Warum wollen Atheisten nicht an Gott glauben?

45 Antworten

Naja, die Frage ist, wieso sollte ich an etwas Fiktives glauben? Ich bin ein Mensch, der sich an wissenschaftlichen Fakten orientiert und solange es keine Beweise für einen Gott gibt, werde ich meine Einstellung grundsätzlich nicht ändern. In Bezug auf den Zorn könnte dies unter anderem scheinbar die Ursache sein. Wenn Menschen gewissermaßen "eingestellt" sind, akzeptieren sie meist keine anderen Ansichten (Bezug auf manche Menschen, gewiss nicht auf alle!). Außerdem finde ich es persönlich einfach unangebracht, wenn Gläubige versuchen, Atheisten zu bekehren.

Ich mein, ist es nicht tröstlicher an Gott zu glauben?

 

Mag ja sein. Aber wie soll ich mich denn dazu bringen an Gott zu glauben? Ich kann mich doch nicht selber zwingen etwas zu glauben, und wozu das ganze? Dass ich vielleicht, eventuell, wer weiß, "getröstet" bin? Will ich denn getröstet sein?

Und warum macht es sie zornig, wenn andere an Gott glauben?

Weil es so doof ist :-)

Nein im ernst: Es macht mich gar nicht zornig wenn manche Leute eben an Gott glauben. Was mich zornig macht ist, wenn diese nicht verstehen wollen, dass das jedermanns freie Entscheidung sein muss, und dass man bitte keine kleinen Kinder indoktrinieren soll. 

"Ich mein, ist es nicht tröstlicher an Gott zu glauben?"

Mein Gehirn ist in einem bestimmten Zustand, der es mir nicht erlaubt, an Gott zu glauben. Ein wesentliche Grund dafür ist, dass der aktuelle Zustand meines Gehirns mir ein konsistentes Weltbild "vorgaukelt", welches ich mit dem Glauben an einen Gott komplett aufgeben und durch ein AUS MEINER SICHT inkonsistentes Weltbild ersetzen müsste.

Unabhängig davon, wer nun Recht hat. Es geht mir nur um die Überzeugung:

Wer würde die Überzeugung eines konsistenten Weltbildes durch die Überzeugung eines inkonsistenten Weltbildes ersetzen?

"Und warum macht es sie zornig, wenn andere an Gott glauben?"

Nein, das macht mich zornig. Mich macht es nur zornig, wenn mein AUS MEINER SICHT konsistentes Weltbild in Gefahr gerät, indem andere mit einem AUS MEINER SICHT inkonsistenten Weltbild versuchen mir ihre Denkweise aufzuzwingen.

Machtnix53  10.09.2017, 18:38

Nein, das macht mich zornig.

Für den Satz schenk ich dir noch ein "nicht": 
Nein, das macht mich nicht zornig.

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Noname288 
Fragesteller
 11.09.2017, 16:35

Dein Weltbild ist konsistent? Wie oft muss ein Atheist sagen, "das wissen wir halt noch nicht"? Z. B. was vor dem Urknall war oder in was das Universum expandiert (falls es in etwas expandiert (keine Ahnung)). Was geschah im Moment des Urknalls, wie entstand Leben? Warum hat der Mensch ein Gehirn, wie er es hat? Warum gibt es etwas und nicht nichts? Was war die erste Ursache? Wie kommt in Stillstand Bewegung, ohne dass wer anstößt?

Ein theistisches Weltbild ist da schon wesentlich konsistenter und einfacher. Die Lehren der Bibel sind mega super konsistent!

Viele Atheisten glauben ja z. B. trotzdem an einen freien Willen, also etwas Inkonsistenteres gibt es ja wohl kaum. Das entzieht sich ja dann völlig den Gesetzen der Natur.

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oopexpert  11.09.2017, 18:17
@Noname288

"Dein Weltbild ist konsistent? Wie oft muss ein Atheist sagen, "das wissen wir halt noch nicht"?

Zu sagen, dass man etwas nicht weiss ist der zentrale Mechanismus eben nicht inkonsistent zu werden. Es ist wesentlich besser, als etwa szu behaupten, was falsch sein kann.

"Die Lehren der Bibel sind mega super konsistent!"

Vor allem "mega" und "super" ziemlich überzeugende Argumente. Das Konsistente wird dadurch noch konsistenter. Das habe so noch nie betrachtet... alter Lachs, halt einfach Abstand von mir mit solchen inhaltsleeren Phrasen...

"Viele Atheisten glauben ja z. B. trotzdem an einen freien Willen"

Es gibt keine einheitliche Definition für "Freier Wille". Unter welcher Definition meinst DU, glauben Atheisten daran?

"Z. B. was vor dem Urknall war"

Was vor dem Urknall war, weiss keiner, auch nicht du. Zudem müsstest du ersteinmal "vor" umdefinieren, denn zeitliche Angaben scheitern leider unter Abwesenheit von Zeit.

"Warum hat der Mensch ein Gehirn, wie er es hat?"

Wir sind ein Verbund miteinander kooperierender, spezialisierter Zellhaufen, die sich sukzessive zu dem entwickelt haben, was wir als Mensch mit Hirn (homo sapiens) bezeichnen. Das manche Menschen so ihre Schwierigkeiten mit Naturwissenschaft und Logik haben, bleibt dabei unberücksichtigt. Es darf mich trotzdem nerven.

"Ein theistisches Weltbild ist da schon wesentlich konsistenter und einfacher."

Die Betonung liegt auf "einfacher". Da stimme ich dir sogar zu. Aber "einfach" ist definitiv falsch, wenn etwas nachweislich "schwierig" ist. Üblicherweise kann ein Erklärungsmodell sehr konsistent sein, wenn es einfach ist. Das gibts eine ganz klare Korrelation. Aber wenn etwas nachweislich "schwieriger" ist als vorher angenommen, dann kann das Erklärungsmodell, das auf einfachen Erklärungen beruht nie konsistent sein.

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Noname288 
Fragesteller
 11.09.2017, 18:42
@oopexpert

Vor allem "mega" und "super" ziemlich überzeugende Argumente. Das Konsistente wird dadurch noch konsistenter. Das habe so noch nie betrachtet... alter Lachs, halt einfach Abstand von mir mit solchen inhaltsleeren Phrasen...

Dass das ein Witz war, in Bezug auf deine affektierte Schreibweise, checkst du gar nicht. Wie überlebst du überhaupt in der Gesellschaft, wenn du im Alltag so mit Menschen sprichst?

Was vor dem Urknall war, weiss keiner, auch nicht du. Zudem müsstest du ersteinmal "vor" umdefinieren, denn zeitliche Angaben scheitern leider unter Abwesenheit von Zeit.

Ich bin ja auch nicht der, der je behaupten würde, irgendwas zu wissen! Ach Gott ...

Zum letzten Punkt:

Einfach ist meist konsistenter als schwierig. Warum soll einfach falsch sein, wenn etwas schwierig ist? Ich kann den größten Blödsinn so schwierig erklären, dass niemand es checkt ...

Wer sagt, dass es nachweislich schwieriger ist? Es ist ein anderes Modell, das halt schwierig(er) wirkt.

Probier es mal mit einfach ... Das was du da schreibst, kann man auch sehr einfach ausdrücken. Dann muss dein Gegenüber dein Geschreibsel nicht immer erst entschlüsseln. Das würde super Zeit sparen. Aber dann würde man halt nicht mehr den Eindruck haben, dass das was du schreibst irgendwie super mega gescheit ist. ;D

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Noname288 
Fragesteller
 11.09.2017, 19:54
@Noname288

Tut mir leid für die grauslichen Worte und die Untergriffigkeit, ich steig hier aber aus der Diskussion aus ... Hängt mir grad zum Hals raus.

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oopexpert  11.09.2017, 20:42
@Noname288

Du, das kann ich absolut nachvollziehen. Könntest du es bei mir auch nachvollziehen?

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Grüß Dich Noname288!

Es kommt immer darauf an, unter welchem Aspekt so eine Diskussion begonnen wird. Wenn durch den Glauben die seelische und geistige Entfaltung sowie die Kreativität behindert wird, ist es ein gutes Recht jedes Menschen, dies zu kritisieren. Natürlich sollte man dabei das auch begründen und in einen Dialog treten. Dazu gehören aber beide Parteien.

Zornig kann man aber werden, wenn der Glauben nur durch Behauptungen und das Pochen auf absolute Wahrhheit bestimmt wird und deshalb der Atheismus angegriffen wird.

Diese absolute Wahrheit wird mit dem Willen Gottes begründet und der Heiligen Schrift.

Das überschreitet Grenzen.

Kein Glauben darf die Vorstellung einer absoluten Wahrheit anderen überstülpen. Das ist eine unzulässige Kolonisierung, was in diesem Zusammenhang bedeutet, das gegen den Willen des anderen bestimmte Glaubensvorstellungen zu akzeptieren sind (respektieren ist allerdings was anderes) und seine Folgen gegen alle Vernunft absolut eingefordert, verlangt, durchgesetzt und vor allem widerspruchslos hingenommen werden sollen.

Und dann sollte man sich auch dies vor Augen halten:

Warum vermuten immer Gläubige Atheisten gegenüber, das ihr Glauben angegriffen wird?


Die Erklärung ist:


Atheisten hinterfragen ihre Weltanschauung. Christen, Moslems und Juden tun das nicht.

Täten sie das wirklich ernsthaft, dann wären die eklatanten Widersprüche
nicht aushaltbar. Wenn Atheisten begründen, warum sie das sind, dann müssen sie zwangsläufig auf diese Religionen verweisen! Es bleibt ihnen doch gar nichts anderes übrig, die Widersprüche aufzeigen. Denn gerade wegen dieser Widersprüche sind Atheisten eben Atheisten.

Versuche das zu verstehen
.

Leider glauben dann die Christen, Moslems oder Juden, man wolle sie vom Atheismus überzeugen.

Das ist grober Unfug und nur Bauchgefühl!

Jeder kann glauben was er will, aber es ist das Recht eines Atheisten zu
begründen, warum er kein Christ, Moslem oder Jude sein will. Und wenn
sich Religionsangehörige und Atheisten unterhalten, dann kommen
natürlich die Gründe zur Sprache warum jeder so ist, wie er ist. Und
dann muss man als Atheist ja schließlich etwas über den anderen Glauben
wissen. Andersherum tritt dieser Fall kaum bis gar nicht auf, viel zu
gefährlich für den Glauben. Wer von den anderen Religionsangehörigen begreift wirklich den Atheismus in seiner Tiefe?


Das müssen diese Religionsangehörigen aushalten! Genauso, wie wir aushalten müssen, wenn jene ihren Glauben haben und ihn begründen.
Atheisten haben auch keinen Absolutheitsanspruch auf ihre Ansichten, nur auf die Vernunft. Geht sie baden, dann wird der Dummnheit Tür und Tor geöffnet. Die anderen aber haben diesen Absolutheitsanspruch, weil sie glauben, von Gottes Wort und Heiligen Schriften geleitet zu sein. Vernunft spielt da keine Rolle.

Was mich angeht als religiöser Atheist, so kann ich sagen: Die Welt ist
mein Tempel und um ein spirituelles (früher nannte man das Frömmigkeit)
Leben führen zu können, spielt das, was wirklich auf der Welt und durch
das Leben geschieht die entscheidende Rolle.

Analog betrachtet:

Ich glaube an das Leben als Vielfalt und an eine schöpferische Kraft darin (das Göttlicheals geheimnis des Seins), das ist mein "Gott", ihr glaubt an Euren Gott mit eurer Heiligen Schrift.

Meine Heilige Schrift ist alles was ist. Jedes was ist im Sein, gibt durch sein Sosein seine Art 'eigene Predigt für das Leben' ab, auch ich und Du wenn man so will und jeder Mensch für sich ist derjenige, der die von mir als Heilige Schrift bezeichnet, deutet.

So gibt es immer nur den Sinn, den jeder selbst aus sich heraus ins Leben legt,
ohne etwas vorgesetzt zu bekommen und ohne wie ein Schaf in der Herde, nur folgen zu müssen.

Für mich als religiöser Atheist  gilt:

Das Heilige ist somit das Leben und die schöpferische Kraft  darin. Die Trennung von Gott, Welt und Mensch findet nicht statt. Es gibt nur Unitas (Einheit). Damit wird der Entheiligung der Welt eine Absage erteilt.

Das Wort Gott ist bei Atheisten verpönt, das Göttliche aber nicht in jedem Fall. Das aber ist etwas anderes.

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung
Warum wollen Atheisten nicht an Gott glauben?
  1. Falsche Vorstellung von Atheisten. Du kannst so etwas nicht pauschal verallgemeinern.
  2. Alleine hier auf gutefrage.net laufen genügend Negativbeispiele herum, die ziemlich ausdrucksstark präsentieren, warum der Glaube an Gott oder Götter keine sonderlich positive Entwicklung für ein vernunftfähiges Wesen ist.
Ich mein, ist es nicht tröstlicher an Gott zu glauben?

Mag für manche sicherlich sein. Ich könnte jetzt allerdings auch fragen "Ich meine, macht es nicht glücklich Menschen in den Kopf zu schießen?" und auch da würden sicherlich manche zustimmen.

Und warum macht es sie zornig, wenn andere an Gott glauben?

Liegt ganz einfach an dem, was diese Personen aus ihrem Glauben machen. Wie gesagt, sehr viele Negativbeispiele, die man alleine hier finden kann.

Gruß Kevidiffel

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Recherche über mehr als 11 Jahre