Was bedeuten diese Zitate der Romantik?
"Das klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke." Goethe
"Die Welt muss romantisiert werden. So findet man ihren ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Das niedere Selbst wird mit einem besseren Selbst in dieser Operation identifiziert. So wie wir selbst eine solche qualitative Potenzenreihe sind." - Novalis
"Romantik. Alle Romane, wo wahre Liebe vorkommt, sind Märchen - magische Begebenheiten." - Novalis
"Das Wesen der Romantik ist die Ungewissheit." - Oscar Wilde
- "Romantik ist die innere Veranlagung, Dinge zu sehen, die es nicht gibt." - Sandra paretti
4 Antworten
Kommen wir zum letzten Zitat: „Romantik ist die innere Veranlagung, Dinge zu sehen, die es nicht gibt." - Sandra paretti nimmt hier natürlich gegenüber der Romantik eine kritische Position ein. Sie macht aus dem, was die Romantiker als Stärke sahen , eine Schwäche. Bei dem Zitat muss man nur Romantik durch Liebe ersetzen, dann merkt man, wie wichtig ein romantisches Grundgefühl für den Menschen sein kann. Auch der Liebende sieht bei seinem Partner Dinge, die andere nicht nachvollziehen können. Wer hat nun Recht? Ohne Romantik wird die Welt genauso kalt und einsam wie ohne Liebe.
Kommen wir zum dritten Zitat: „Das Wesen der Romantik ist die Ungewissheit." - Oscar Wilde will damit ausdrücken, dass die Romantiker gerade gegen die Klarheit wissenschaftlicher Erkenntnis waren. Ihr Grundsatz war ja die Sehnsucht und das bedeutet eben, dass man immer nur auf dem Weg zur Wahrheit ist, sie aber nie – zumindest auf der Erde – erreicht. Deshalb liebten sie auch die Dämmerung und das Zwielicht.
Nun also zum zweiten Zitat: „Die Welt muss romantisiert werden. So findet man ihren ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Das niedere Selbst wird mit einem besseren Selbst in dieser Operation identifiziert. So wie wir selbst eine solche qualitative Potenzenreihe sind." - Novalis Will eine Verhinderung der Sicht auf die Wirklichkeit, bei der nicht das rationale entscheidend ist, sondern zum Beispiel Gefühle. Auch wird nach einem höheren Sinn für den Menschen gesucht. Und das drückt er hier mit Potenzierung aus.
Fangen wir mal mit dem ersten Zitat an: „Das klassische nenne ich das Gesunde und das Romantische das Kranke." Goethe war kein Freund der Romantik, ihm war das alles zu chaotisch und das ist für ihn nicht weit von krank gewesen. Er stand eben mehr auf das klassische Prinzip: edle Einfalt, Stille Größe.