Was bedeutet in der Maßtheorie df/dg (Siehe Bild)?

2 Antworten

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Das ist die Radon-Nikodym Ableitung.

Wenn mu << ny gilt, gibt es eine Funktion f, sodass für jede messbare Menge A gilt, dass das mu(A) gleich dem Integral von f über A bezüglich dem Maß ny ist.

f ist fast sicher eindeutig, deswegen bezeichnet man f auch mit dmu/dny

Siehe auch:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Radon-Nikod%C3%BDm

Von Experte Jangler13 bestätigt

Das d und der Bruch mit einem d im Zähler und einem d im Nenner kommt aus der Leibniz-Formulierung der Ableitung. Man spricht von "Differential-Quotienten" - in der üblichen Auffassung sind dies Symbole, die starke Ähnlichkeiten mit Brüchen aufweisen, aber keine Brüche sind.

Hier wird nicht eine Funktion nach (einer) ihrer Variablen abgeleitet, sondern ein Maß nach einem anderen.

(Recherche https://www.google.com/search?q=Ableitung+Ma%C3%9F+nach+Ma%C3%9F führt zu)

https://de.wikipedia.org/wiki/Satz_von_Radon-Nikod%C3%BDm

(Die Integrale auf dieser Seite, mit dµ, nennen sich übrigens Stieltjes-Integrale.)

Falls der Maßraum eindimensional ist und alle Funktionen "anständig" sind, gilt übrigens

 d phi         phi'(x)
------- (x) = ---------
 d ny          ny'(x)

(was das Verstehen hoffentlich etwas erleichtert)


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