Was haltet ihr vom Gottesbeweis der Kausalität?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kausalität bedingt Zeit. Zeit, wie wir sie kennen, ist erst mit dem Urknall entstanden. Die Frage nach dem "Davor" macht also keinen Sinn.

Franziskus20 
Fragesteller
 04.11.2020, 21:26

Das stimmt wirklich! Ein davor ohne Zeit ist nicht möglich. Warum sagt man dann, dass vor dem Urknall Neutrinos vielleicht da waren? Woher kam dann der Urknall. Es müsste doch etwas unglaublich allmächtiges und allwissendes sein ... welche Alternative gibt es denn da noch zu Gott??

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MarioNaette  04.11.2020, 22:42
@Franziskus20

Neutrino kann es vor dem Urknall nicht gegeben haben, die entstehen erst durch Zerfall von Umwandlung von Atomkernen.

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oopexpert  04.11.2020, 23:22
@MarioNaette

Leute... Ob es "davor" Neutrinos gab oder nicht gab ist eine sinnlose Frage, weil wir nicht einmal wissen ob es ein "davor" gab.

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Franziskus20 
Fragesteller
 04.11.2020, 23:35
@oopexpert

Findest du nicht, dass hinter dem Urknall etwas stecken muss? Etwas allmächtiges und allwissendes? Von nichts kommt ja nichts? Welche Alternative gibt es da noch, wenn es nicht Gott ist?

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oopexpert  04.11.2020, 23:57
@Franziskus20

Was ich “finde“ ist irrelevant. Die Leute verstehen nicht, das “von nichts kommt nichts“ nur AB dem Urknall gibt, und nicht “davor“. Denn wie ich schon darlegte: Ob es ein “davor“ gab oder nicht, entzieht sich unserer Kenntniss.

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oopexpert  05.11.2020, 00:18
@Franziskus20

Man muss sich halt damit abfinden, dass die Antworten auf manche Fragen weder “es ist so“ oder “es ist anders“ sind, sondern schlicht: “Wir wissen es nicht.“

Alles, was wir uns da ausdenken bleibt eine Gedankenspielerei ohne jegliche Grundlage.

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grtgrt  14.09.2021, 11:59

Dass Zeit erst mit dem Urknall entstand, glauben die Astrophysiker schon lange nicht mehr: /HeSa

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oopexpert  14.09.2021, 12:56
@grtgrt

Korrekt. Aber sie glauben auch nicht, dass Zeit schon vorher existierte.

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grtgrt  14.09.2021, 13:02
@oopexpert

Selbstverständlich tun sie das: einfach deswegen, da Zeit ja überall ist, wo sich fortlaufend Veränderung ergibt. Und sogar im physikalischen Vakuum gibt es — wegen Quantenfluktuation — fortlaufend Veränderung.

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grtgrt  14.09.2021, 13:07
@oopexpert

Ganz und gar nicht. Nur in schlechten Sachbüchern wird so getan, als bedeute die Endlichkeit unserer physikalischen Modelle die Endlichkeit der Raumzeit.

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oopexpert  14.09.2021, 13:15
@grtgrt

LDu hast ein Video gepostet. Dann nenne mir doch einfach mal die Stelle, wo der Typ sagt, dass es einen Grund gäbe anzunehmen die Zeit währte vor dem Urknall.

Meine Vermutung ist, dass du fälschlicherweise aus der Aussage "Man glaubt nicht, dass Zeit nicht mit dem Urknall beginnt" ableitest, dass man das Gegenteil glaubt.

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grtgrt  14.09.2021, 14:03
@oopexpert

Er muss das nicht sagen, da es jedem Astrophysiker, der an Lindes Theorie ewiger Inflation glaubt, ja völlig selbstverständlich ist: Deren Grundaussage ist ja gerade, dass solche Phasenübergänge schon immer stattfanden und auch immer wieder stattfinden werden (ohne jede zeitliche Begrenzung hinsichtlich Vergangenheit und Zukunft).

Es darf halt der Urknall nicht verwechselt werden mit Gottes Schöpfungsakt im Sinne der Bibel. Die beiden sind nicht ein und dasselbe.

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oopexpert  14.09.2021, 14:21
@grtgrt

"Er muss das nicht sagen, da es jedem Astrophysiker, der an Lindes Theorie ewiger Inflation glaubt, ja völlig selbstverständlich ist."

Dann hast du das leider nicht verstanden. Es gibt keinen seriösen Wissenschaftler, der implizit oder explizit annimmt, dass Zeit vor dem Urknall währte. Es ist ganz einfach: Wir wissen nicht, was vor dem Urknall war. Und wir wissen nicht, was "Zeit" vor dem Urknall sein könnte.

Der Punkt ist der: Diese Erkenntnisgrenze ist so eklatant, dass wenn es so wäre, wie du es sagt, das entsprechend auch ganz klar von deiner Referenz formuliert werden müsste.

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grtgrt  14.09.2021, 14:34
@oopexpert

Es steht dir frei, zu glauben, was du möchtest.

Meine Klarstellungen wenden sich an alle Leser dieser Seite.

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oopexpert  14.09.2021, 14:50
@grtgrt

Es sind ja keine Klarstellungen, sondern Falschdarstellungen.

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Die Natur! Für mich ist Gott = Natur und Natur = Gott. Allerdings nicht der persönliche Gott von der Kirche der alle Menschen beobachtet.

Du kannst genausowenig beweisen dass es Gott gibt so wie ich nicht beweisen kann, dass es keinen Gott gibt. Das Eine bedingt das Andere. Gottesfanatiker sind ebenso dogmatisch wie Hardcoreatheisten. Deshalb bezeichne ich mich inzwischen lieber als Agnostiker.

Was die Kausalität und die Naturgesetze betrifft so steht Gott/Natur nicht außerhalb derselben. Es mag Dinge geben die wie Wunder erscheinen, ich bin jedoch davon überzeugt dass es auch hierfür Erklärungen geben muss, auch wenn wir sie nicht kennen.

Es ist nicht alles Kausalität. Es spielen auch Zufälle, oder besser, Wahrscheinlichkeiten eine Rolle. Und außerdem spricht sehr viel für einen geistigen Hintergrund und dementsprechendes kreatives Bewusstsein. Mutationen und Selektionen erklären nur einen schmalen Ausschnitt aus den lebendigen Erscheinungen. Und letztlich pfuschen die Menschen mit ihrer Eigenwilligkeit immer mehr dazwischen.

Franziskus20 
Fragesteller
 05.11.2020, 00:09
Und außerdem spricht sehr viel für einen geistigen Hintergrund und dementsprechendes kreatives Bewusstsein.

Und was spricht denn dafür?

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Franziskus20 
Fragesteller
 05.11.2020, 08:39
@Ubald

Wenn du ja so viele Sachen behauptest, dann belege es doch wenigstens oder gebe wenigstens eine nachvollziehbare Erklärung

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Ubald  05.11.2020, 09:24
@Franziskus20

Du erwähnst doch selber ziemlich viel, ohne kausalen Zusammenhang: Urknall, Neutrinos, Startpunkt, Gottesbeweis, Kausalität usw.

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Franziskus20 
Fragesteller
 05.11.2020, 09:35
@Ubald

Whataboutism ...

Ich habe im Zusammenhang mit Kausalität argumentiert, was der User oopexpert aber entkräften konnte. Jetzt wollte ich wissen, welche Grundlage du hast, aber es kommt nichts.

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Ubald  05.11.2020, 09:38
@Franziskus20

Was hast du denn für Grundlagen für deine Kausalität, deinen Urknall und dafür, dass es einen Startpunkt geben muss?

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Franziskus20 
Fragesteller
 05.11.2020, 09:49
@Ubald

Meine Grundlage WAR die Kausalität. Urknall wegen der wissenschaftlichen Nachweisbarkeit und Startpunkt, welcher aus dem unendlichen Dilemma der Kausalität folgt. Ich glaube, du hast meine Frage nicht wirklich verstanden.

Und außerdem spricht sehr viel für einen geistigen Hintergrund und dementsprechendes kreatives Bewusstsein.

Und was spricht denn jetzt dafür? Bitte kein Whataboutism

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Nach dem Philosophen Hans Albert gibt es 3 Lösungen für das Trilemma:
1. Infiniter Regress
2. Cirkelschluß
3. Willkürlicher Abbruch des Verfahrens und Dogmatisierung bei der Stufe des Abbruchs.

Dieses Trilemma ergibt sich logisch aus der Annahme, daß jede Ursache seinerseits wieder mindestens eine Ursache hat. Für die Frage läßt sich das sehr schön anwenden: Wenn unser Universum als Ursache ein anderes Universum hat, so kann man fragen, was die Ursache dieses ursächlichen Universums ist, usw. Man muss aber nicht, wenn man Lösung 3 anwendet. Es gibt noch die Option, dass irgendein Universum in der Ursachenkette wieder unser Universum als Ursache hat. Dann hat man die Lösung 2.

Auch wenn Du postulierst, dass es für alles eine Ursache geben muss (was erst noch mal zu beweisen wäre!) dann ist es noch nicht gesagt, dass sämtliche Ursachen für die menschliche Wahrnehmung und Verstand zugänglich sein müssen.