Was bedeutet die weiße Maus auf manchen Polizeiautos?

2 Antworten

Bis etwa 1960 benutzte die Autobahnpolizei weiße Porsche-Sportwagen als Dienstfahrzeuge.Dazu trugen sie bei offenem Verdeck einen weißen Mantel mit weißem Pelz(imitat)kragen. Infolge dessen sprach man verniedlichend von den "weißen Mäusen". Zu der Zeit gab es auch noch eine Polizei-Reiterstaffel und es gab, zur Freude vieler Bürger, Polizei- Sportfeste mit z.T. artistischen Darbietungen der Polizei. Es gab auch noch den Slogan "Die Polizei, Dein Freund und Helfer". In dieser Zeit konnte der Polizeibeamte nach seinem Ermessen ein "Auge zudrücken" und von einem "Knöllchen" absehen .Diese Polizeikultur ist Vergangenheit. Heute sind Polizeibeamte an Bußgeldkataloge, Einsatz von Verhandlungs- und 'Zugriffskräften, etc. gebunden. Schwerpunkte der Kriminalitätsbekämpfung (§ 163 StPO) verlagern sich zunehmend auf die finanziell einträglichere Verfolgung von Verkehrsdelikten. Personaleinsparungen führen zu Mehrbelastung und somit Stress, der Polizisten. Die Versorgung des ehemaligen Bundesgrenzschutzes mit traditionellen polizeilichen Aufgaben, erlaubt der finanziell gut ausgestatteten Bundespolizei sogar die gnädige Aufnahme der ehemaligen Polizeipferde plus Reiter. Ja, die Zeit des netten Umgangs mit weißen Mäusen ist Vergangenheit, doch einige Polizisten denken wehmütig an die menschlich bessere Zeit der "weißen Mäuse" zurück und kleben immerhin solche Tierchen auf die Fahrzeuge.

freede  25.05.2013, 14:17

Soweit eine gute Antwort. Was aber viel bei ihrem Lob auf die "gute alte Zeit" vergessen... es war nicht alles besser!

Die Polizei hat sich ihrem Klientel angepasst: Deshalb mehr Schwerpunkt auf Eigensicherung und so gesetzt.

Das Auge zudrücken geht immer noch (bei Ordnungswidrigkeiten)... aber, die Leute geben einem fast keine Gelegenheit mehr. Um mündlich zu verwarnen, muss sich der Betroffene auch einsichtig zeigen und nicht gleich nach seinem Anwalt rufen. So habe ich z.B. fast alle Unfälle die ich in letzter Zeit aufgenommen habe mündlich verwarnt... sofern sich der Betroffene einsichtig gezeigt hat und der Verkehrsverstoß zugegeben hat.

Schwerpunkte der Kriminalitätsbekämpfung (§ 163 StPO) verlagern sich zunehmend auf die finanziell einträglichere Verfolgung von Verkehrsdelikten.

Das stimmt so nicht und wird von dir wohl nur so wahr genommen.

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Bergmanndocarmo  26.05.2013, 07:53
@freede

Natürlich war nicht alles besser.Es gab aber z.B. keinen gepfefferten Bußgeldkatalog (!) und die Polizisten entschieden über Sanktionen wie 5.- DM , 2.-DM oder über die "mündliche Verwarnung". Es gibt in der Tat Polizisten, die möchten wieder mehr "Freund und Helfer sein. Als Polizist weißt Du sicherlich von dem" ungeliebten aber gewünschten Wetteifer" der Dienstgruppen untereinander. Einzelne Kollegen, die sich nicht um den Trend scheren haben es nicht immer leicht. Glückwunsch, wenn Du dazu gehörst.

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Bergmanndocarmo  26.05.2013, 08:23
@Bergmanndocarmo

Zusatz:Die Schutzpolizisten in teuren PS-starken Pkw mit wertvoller Kameraausrüstung zeigen oft und gerne im TV, in welcher Weise sie unerbittlich nach dem Bußgeldkatalog sanktionieren. Da hilft keine (!) Einsicht des Betroffenen. Nötigenfalls - bei Füherschein-Beschlagnahme - bleibt der Wagen stehen und der Mann/die Frau kann sich einen anderen Beruf suchen. In den Fahrzeugen sitzen Vorzugsweise Beamte des gehobenen (teuren) Dienstes, die ihre Fahrzeuge mit Freude und Können beherrschen. Was machen die wohl, wenn es Funk heißt, dass in der Nähe eine Körperverletzung stattfindet ? Warum setzt man nicht zumindest jedes zweite dieser "Superteams" ab, zur Bekämpfung der Straßenkriminalität? Das bringt allerdings keine Einnahmen, mit denen der Finanzminister Jahr für Jahr rechnen kann und muss. Er kann sich auf die Polizisten verlassen. Sie unterstehen übrigens dem Polizeipräsidenten, der nach dem Parteienproporz - also mit Parteibuch - (nicht als politzeilicher Fachmann) Einfluss auf seine Beamten ausübt.

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freede  26.05.2013, 10:04
@Bergmanndocarmo

Ich habe auch schon eine Weile auf diesen Video Fahrzeugen gesessen. Geschwindigkeitsverstöße unter 20 km/h (vorwerfbar) interessieren dort Niemanden.

Ein Verstoß bei dem der Betroffene seinen Fs verliert ist immer ein Brett und der Fzg.-Führer kann immer selbst entscheiden wie er Auto fährt. Ich habe mit diesen Verkehrsrowdies kein Mitleid!

Auf den Bußgeldkatalog bezogen: Viele Verstöße sind noch viel zu billig! Das Verhalten der Leute ändert sich nur wenn

  1. die Strafe auch bemerkt wird (also Geld kostet)
  2. die Gefahr erwischt zu werden hoch ist.

Was machen die wohl, wenn es Funk heißt, dass in der Nähe eine Körperverletzung stattfindet ?

Dann fahren die dort hin und unterstützen die Kollegen!

Das bringt allerdings keine Einnahmen, mit denen der Finanzminister Jahr für Jahr rechnen kann und muss.

Dann rechne mal nach was 2 Beamte + Fahrzeug kosten... und was die dann "einnehmen"... das kann sich niemals rechnen.

Aber wenn wir keine Verkehrsüberwachung hätten würde es hier zugehen wie im Taka-Tuka-Land... und da hätte ich wirklich keine Lust drauf. Und falls du dich mit den Geschwindigkeiten und deren Auswirkung auf Bremsweg und Kollisionsgeschwindigkeit nicht so gut auskennst empfehle ich dir diese Seite:

http://www.unfall-analyse.info/bremsweg.php

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In der DDR (und sicher auch in der BRD) galt die weiße Maus als Symbol für die Verkehrspolizei. Es könnte also etwas mit der Verkehrspolizei zu tun haben.

Hast du schon mal den DDR-Spielfilm (eher eine Komödie) "Geliebte weiße Maus" gesehen? :-) Empfehlenswert!

Bergmanndocarmo  25.05.2013, 08:53

Die Polizei der DDR fuhr nicht mit weißen PorscheCabriolets (siehe oben).

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