Warum wird die holznutzung im Regenwald als Raubbau bezeichnet?

3 Antworten

Man weiß schon sehr lange, dass die mittel- und südamerikanischen sowie die südostasiatischen Regenwälder die Lunge der Erde sind und ein Klima schaffen, dass wir leben können. Durch die Abholzung und andere Verwendung der Landschaft wird nicht nur den dort lebenden Menschen und Tieren die Lebensgrundlage entzogen, sondern der gesamten Menschheit.

Hier ist die Bedeutung des Regenwaldes kurz und knapp beschrieben:

https://www.abenteuer-regenwald.de/wissen/folgen

Weil mehr Holz entnommen wird als nachwächst. Genaugenommen wächst gar nichts nach, weil aus den Flächen nach der Abholzung Weideland für Rinder und Ackerflächen für den Anbau von Tierfutter gemacht werden. Auch wir hier in Deutschland machen da indirekt kräftig mit.

"Im Jahr 2019 wurden rund 46.942 Tonnen Fleisch (ohne Geflügel) aus Brasilien auf den deutschen Markt importiert."

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/693191/umfrage/import-von-fleisch-aus-brasilien-in-deutschland/

"Wie der Urwald für deutsches Fleisch gerodet wird - In Südamerika werden Tausende Hektar Urwald gerodet, ein einzigartiges Ökosystem ist bedroht. Unternehmen schaffen dort riesige Flächen für den Anbau von Sojabohnen - vor allem für deutsche Fleischproduzenten."

https://www.spiegel.de/wirtschaft/sojaanbau-in-suedamerika-entwaldung-fuer-deutsches-tierfutter-a-1199151.html

"Soja in deutschen Ställen - 8.900 Lkw-Ladungen Futter, so viel fressen deutsche Hühner, Schweine, Rinder und andere Nutztiere – und zwar jeden Tag. Das hat der Deutsche Verband Tiernahrung ausgerechnet."

https://www.deutschlandfunk.de/tierfutter-soja-in-deutschen-staellen.697.de.html?dram:article_id=306604

Der Begriff "Raubbau" trifft nur auf bestimmte Arten der Holznutzung zu, nämlich die, die heute von international operierenden Konzernen angewandt wird: großflächige Rodung mit Entnahme nur weniger starker Stämme für den Markt interessanter Arten. Die traditionelle Nutzung (Entnahme einzelner Bäume mit Schonung des Waldes), wie er bis in die 1950er Jahre üblich war, war kein Raubbau. Die Rodungslücken schlossen sich rasch, jüngere Bäume konnten nachwachsen. Aber diese Art der Nutzung war aufwändig und personalintensiv. Heute geht das meiste Holz nach China und Japan, früher nach Europa.