Warum wird ein Streichholz magnetisch wenn man es anzündet?

3 Antworten

Spontane Vermutung: Das Holz enthält seit seiner Entstehung winzige Spuren von Nickel oder Eisen und durch das Verbrennen verlieren die Hölzer soviel Masse, dass der Magnet nun reicht, um die Reste gegen die Schwerkraft anzuziehen.

Im Streichholzkopf befindet sich das paramagnetische Eisen-3-Oxid:



dennoch fällt das nicht entzündete Streichholz zu Boden, da es durch seinen Paramagnetismus zum einen auch nur bei Einwirkung eines äußeren Magnetfeldes magnetisch ist und zum anderen sein magnetisches Moment offenbar zu gering ist:



wobei m das magnetische Moment, B die magnetische Flussdichte und D das magnetische Dipolmoment ist.

Entzündet man nun das Streichholz, so entsteht Magnetit:



Die in dem ferrimagnetischen Magnetit enthaltenen kleinen Elementarmagnete sind so ausgerichtet, das sich ihre magnetische Momente weitgehend aufheben, freilich eine Richtung überwiegt. Da dieses resultierende magnetische Moment deutlich größer als das von Eisen-3-Oxid ist, reicht die magnetische Kraft zum Überwinden der Gewichtskraft hier aus, so dass beim Heranführen zum Magneten, die Streichhölzer am Magneten kleben bleiben und nicht zu Boden fallen.

Beste Grüße,

C.F. Gauss - The Legend.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Universität Helmstedt, TU Braunschweig, GAU Göttingen

Die erstaunliche Entdeckung eines 7-Jährigen lässt sich leicht nachmachen. Mit einem Supermagnet lässt sich ein Streichholz anziehen, aber nur wenn es abgebrannt ist. Beim Abbrand dieser einfachen Zündhilfe entsteht Magnetit, aber nicht bei weißen und hellroten Köpfchen. Bei solchen fehlt im Chemie-Cocktail die für den Effekt notwendige paramagnetische Ausgangssubstanz.

Quelle:https://www.fachportal-paedagogik.de/literatur/vollanzeige.html?FId=892275