Was findet ihr besser Gymnasium oder Gemeinschaftsschule?

7 Antworten

Das kommt auf die Umsetzung an. Vom Prinzip der finde ich Gesamtschulen besser, allerdings müssen dann auch das Kursangebot und die sozial- und sonderpädagogische Unterstützung stimmen.

Wir haben uns damals für die Gesamtschule entschieden. Das lag aber daran, dass sie G9 war und unser Gymnasium G8.

Während der unteren Jahrgänge war das Lernen nicht immer einfach, weil es einfach sehr viele Schüler gab, die ungern lernten oder auffällig waren. Zum Glück wurden dann die Klassen geteilt in Grund- und Erweiterungsklassen. Das entspannte die Lage deutlich. Überhaupt wurde sehr auf die Schüler eingegangen. Man hatte viele Wahlmöglichkeiten. Die 2. Sprache konnte man zu 3 verschiedenen Zeitpunkten starten. Die Schule war sehr multikulti. Da wir ländlich leben, war der Ausländeranteil aber angemessen und führte nicht zu Problemen. Die "nicht-deutschen" Mitschüler haben die gleichen Möglichkeiten bekommen. Viele haben sie ergriffen und die Klassen bereichert. Natürlich gab es (wie bei den Deutschen) auch unwillige Kinder. Durch die Grundkurse wurde ihnen der Leistungsdruck genommen. Wie bei den Realschulen wurden alle, die kein Abitur planten gut auf Ausbildungen vorbereitet und herangeführt. Ein Problem waren auch die Ex-Gymnasiaten, also die die dort nach der 7. Klasse runtergeflogen sind. Hatte schon seinen Grund warum sie nicht bleiben durften. Da macht es sich das Gym einfach. Weg- aus den Augen aus dem Sinn. Was aus denen wird ist ihnen egal. An der Gesamtschule kümmert man sich immer um alle.

Für viele Freundinnen meiner Tochter gab es keine Alternative zum Gymnasium. Nicht dort hinzugehen wäre ein Undingen gewesen und war nicht diskutabel. Schon in der Grundschule bekamen sie Nachhilfe und stehen unter unglaublichem Druck. Sie stehen im Wettbewerb mit den Schülern, die leicht durch die Schule kommen. Entspechend elitär verhalten sie sich. Schließlich arbeiten sie hart dafür um dort zu sein, denn alle Fächer werden auf einem gewissen Level unterrichtet. Wir haben die Bücher verglichen. Der Stoff entspricht denen in den Erweiterungskursen an der Gesamtschule.

Die Freundinnen machen dieses Jahr ihr Abitur am Gymnasium. Die ganzen 8 Jahre hatten viele von ihnen wenig Freizeit. Ihr Alltag war stark bestimmt vom Lernpensum und Lernen bis tief in die Abendstunden. Einigen fiel die Schule leicht, das war keine große Gruppe. Meine Tochter und ihre Mitschüler kamen am Nachmittag aus der Schule und hatten sofort Freizeit. Hausaufgaben oder gelernt haben sie in der Schule. Nur die gebummelt hatten, mussten manchmal was nacharbeiten, oder am Wochenende mal ein Referat vorbereiten bzw. Vokabeln nachlernen. Was auch deutlich wird, am Gymnasium fällt weniger Unterricht aus und es gibt mehr Unterrichtsstunden in Naturwissenschaften.

Da die Gesamtschüler ihre Fächer flexibeler und gezielter wählen konnten ist ihr Notendurchschnitt etwas höher. Das aber nur im Vergleich zu den Arbeitsbienen (nicht im Vergleich zu den Begabten). Und sie berichten davon, dass das Lernklima in den Klassen angemessener war, also z. B. leiser und fokussierter.

Frage deine Lehrerin oder deinen Lehrer um Rat. Er oder sie kennt dich gut und weiß, wo du Hilfe brauchst. Rede mit den Eltern oder anderen, die dich kennen!

Beides auf seine Weise es liegt auch an die Unterstützung der Lehrer, natürlich auch das zusammen lernen mit den anderen Schüler ich denke das kann man so pauschal nicht beantworten

Ich gehe aufs Gym, aber kann nicht sagen ob es besser ist. Aber ich glaube schon da man mehr Chancen hat und bessere Lehrer


Realisti  21.03.2021, 08:52

Man hat nicht mehr Chancen, es gibt mehr Lehrer in Naturwissenschaften. Ob sie besser sind, ist Lotto. Viele sind am Gym, weil sie dort mehr Geld verdienen. Aber macht sie das zu besseren Lehrern? Nicht unbedingt.

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Realisti  21.03.2021, 08:54
@Leder25

Ich kenne die Diskussion von früher noch. Die gibt es schon ewig. Die Gymnasiasten behaupten immer das "bessere" Abitur zu machen, das "anspruchsvollere". Dabei schreiben alle Schulen die gleiche Abiturprüfung. Somit halte ich sie für vergleichbar.

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Realisti  21.03.2021, 09:03
@Realisti

Ich darf das auch behaupten. Ich bin von der Hauptschule auf die Realschule an das Gymnasium gewechselt und habe anschließend sogar Gymnasiasten Nachhilfe erteilt.
Meine Tochter ist begabt, hat aber trotzdem ein Stipendium von einer Eliteschule abgelehnt, weil ihr der Schulträger nicht gefiel. Sie ist in der Oberstufe an der Gesamtschule (12. Klasse) mit einem Schnitt von 1,5. Abifächer werden vermutlich sein: Englisch, Deutsch, Mathe, Informatik. (Glaube ich) Da sie sich nicht ausgelastet fühlte macht sie seit der 9. Klasse nebenbei eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondent. IHK Prüfung dazu wird im Herbst sein.

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