Was entsteht bei der Elektrolyse von Jodsalzlösung?
Sehr geehrte Community, nachdem ich eine Elektrolyse mit einer gesättigten Jodsalzlösung (Leitungswasser) durchgeführt habe (Zutaten des Salzes als Bild angefügt), blieben mir drei Fragen offen. Zunächst der Sachverhalt: An der Kathode (negativ) hat sich wie erwartet ein Gas gebildet, das vermutlich Wasserstoff ist, an der Anode (positiv) hat sich kein Gas gebildet, sondern ein oranger Stoff, der sich von der Anode ausgehend mit dem Wasser vermischt hat (ebenfalls als Bild angehängt). Beide Elektroden sind aus Edelstahl gefertigt und ihre Oberfläche war nach dem Versuch leicht angegriffen (dachte mir, das kommt davon, dass wahrscheinlich Natronlauge entstanden ist). Nun die ersten beiden Fragen: Was ist dieser orangene Stoff (hat es evtl. was mit Jod zu tun?)? Und wieso hat sich kein Chlorgas gebildet? Außerdem war zu beobachten, dass sich in den ersten drei Sekunden ausgesprochen viel Wasserstoff gebildet hat, danach ging der Prozess jedoch schlagartig zurück und es wurde nur noch eine Menge an Wasserstoff erzeugt, die ich auch mit purem Leitungswasser erreicht hätte (Ich habe nicht genau genug hingeschaut, um genaueres erkennen zu können, aber hat das evtl. was mit der beginnenden Entstehung des ominösen orangen Stoffes zu tun?) Meine dritte Frage ergibt sich daraus: Warum ging die Wasserstoffproduktion so rapide zurück?
Vielen Dank im Voraus.
4 Antworten
> an der Anode (positiv) hat sich kein Gas gebildet, sondern ein oranger Stoff,
Du hast an dieser Elektrode nicht das Wasser elektrolysiert, sondern Deine Eisen-Anode aufgelöst in Form von Fe+++
Dass die Wasserstoffentwicklung nachließ, liegt vermutlich daran, dass die Stromstärke zurückging (Multimeter sind billig, man sollte zwei haben und Strom und Spannung messen bei seinen Versuchen)
Was wiederum daran liegt, dass Eisen(III) leicht als Hydroxid ausfällt, welches dann als isolierende Schicht auf Deiner Anode liegt.
Zunächst mal ist das fast reines NaCl, das du gelöst hast.
Die geringen Mengen an Zusatzstoffen wirst du bei so unsauberen Versuchsmethoden kaum erkennen können, noch weniger irgendwas identifizieren.
Edelstahl ist gegen Luft, Wasser und milde Chemikalien unempfindlich, nicht unbedingt gegen entstehendes Chlor.
Es wäre auch zu prüfen, ob es sich überhaupt als Anodenmaterial eignet, unabhängig vom Elektrolyten.
Gelber/oranger/brauner Schmodder ist ein leichter Hinweis auf Eisen(III), immerhin ist Eisen ja der Hauptbestandteil.
Jedenfalls kenne ich keine gelben/orangen Chrom- oder Nickelverbindungen - bis auf Chrom(VI), das kaum entstehen dürfte.
Der Schmodder könnte auch die Leitfähigkeit beeinträchtigen.
Ein anderer Grund für das Nachlassen der Wasserstoffentwicklung oder ein anderer Stoff, der sich statt Wasserstoff bilden könnte, fallen mir jedenfalls nicht ein.
Ist es dir möglich, den Strom zu messen?
Inzwischen wurde ersichtlich, dass der orange Stoff -so, wie es jetzt aussieht- als Feststoff aus der Lösung ausgefallen ist und jetzt in Flockenform durch das Gefäß schwirrt.
Hallo Steffen00
Deine Fragen kann ich dir nicht beantworten.
Es ist immer problematisch, einen Versuch zu unternehmen, bei dem ein Gemisch verschiedener Stoffe vorliegt.
Bei dem gelben Niederschlag habe ich das Kalium-Hexacyanoferrat(II) im Verdacht, aber keine Idee, was es sein könnte.
LG