Was haltet ihr davon dass die EU Immobilienbesitz extrem unattraktiv machen will und mind. 27 mio. Häuser faktisch enteignen will?
Es ist wohl noch immer das Ziel der meisten Menschen in diesem Land: das eigene Einfamilienhaus. Doch dank der EU wird dieses Ziel vermutlich für viele in immer weitere Ferne rücken - und auch wer bereits ein Einfamilienhaus, oder eine andere Immobilie, hat, wird damit voraussichtlich in Zukunft einige Probleme bekommen.
Denn die EU will bis 2050 nurnoch Nullemissionsgebäude. So soll jeder Hausbesitzer zu einer energetischen Sanierung gezwungen werden, ob er das Geld dazu hat, es möglich ist oder überhaupt wirtschaftlich ist spiele dabei keine Rolle.
Alleine bei 27 Millionen Häusern wäre eine solche Sanierung garnicht möglich, oder aber völlig unwirtschaftlich - was letztendlich einer Enteignung gleichkäme. Denn wer der Sanierung nicht nachkäme dürfe in seinem Haus auch nichtmehr wohnen.
Und auch bei einem normalen, etwas älteren Einfamilienhaus (ca. 50 Jahre), müsse man mit rund 60 Tausend Euro Sanierungskosten rechnen, was wohl für sehr viele Eigentümer einfach nicht finanzierbar wäre.
Mit diesen Plänen würde die EU also zum einen Immobilienbesitz extrem unattraktiv machen und zum anderen die Wohnungsnot massiv verschärfen.
Was haltet ihr davon? Findet ihr solche radikalen Maßnahmen, angeblich zum Klimaschutz, richtig oder findet ihr das völlig daneben?
Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen
Wie findest du, dass solche absurden Lügen verbreitet werden?
Sanierungspflicht ist keine Enteignung. Hört endlich auf, ständig solche Lügen zu verbreiten. Zudem reden wir von Bruchbuden, die das betrifft.
Dann liegt es an deinem Textverständnis. Nochmal: Wenn man sich die Sanierung nicht leisten kann oder sie völlig unwirtschaftlich ist, hat es praktisch den Effekt einer Enteignung.
12 Antworten
Unsere gesetzlichen Vorgaben an die Hausbesitzer zur Sanierung Energie-ineffizienter Immobilien sind bereits in der Vorbereitung nach der EU Richtlinie:
https://www.energieheld.de/blog/sanierung/neue-eu-richtlinien-sanierung
Es wird immer teurer und unbezahlbarer: Wärmepumpen, Solaranlagen, Wärmedämmung.
Außerdem gefährlich:
es wird die realativ billige Styropor-Dämmung von der Feuerwehr bei Fassadenbränden immer wieder als Brandbeschleuniger bezeichnet.
Als nächstes kommen Energieausweis und Renovierungspass, beides treibt die Sanierungskosten in die Höhe.
Wenn ein unsaniertes normales Haus im Regelfall auf Energieklasse F steht, gibt es in der ersten Welle nichts zu tun. Wenn es dann auf E angehoben werden muss, aber mit relativ einfachen Maßnahmen im Regelfall von F auf Energieklasse C landet, das über die Energieeinsparung und KfW finanziert wird, ist das doch möglich.
Klar ist es nicht billig, aber wenn du bisher sagen wir 1000€ Energiekosten bezahlst pro Jahr und mit Sanierung dann nur noch 500€ pro Jahr, hast du 500€ Tilgung. Bei einer 0% KfW-Finanzierung würde das mögliche Volumen für Sanierung bei 60tsd € liegen in 10 Jahren.
Hast du zu dem Styropor weitere Infos? Ich finde nur, dass es während der Bauphase bzw. Sanierungsphase ein Problem geben kann und dass besonders ein Feuer von Außen ein Problem ist. Ansonsten sagen viele Feuerwehren, dass sie bei Wohnhäusern und besonders bei Reihenhäusern gut vorbereitet sind. Bei Hochhäusern ist es hierzulande ohnehin verboten, damit zu arbeiten für die Dämmung. Sicherlich keine Ideallösung, aber das wurde ausgiebig getestet und wie gesagt verschärft in den letzten 10 Jahren. Die meisten von mir aufgefundenen Stimmen sind meist von 2015 bis 2017, als es mehrere Fassadenbrände gab, die dann zu einigen dieser Verschärfungen geführt haben.
Häuser müssen nun mal gelegentlich renoviert werden. Und wir reden hier über einen Zeitraum von 30 Jahren, in denen notwendige Renovierungsarbeiten vorgenommen werden müssen.
P.S. Und laut der anderen Antworten ist die Null-Emission nur in Planung für Neubauten. Das sollte aus meiner Sicht sogar noch sehr viel schneller vorangetrieben werden.
Da ich mir die Wahlprogramme diverser Parteien durchgelesen und diese Enteignungen bereits vor Jahren vorausgesehen habe, wundert mich das nicht. Wir werden irgendwann komplett enteignet und können uns dann mit 10 Mitbewohnern nur noch eine Besenkammer leisten. Das fängt doch schon jetzt an, indem der Staat bei Zwangsversteigerungen mitbietet und durch seine fast unbegrenzten Mittel dann den Zuschlag erhält.
Einem befreundeten Paar ist es so ergangen. Die hätten das Haus so gerne gehabt, aber wurden am Laufenden Band überboten, bis ihr Kontingent erschöpft war. Als die den Typen nach der Versteigerung gefragt haben wer der sei, hat der gesagt, dass er von der Commune ist und die mit dieser Immobilie Geld verdienen möchte.
Da trennst Du Staat und Kommune nicht richtig. Grundsätzlich bietet, so wie Du das schilderst, nicht der Staat mit, sondern jemand, der in diesem Fall wohl bei einem Rathaus o.ä. Einrichtung arbeitet und ermächtigt ist, für die Kommune Immobilien zu erwerben.
Eine Kommune hat nicht unbegrenzt Geld zur Verfügung; dort hat man Haushaltspläne und muss auch oft genug Niederlagen gegenüber privaten Bietern einstecken.
Wir haben Millionen Interessenten, aber insgesamt zu wenig Angebote. Dass den meisten die finanzielle Luft beim Bieten ausgeht, ist eine Tatsache. Wer bietet, möchte entweder selbst nutzen oder damit Gewinn erzielen - beides sind legitime Möglichkeiten.
Dass Deine Freunde nicht genug Geld haben zeigt nur, dass sie grundsätzlich den Sprung zum Eigentum wagen wollen und möglicherweise auch eine gewisse Menge Kapital haben - nur eben nicht viel genug. Der andere - ob das nun eine Kommune ist, oder Privatmensch - hat mehr. So ist das nun mal; sie müssen eben weiter suchen oder woanders oder billigere Objekte in Betracht ziehen. Oder weiter in Miete leben.
Der Staat: Das bist auch Du. Trenne da mal etwas besser, bevor Du auf reißerische Überschriften hereinfällst. Was will denn der Typ in dem Video? Dem geht es nicht um das Thema - der will Klicks erzeugen, denn damit macht er Geld.
Das fängt doch schon jetzt an, indem der Staat bei Zwangsversteigerungen mitbietet.
dass er von der Commune ist
Das ist dann nicht "der Staat". Dass eine Kommune oder auch die Kirche mitbietet, habe ich schon erlebt. Bund oder ein Bundesland noch nicht.
- Da sind viele einzelne Informationen, welche zu allemhin dann noch mit Sicherheit aus dem Kontext gerissen wurden. Zudem dürften da VIELE weitere Infos fehlen, welche diese "Wir enteignen euch alle!"-Theatralik weg blasen würden.
- 27 Jahre, um, sich darauf vorbereiten zu können und einen Budgetplan aufzustellen... Ich denke, SO unfair ist das jetzt auf den ersten Blick nicht gerade.
- Die EU ist heute rund 30 Jahre alt. Bis es soweit ist, vergeht noch einmal praktisch die gleiche Zeit. Ob an der in der Frage gestellten Sache überhaupt so lange festgehalten wird? Bis dahin fliesst noch eine Meeenge Wasser die Flüsse runter. Man kann heute noch nicht einmal sagen, dass es die EU in dieser Form in 30 Jahren noch geben wird.
Nicht drauf reinfallen. Die "Zwangssanierung" ist Fake-News. Das wird nirgendwo diskutiert. Es geht bei allem nur um Neubauten.
Du hast das ja ganz schön reißerisch geschrieben. Du hast auch gar nicht alles so richtig verstanden, aber das gehört wohl so zusammen.
Jedenfalls wird man ja doch irgendetwas gegen den Klimawandel machen müssen. Der Gebäudebereich ist ein großer Faktor bei der Problembewältigung, da man hier große Mengen an Energie mit teils geringen Kosten einsparen kann. Einsparung sollte das oberste Zeil sein.
Deine Aussage, dass alle Bestandsgebäude 2050 Nullemissionsgebäude sein sollen ist natürlich falsch. Es soll über den gesamten Bestand einer Nation ein Anteilswert für Emmisionsverhalten festgelegt werden, der dann von der Regierung eingehalten werden muss.
Weiterhin sollen historische Gebäude Ausnahmen erhalten bzw. als Einzelgebäude nicht unter diesen strengen Kriterien berücksichtig werden.
Du darfst auch natürlich nicht vergessen, das die heute verwendeten Technologien wie Solaranlage oder Wärmetauscher in den nächsten 10 Jahre stark im Preis fallen werden. Das sind einfache Stückzahleffekte in den Produktionsprozessen.
Aber wenn du deinen eher unbrauchbaren Zusammenschrieb selber für voll nimmst, solltest du dein Haus noch mal schnell verkaufen, bevor du noch enteignet wirst.
Ziel ist laut der Vorlage zunächst Energieeffizienzklasse F. Später dann E. Das sind 160 bis 200 kWh pro m² und Jahr. Häuser mit schlechter Dachdämmung und älteren Fenstern, sowie älteren Heizungen sind bereits oft auf Stufe F. Da muss man also nicht sofort etwas tun.
Normale Sanierung bewirkt bereits oft einen Sprung in Klasse C. Das bedeuted in Euro umgerechnet eine Halbierung der Energiekosten. Ausgehend von einer KfW-Förderung hat sich das in wenigen Jahren rentiert. Man kann den KfW-Kredit problemlos mit den gesparten Energiekosten abbezahlen.
Wärmepumpen und Solaranlagen sind zwar hilfreich, haben aber exakt 0 mit dem Thena hier zu tun. Das wären Fragen für noch bessere Effizienzklassen. Um die geht es hier aber nicht mal ansatzweise.
Zu deinem Punkt mit der Brandgefahr: Hier zugelassene (!) Dämmungen sind eben nicht einfach so brennbar. Das bestätigen auch Feuerwehren. Hier vor über 5 Jahren und vor einiger Verschärfungen: https://www.haus.co/magazin/feuerwehr-hamburg-polystyrol-stellt-keine-gefahr-dar/
Die Zulassungsregeln wurden in den letzten 10 Jahren drastisch verschärft.