Warum will die DB keine weiteren Züge bereitstellen?

9 Antworten

Zum einen nicht genug Personal

Zum anderen auch weil sich dieses Ticket für die Verkehrsbetriebe mit Sicherheit nicht rechnet

Ersten ist unser Streckennetz über Limit. Deutschland ist der größte Parkplatz für Güterzüge, weil zu wenig in den Ausbau investiert wird. Das würde mit mehr Zügen noch schlimmer.

Zweitens haben wir einen akuten Lokführermangel. Da müsste man den Job mal attraktiver machen.

Ich nehme mal, dass mit immer mehr Zügen der deutschlandweite Transport immer komplizierter wird.

Für mehr Züge braucht man:
1. Mehr Wagen und Loks/Triebwagen
2. Mehr Lokführer
3. Mehr Zugbegleitpersonal
4. Schienen, auf denen diese Züge fahren können

All diese Dinge sind nicht vorhanden, im Gegenteil, die Fahrzeugreserven wurden schon vor Jahren signifikant reduziert, schon heute fallen Züge aus, weil keine Ersatzzüge mehr vorhanden sind. Alle Bahnunternehmen in Deutschland, nicht nur die DB, suchen händeringend nach Personal - Lokfüher und Zugbegleitpersonal. Und das Schienennetz ist an vielen Stellen schon heute derart überlastet, da geht nichts mehr.

Mangel an Lokführern gibt es schon seit Jahren. Ist halt ein sehr unattraktiver Job, insbesondere bei unserer Überakademisierung.


Na2828  29.05.2022, 05:53

Bei 3000 brutto unattraktiv??

blackforestlady  29.05.2022, 06:09
@Na2828

Viel zu wenig, die müssten das Doppelte verdienen. (Verantwortung der Fahrgäste, Unfälle durch irgendwelche suizidalen Menschen usw.). Bei einer Steuerklasse eins sind die Abzüge enorm, da ist das Gehalt lächerlich, es sei denn man ist verheiratet und hat Kinder.

FinisTerrae  29.05.2022, 06:17
@Jens0048

Mir geht es eher darum, was man für das Geld machen muss. Man hat eine 6-Tage-Woche, ein uneinheitliches 3-Schicht-System, in der Realität unterliegen die Einsatzpläne hohen Änderungsschwankungen und Überstunden sind Branchenstandard. Trotz Tarifbindung sind die Gehaltserhöhungen für Betriebszugehörigkeit lachhaft, insbesondere für Quereinsteiger. Die von der DB beworbenen Einstiegsgehälter inkludieren bereits alle Sonderzahlungen (Weihnachtsgeld) und andere Zulagen, beispielsweise durchschnittliche Schichtzulage. Das durchschnittliche Brutto beträgt für Berufseinsteiger ca. 3166 EUR im Monat. Gehalterhöhungen für Betriebszugehörigkeiten treten alle 5 Jahre auf, etwa 3%.

Wenn man überdurchschnittlich oft Nachtschichten, Sonn- sowie Feiertage fährt, steigt das Gehalt natürlich entsprechend. Nach aktueller Tariftabelle steigt die Kaufkraft nach 30 Jahren Betriebszugehörigkeit um ca. 16%, was im Vergleich zu anderen Tarifen sehr schlecht ist.

Bei dem Beruf treten sehr häufig Berufsunfähigkeiten auf, da das übermäßig viele Sitzen ohne Erholungspausen zu Rückenproblemen und anderen körperlichen Gebrechen führt.

Jens0048  29.05.2022, 06:21
@FinisTerrae

Darum finde ich das Gehalt auch unattraktiv. Es steht nicht in Relation zum Job. Ich verdiene zwar etwas weniger, habe dafür aber geregelte Arbeitszeiten und bin abends zu Hause.

Stadewaeldchen  29.05.2022, 06:57
@Na2828

Jupp, das ist für den Job unattraktiv. So viel verdien ich auch und mache keine Schicht- oder Wochenendarbeit und hab auch keine Verantwortung für ein paar hundert Leute hintendran.