Warum wünscht man Glück, wenn jemand etwas geschafft hat?
Wenn ich z.B. ein Spiel gewinne, höre ich oft "Glückwunsch!". Ich würde es ja verstehen, wenn man mir gratuliert. Aber Glück wünschen? Nachdem alles gelaufen ist?
Ist das einfach nur gedankenloses Gebrabbel oder entgeht mir da etwas?
3 Antworten
Laut DWDS hat Glück auch die Bedeutung:
freudig-bewegter Zustand, in dem man sich befindet, wenn man die ersehnten ideellen oder materiellen Güter erlangt hat
Man wünscht also jemandem, dass er sich freuen soll über das, was er gewonnen hat.
Man wünscht nicht Glück im Sinne von "Möge der Zufall mit Dir sein", sondern "Glücklichkeit" - man beglückwünscht. Merke: anderes Verb. "Glück wünschen" ist nicht dasselbe wie "beglückwünschen".
"Gratulation" habt übrigens ursprünglich auch die Bedeutung "Glück wünschen" - somit ist es egal, was Du sagst. Das eine ist nur lateinischer als das andere ;-)
Wobei manche ja auch vor einem Wettkampf ihrem Gegner Glück wünschen. Und wenn dieser dann tatsächlich Glück hat und dadurch gewinnt, dann ärgert man sich erst Recht.
Eigentlich auch total absurd...
Wünsche doch viel Erfolg - das kann dann immer noch weniger Erfolg sein, als Du selbst hast ;-) Bei den wenigsten Wettkämpfen gewinnt man ja durch Glück. Meist gewinnt man ja durch Können oder Strategie.
Bei den meisten Spielen (auch strategischen) spielt das Glück eine Rolle. Aber warum sollte ich ihm Erfolg wünschen? Den will ich doch haben! Was ist gegen Spaß einzuwenden? Darum geht es doch beim Spielen.
Nix ist gegen Spaß einzuwenden. Ich meine nur: Man kann ja viel Erfolg wünschen - nur halt nicht mehr als sich selbst ;-)
Naja aber wenn dein Gegner dann verliert, dann hatte er (in den meisten Fällen) im Endeffekt keinen Erfolg. Somit wäre "viel Erfolg" mMn auch unangebracht.
Am besten wäre: "Ich habe zwar persönlich nichts gegen dich, das Spiel möchte ich aber gewinnen. Darum hoffe ich, dass du einen schlechten Tag und noch dazu Pech hast."
Das kommt mir dann vor wir Falschheit. Also gar nicht nett. Dann bleibe ich lieber dabei, ihm viel Spaß zu wünschen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß ein Spiel auch dann Spaß machen kann, wenn man die Partie verlor. Passiert mir oft genug.
Jemandem zu glückwünschen bedeutet, dass du dich über das Glück der Person freust. Jemandem Glück wünschen ist das, was du meinst.
Aber warum sollte ich ihm hinterher Glück wünschen? Es ergibt Sinn, wenn ich jemandem vor einer Prüfung Glück wünsche. Aber hinterher? Und warum sollte ich mich bei einem 2-Personen-Spiel über das Glück des anderen freuen? Weil es mir Spaß macht zu verlieren?
Das hat dann aber (zumindest in dem Beispiel) nichts mehr mit Empathie zu tun.
Und warum sollte ich mich bei einem 2-Personen-Spiel über das Glück des anderen freuen? Weil es mir Spaß macht zu verlieren?
Doch, auch hier kann man sich für den anderen freuen.
Hört sich für mich nicht gesund an. So viel Spaß macht es mir doch nicht zu verlieren.
Nö. Spaß macht es keinen. Aber trotzdem kann man verlieren lernen ;-)
Wenn du "Glückwunsch" sagst, wünscht du jemandem kein Glück. Du erkennst lediglich, dass sich jemand gerade gut fühlt, dass die Person soetwas wie Glück empfindet und sprichst dieser Person das Glück wohlgemeint zu. Du freust dich quasi mit dieser Person. Wenn ihr zu zweit ein Spiel spielt und der Verlierer zu dem anderen "Glückwunsch" sagt, wünscht er dir wie oben erwähnt kein Glück. Er ist anscheinend ein guter Freund bzw. Verlierer und gönnt dir den Sieg. Oder er sagt es, obwohl er es eigentlich garnicht so meint. Sich über eine Niederlage aufzuregen, ist schließlich auch nur Zeitverschwendung.
Tut mir leid, ich habe fälschlicherweie NICHT hilfreich angeklickt. Genau das Gegenteil hatte ich gemeint!
Das versuche ich gerade, mir abzugewöhnen. "Viel Spaß", dann kann ich mit guten Gewissen wünschen. Aber "viel Glück"? Das Glück brauche ich oft genug selber!