Was hat unser Insektenhotel geplündert?
Zu unserer großen Freude wurde Anfang des Jahres unser Insektenhotel von Mauerbienen stark besucht und es waren auch bis vorgestern fast alles Löcher geschlossen.
Jetzt der Schock: Alle Löcher sind geplündert. Larven und Pollen bis tief in die Löcher hinein sind weg.
Die Ränder der Löcher sind teilweise ausgrefranst, aussen wurden Rindenteile abgerissen. Darunter liegt alles voll von Holzspänen und von der Erde welchen die Bienen zum Verschluss der Löcher verwendet hatten.
Weiss jemand, welches Tierchen da so hungrig gewesen ist?
Wir verdächtigen Eichhörnchen. Kann das sein? Wer sonst hätte die Löcher bis in eine so große Tiefe ausräumen können?
Danke für Eure Antworten.
5 Antworten
Meine Wildkamera hat die Ursache ausfindig gemacht:
Die Spechte sind spezialisiert auf die Larven der Wildbienen. Der Schaden und die Zerstörung sind schon beträchtlich, allerdings sind bei meinen längeren Bambusröhrchen immer noch genug Bienenlarven vorhanden, denn die erste Zelle ist leer, dann kommen die Männchen und hinten die etwas kostbareren (*g) Weibchen.
Das Wildbienenhaus habe ich mit Drahtgitter verschlossen. Trotzdem hat
es einige Tage gedauert, bis ich alle Einflugöffnungen verschlossen habe. (Buntspecht halb links, Mitte)
Das quadratische Gitter 50x70mm war noch zu groß, Hasendraht 25x50mm hat die Spechte bisher davon abgehalten, einzufliegen.
Die Größe ich auch noch akzeptabel für die Wildbienen, die sich nicht zu sehr stören lassen, das Gitter zu durchfliegen.
Selbst dieser kleinere Hasendraht stört die Bienen nicht:
Bei den Einfluglöchern der Holzbienen waren die Spechte auch am Werk (links oben), ich habe es noch rechtzeitig bemerkt und den großmaschigen Hasendraht davor gespannt.
Das funktioniert seit 3 Wochen sehr gut.
Hey,
das sieht sehr nach Meister Specht aus.
Vor allem wenn es so tief aus den Löchern herausgeholt wurde, das kann nur der Specht mit seiner langen Zunge und auch die Holzspäne sind ganz typisch.
Für ihn war das eine willkommene Nahrungsquelle, ja, schade, aber das ist Natur, LG. :))
Ich denke mal, dass ihr tief genug gebohrt habt. Die Nistkammern werden ja von hinten an aufgefüllt. Da wird noch so einige drin sein. Der Specht ist ja nicht soo tief eingedrungen.
Unbedingt hängen lassen. wenns jetzt wieder wärmer wird legen die Mauerbienen nach.
Hallo Colopia,
da ist ein Specht am Werk, unseres hat er fast total zerlegt!
Der Specht öffnet die Verschlüsse mit dem Schnabel und holt die Köstlichkeit mit der langen Zunge heraus. Zudem hast du es ihm besonders leicht gemacht, indem du nur eine einzige Lochgröße hinein gebohrt hast. Er musste nur immer das gleiche Insekt aus den Löchern holen. Um das zu verhindern sollte man ganz viele verschiedene Lochgrößen und Tiefen bohren. Es gibt auch viele Tiere die ihre Eier in 2 mm dicken Röhren unter bringen. Da kommt ein Specht sehr viel schlechter dran als an die großen Löcher. Es ist ihm zwar nicht unmöglich, aber es kostet ihn sehr viel mehr Arbeit.
Echt schade was der Specht da angerichtet hat. Aber schön dass du nicht aufgibst und dich weiter um die Tiere kümmerst.
Danke für deine Antwort.
Das mit der Lochgröße hat einen besonderen Grund. Nebenan hängt noch ein großes Hotel mit unterschiedlichen Größen. Das war aber nicht ausreichend für die Wildbienen die uns zu dutzenden aufgesucht haben. Und weil diese Tierchen letztes Jahr unsere Obstbäume so schön bestäubt haben (hier sind kaum normale Bienen) habe ich noch extra Höhlen aufgehängt. Ich werde die Niströhren zukünftig mit Hasendraht zu sichern wissen.