Was hat unser Kirschbaum?
Schon seit ein paar Jahren bringt er nur eine Handvoll Kirschen hervor und sieht vorher immer so aus.
1 Antwort
Das ist eine Pilzkrankheit: die Schrotschußkrankheit.
Normalerweise sollte man befallenes Laub sammeln und vernichten, weil die Pilzsporen für das nächste Jahr in der Baum- und Astrinde überwintern.
Wenn aber zu viel Laub befallen ist, hilft nur vorbeugende Fungizidanwendung.
Zum Beispiel Universalfungizide von Compo oder von Bayer.
Wenn der Baum keine Früchte mehr trägt, kann das auch andere Gründe haben. Z. Bsp. monilia laxa, eine Blüteninfektion, wenn es während der Blüte zu viel regnet. Man sollte mal drauf achten, was mit den Blüten jedes Jahr passiert.
In manchen Jahren gibt es eine schlechte Bestäubung, weil es während der Blüte zu kalt ist oder nur regnet und die Bienen nicht fliegen.
In diesem Jahr hatten wir nochmal starken Frost während der Blüte. In manchen Obstanlagen bedeutet das Totalausfall.
Es kann auch sein, daß die Befruchtersorten abhanden gekommen sind. Wurden in den letzten Jahren Kirschbäume in der Gegend gefällt?
Es gibt also einige Gründe, warum ein Baum keine Früchte trägt. Aber die Schrotschußkrankheit muß mal auf jeden Fall behandelt werden.
Ich glaube, in diesem Jahr bringt das nicht mehr viel. Aber schaden würde es auch nicht.
Normalerweise macht man so eine Behandlung am jungen Laub, sobald die ersten Anzeichen erkennbar sind. Weil die Krankheit aber inzwischen den Baum sowieso im Griff hat, kann man im nächsten Jahr das junge noch gesunde Laub schon vorbeugend behandeln.
Pilzkrankheiten, die man kommen sieht, muß man immer vorbeugend behandeln.
Im Haus- und Kleingartenbereich gibt es leider nicht allzu viel Möglichkeiten. Duaxo Universal Pilzfrei ist so ein MIttel, daß für Ihren Fall zugelassen ist (Wirkstoff: Difenoconazol, gibt s auch im Erwerbsobstbau, nur ist die Konzentration des Wirkstoffs für Haus- und Kleingartenzulassung ca. 15 mal geringer).
Max. 3 Anwendungen im Abstand von 10 bis 14 Tagen.
Ich würde das während der Blüte 3 mal anwenden. Dann schützt man die Blüte und das junge Laub gleichzeitig.
Achtung Bienenschutz: Das Mittel ist zwar als Bienenungefährlich eingestuft, aber ich spritze trotzdem immer erst nach Ende des Bienenfluges, bei beginnender Dämmerung. Eine Biene, die davon voll getroffen wird, stirbt nicht. Aber es kann sein, daß sie wegen dem Fremdgeruch von ihrem Stock nicht mehr angenommen wird.
Danke, das ist mal ne Antwort. Kann ich sie als Gärtner einstellen 😄
Bäume wurden keine gefällt. Blüten waren sehr viele dran, es hat aber tatsächlich viel geregnet, Frost und wenn ich mich zurück erinnere, war das auch in den letzten Jahren so. Danke für die wertvollen Tipps, ich werde den Pilzbefall auf jeden Fall bekämpfen, wie geht das genau? Kauf ich mir dieses Mittel und sprühe den Baum und die Blätter damit dieses Jahr im Sommer oder im Herbst ein, vorbeugend für das nächste Jahr?