was hat amerika während der französischen revolution gemacht?

4 Antworten

Außenpolitik der USA gegenüber der Französischen Revolution (1789 – 1799)

Frankreich hatte im Zusammenhang mit dem Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) alle seine Kolonien in Nordamerika verloren (vor allem an Großbritannien), 1763 nur die kleine Inselgruppe Saint-Pierre und Miquelon östlich der Küste Kanadas bekommen.

Frankreich hat mit den USA am 6. Februar 1778 einen Freundschafts- und Handelsvertrag abgeschlossen und die 13 nordamerikanischen Kolonien im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 – 1783) gegen Großbritannien unterstützt, was zum Sieg der Amerikaner erheblich beigetragen hat.

Der Frieden von Paris, am 3. September 1783 unterzeichnet, brachte eine Anerkennung der Unabhängigkeit der USA durch Großbritannien.

Es gab einen Beschluß des Kongresses der USA am 11. Mai 1784, keinem Volk günstigere Handelsbedingungen zu geben als den Franzosen.

In einem Konsularabkommen zwischen Frankreich und den USA vom 11. September 1784 schlossen die Staaten ein Abkommen über Konsuln und Vizekonsuln (Interessenvertreter in einem anderen Staat) und ihre Rechte.

Die USA haben sich offiziell nicht eingemischt und neutral verhalten.

Viele Menschen der USA haben die Französische Revolution grundsätzlich begrüßt.

Frankreich unter König Ludwig XVI. hatte die USA unterstützt, aber eine innenpolitische Unterstützung für eine absolutistische Monarchie widersprach den politischen Grundsätzen der unabhängig gewordenen Amerikaner. Eine Umwandlung zur einer konstitutionellen Monarchie war nach ihren grundlegenden politischen Gedanken eine Verbesserung. Manche Revolutionäre hatten früher freiwillig auf der Seite der USA gekämpft, z. B. Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette (Lafayette) und Alexandre de Lameth.

Bei der demokratisch-republikanischen Richtung in den USA gab es Wohlwollen gegenüber französischen Revolutionären.

Gegenüber der späteren Radikalisierung entstanden auch in den USA Vorbehalte.

Die Politiker der USA wollten etwas vermeiden, wodurch ein Krieg mit Großbritannien gedroht hätte. Sie haben in die Revolutionskriege ab 1792 nicht militärisch als kriegsführender Staat eingegriffen. Die USA waren zu Anfang nicht stark genug, um in Europa gegen mächtige Staaten zu kämpfen.

George Washington (Präsident der USA 1789 – 1797) und seine Regierung erklärten 1793 ihre Neutralität (

https://de.wikipedia.org/wiki/Neutralit%C3%A4tsproklamation_der_Vereinigten_Staaten_1793). 1794 gab es ein Neutralitätsgesetz (Neutrality Act of 1794), das Bürgern der USA verbot, Kriegshandlungen gegen Staaten zu unternehmen, mit denn sich die USA in einem Friedenszustand befanden.

Edmond-Charles Genêt, französischer Botschafter in den USA 1793, versuchte, Amerikaner zu rekrutieren und Schiffe auszurüsten, um etwas gegen die Kriegsgegner Großbritannien und Spanien zu unternehmen. Sein Verhalten brachte die Regierung der USA schließlich zu einem Ersuchen seiner Abberufung (https://de.wikipedia.org/wiki/Edmond-Charles_Gen%C3%AAt#Die_amerikanische_Frankreichpolitik). In Frankreich, wo inzwischen die Bergpartei die politische Führung übernommen hatte, verdächtigte man ihn einer girondistischen Verschwörung und forderte seine Festnahme und Auslieferung. Edmond-Charles Genêt erhielt aber Asyl in den USA.

Das Bekanntwerden des Jay-Vertrages vom 19. November 1794, in dem sich die USA und Großbritannien auf die Beilegung von Streitfragen einigten, führte bei französischen Revolutionären zu Verärgerung. Charles Cotesworth Pinckney, Botschafter der USA in Frankreich 1796 – 1797, wurde vom Direktorium nicht empfangen. Für einige Jahre waren die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und den USA abgebrochen.

Tätigkeit einzelner Amerikaner in Frankreich während der Französischen Revolution (1789 – 1799)

Thomas Jefferson, Botschafter der USA in Frankreich 1785 – 1789 (26. September 1789), hatte Sympathien für die Revolutionäre. Er beteiligte sich an der Erörterung und Ausarbeitung eines Entwurfs zur Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte, den Lafayette 1789 der Nationalversammlung vorlegte. Grundrechte/ Menschen- und Bürgerrechte waren in den USA waren damals die „Virginia Declaration of Rights“ [„Grundrechteerklärung von Virginia“] 1776, ähnliche Erklärungen anderer Einzelstaaten, Teile der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika 1776 („Declaration of Independence“ [„The Unanimous Declaration of The Thirteen United States of America“]) und die „Bill of Rights“ („Gesetz der Rechte”; vom Kongreß am 25. September 1789 beschlossen, 1791 rechtswirksam die ersten zehn Zusatzartikel der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika).

Thomas Paine, ein 1774 nach Nordamerika ausgewanderter Brite und bedeutender Intellektueller, hat sich für die Unabhängigkeit mit Veröffentlichungen (Common Sense, 1776) eingesetzt. In einer Schrift (The Rights of Man, 1791/1792) verteidigte er die Französische Revolution. Thomas Paine wurde Ehrenbürger Frankreichs und dort 1792 Abgeordneter des Nationalkonvents. Er schlug im Januar 1793 vor, König Ludwig XIV. in die USA zu bringen und dort zu einem guten Bürger zu erziehen. Er stimmte gegen ein Todesurteil für ihn. Im Dezember 1793 wurde er verhaftet, entging aber einer Vollstreckung des Todesurteils gegen ihn.

James Monroe, Botschafter der USA in Frankreich 1794 – 1796, hat 1794 seine Freilassung bewirkt und ihn einige Zeit bei sich aufgenommen. Im Februar 1795 erreichte Monroe die Entlassung aller in Frankreich seit der Revolution inhaftierten Bürger der USA und der Ehefrau von Lafayette.

französische Flüchtlinge/Emigranten die USA während der Französischen Revolution (1789 – 1799)

Es hat französische Flüchtlinge/Emigranten in die USA während der Französischen Revolution gegeben. Dies betrifft aber nicht so sehr die Anfangsphase. Manche Plantagenbesitzer in der französischen Kolonie Saint Domingue (heutiger Staat Haiti) flohen in die USA, nachdem 1791 ein Aufstand ausgebrochen war. In der Zeit der Radikalisierung und später hat es Emigration gegeben, aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen. Scharfe Revolutionsgegner haben aber eher nicht eine Republik mit einem verhältnismäßig demokratischen Regierungssystem als neuen Aufenthalt gewählt. Es gab in Europa Monarchien. Dort gab es auch eine Armee der Emigranten (https://de.wikipedia.org/wiki/Armee_der_Emigranten).

Die USA war für lange Zeit neutral - nach ihrer Gründung waren sie auch noch viel zu schwach, um sowas wie eine Weltpolizei zu sein. Das ging bis zum Zweiten Weltkrieg. Erst danach haben sie sich international so stark beteiligt, und Kontrolle ausgeübt.

Einerseits sagst Du, die Amerikaner würden sich überall einmischen und dann erwartest Du Hilfe von Ihnen?

Ist ein wenig unlogisch.


SergeantDelio 
Fragesteller
 26.07.2021, 20:06

was meinst du? meinst du das hier auf dem forum amerikaner sind und diese sich jetzt angegriffen fühlen? ich verstehe nicht ganz.

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Pantauals  26.07.2021, 20:11
@SergeantDelio

Sie insistierte lediglich auf Deine logische Inkonsistenz, - von potentiell mitlesenden Amerikanern war nirgendwo die Rede.

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SergeantDelio 
Fragesteller
 26.07.2021, 20:13
@Pantauals

achso, aber das ist ja was ich fragte. waren die amerikaner wie heute und haben sich eingemischt oder waren sie neutral?

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