Warum wird Kritik immer schnell als Hetze gebrandmarkt?
Das ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen.
Ich z.B. bin keinesfalls links. Ich bin eigentlich CDU-Wähler, der aber Friedrich Merz sehr kritisch sieht. Und dann heißt es schnell, ich wäre ein linker Hetzer.
Oder ich bin auch sehr katholisch und studiere Theologie. Und gerade deswegen sehe ich es aber auch als meine Pflicht an, Missstände in der Kirche anzuprangern. Einige, auch hier im Forum, sind dann der Meinung, ich würde gegen "die Kirche" hetzen. Manche sind offenbar auch der Meinung, man dürfe keine Bischöfe kritisieren.
Es funktioniert aber auch in die andere Richtung. Etwa, wenn ich Missstände im Öffentlich Rechtlichen anprangere und dann direkt mit Verschwörungstheoretikern gleich gesetzt werde.
Oder wenn ich das Verhalten von manchen Drogen-Junkies kritisiere, dann bin ich plötzlich nicht mehr der linke, sondern der rechte Hetzer.
Wenn eine Kritik schnell als Hetze diffamiert wird, ist eine sinnvolle Diskussion nicht möglich.
9 Antworten
Einfache Antwort: Tribalismus. Menschen verfallen leider oft in ein "uns gegen die" in Fällen, in denen das einfach nicht der Fall ist. Die Welt ist kompliziert und das mag unser Gehirn überhaupt nicht. Dazu kommt noch der "confirmation bias", der verursacht, dass wir Dinge eher glauben, die unserer eigenen Meinung entsprechen.
Niemand ist dem immun gegenüber, daher sollten wir alle öfters einmal innehalten und das Ganze sachlich betrachten, auch wenn das das Gehirn so gar nicht ab kann. Nur so können wir vernünftig miteinander argumentieren. Ansonsten lohnt es sich garnicht, miteinander zu kommunizieren
ich kenne natürlich keine deiner Äußerungen, die zu dem Vorwurf führen, aber oft trennen nur ein paar wenige Worte Hetze und Kritik. Ich kann ein und dieselbe Aussage treffen, einmal als Kritik formuliert, einmal hetzerisch formuliert.
Es mag einige Menschen geben, die den Unterschied nicht klar erkennen können, ich kann deine Erfahrung aber auch nicht teilen. Ich wurde bisher nicht wirklich oft als Hetzer tituliert, und ich bin ein Mensch der immer irgendetwas zu kritisieren hat...
Das ist eine offensichtlich dumme Antwort von 10? 20? Also das würde ich nicht als IMMER als hetze gebrandmarkt beschreiben
Ja aber es ist genauso ein Beispiel für meine Behauptung hier:)
Ähm erstmal sehe ich das nicht so, das Kritik oft schnell als hetze gebrandmarkt wird
Debattenkultur hat durch die Sozialen Medien gelitten.
Dazu gehört allerdings auch, dass Kritik oft undifferenziert und hetzerisch geäußert wird.
Und auf der anderen Seite, dass Kritisierte auch nicht immer eine lange Lunte haben.
Da muss wohl noch geübt werden.
Und zu deinem Problem, vielleicht liegt es an dir weil den meisten Menschen geht es ja nicht so vielleicht sind deine "kritischen" Kommentare eben oft grenzüberschreitenden und auch wenn du es vielleicht nicht willst verstehen es dann viele menschen als hetze weil es eben so kling
Das kann natürlich sein. Allerdings finde ich auch, dass die Gefühle der anderen nicht immer unbedingt der Maßstab sein können. Manche Gläubige fühlen sich z.B. verletzt, wenn man Sachen in der Kirche kritisiert. Aber ohne Kritik ändert sich nichts.
Ja klar aber wenn du wirklich verstanden werden willst, darfst du niemanden verletzen das ist nunmal so und wer sich dann noch verletzt fühlt der hat wirklich nix zu sagen
Und kristen glauben auch an unbelegbare sexistiche Mythen inwieweit man da jemanden beeinflussen oder gar verändern kann ist ja auch noch so ein Ding
https://www.gutefrage.net/frage/was-haltet-ihr-davon-dass-die-italienischen-bischoefe-sich-nicht-von-der-rechtsradikalen-regierung-distanzieren
Das hier wurde von jemandem z.B. als Hetze gegen die Kirche bezeichnet