Warum werden in Städten immer nur teure Wohnungen mit hohen Mieten gebaut, die nur das reiche Klientel bedienen und kaum bezahlbarer Wohnraum ?
Was mir bei neuen Bauprojekten in den Städten immer wieder auffällt ist, dass Objekten, die zu Vermietungszwecken neu gebaut werden, immer nur das reiche, vermögende Klientel bedient wird, das heißt es meistens teure Luxuswohnungen werden, die eher hohe Mieten haben.
Niemand denkt heute noch an die ärmere Stadtbevölkerung, die teils händeringend bezahlbaren Wohnraum sucht.
Warum fördern Städte auf dem Wohnungsmarkt also meistens nur die finanziell starken Leute und kaum die sozial schwächeren, die bezahlbaren Wohnraum benötigen?
Was ist eure Meinung dazu?
11 Antworten
Ich erklär das mal ökonomisch. Wenn viele Leute eine Wohnung wollen ist die Nachfrage hoch. Wenn die Nachfrage also über dem verfügbarem Angebot steht steigt der Preis. Wenn der Preis steigt (die Miete) dann sehen einige: "Hey, dann kann ich doch hier viel verdienen, wenn ich solche MIeten bekomme" und bauen Häuser. Irgendwann sind alle Leute aber behaust und die Vermieter müssen sich unterbieten um überhaupt noch einen Mieter zu haben. Angebot und Nachfrage 101
Warum das aber noch nicht so ausgewogen ist, liegt warscheinlich an Regulierungen, die den Wohnungsbau hemmen (Denkmalschutz für 20jahre alte Häuser etc z.b)
Womöglich liegt es schlicht und einfach an Angebot und Nachfrage, an den Kosten (Grundstück und Baupreise), ...
Es ist doch bekannt, dass viele Kommunen auf der einen Seite darüber jammern, dass keine günstigen Wohnungen gebaut werden, auf der anderen Seite aber keine Hemmungen haben, beim Baulandumlageverfahren sich kräftig die Taschen zu füllen und Grundstücke meistbietend abzugeben.
Wer baut diese Wohnungen, die angeblich teuer vermietet werden ? Es sind die Bauträger die investieren. Freilich suchen die sich Mieter, welche auch in der Lage sind, die Mieten zahlen zu können.
Kein Bauträger wird Wohnungen für mehrere Millionen erstellen und danach pleite gehen wollen, weil er zu niedrige Mieten verlangt.
Städte und Kommunen sind meist total verschuldet, Das hindert diese freilich daran, Mittel für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen zu können.
Ich bin in der Baubranche tätig. Was für einige Städte und Gemeinden alleine für die Sanierung der Strassen, Kanalarbeiten, Verlegung neuer Wasserleitungen ect. an Geld aufgebracht werden muss, ist enorm. Woher also soll eine Gemeinde die schon verschuldet ist, noch Mittel für den sozialen Wohnungsbau hernehmen ?
Das Bauen wird immer teurer und der jetzige Bauboom wird nachlassen. Alleine die hohen Preise werden sich bemerkbar machen.
Wenn du baust und für andere Wohnraum schaffst, dann musst du Kredite aufnehmen. Diese Kredite müssen bedient werden, was eben durch Mietannahmen ermöglicht wird.
Die Wohnungsnot dürfte alleine aufgrund der hohen Baupreise sich noch verschlechtern.
Weil der Bauherr, sein Kapital auch renditebringend einsetzen will. Aber jeder der in eine solche "Luxuswohnung" zieht, macht ja eine andere Wohnung frei. Das zieht sich dann durch mehrere Instanzen. Man darf also nicht einfach die Neubauwohnungen zählen.