Warum war die Schule in der nationalsozialistischen Zeit ein Ort zum Erlernen des Kriegs?

6 Antworten

Im 2. Weltkrieg wurden die Schulen komplett vom Staat kontrolliert und somit auch was man lernt. Für einen Krieg ist es von Vorteil, wenn das Volk dahinter steht, deswegen gab es Fächer die einem beigebracht haben, dass man die Meinung vom Staat unterstützen soll und das die einzige richtige Meinung ist. Es gab nur eine richtige Meinung und die wurde einem eingehämmert.

Schau mal hier:

Die seit März 1939 gesetzlich vorgeschriebene „Jugenddienstpflicht“ verpflichtete alle Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren, in die für sie vorgesehene Unterorganisation der HJ einzutreten,[5] wo an zwei Tagen pro Woche „Dienst“ zu leisten war. Im Mittelpunkt der nach dem „Führerprinzip“ geordneten Organisationen stand die körperliche und ideologische Schulung; sie umfasste rassistische und sozialdarwinistische Indoktrination und gemeinsame Wanderungen bzw. Märsche und körperliche Übungen im Freien. Diese sollten schon die zehnjährigen männlichen Jugendlichen abhärten und langfristig auf den Kriegsdienst vorbereiten: „Was sind wir? Pimpfe! Was wollen wir werden? Soldaten!“[6] Das Einüben von Befehl und Gehorsam, Kameradschaft, Disziplin und Selbstaufopferung für die „Volksgemeinschaft“ gehörte zu den vorrangigen Erziehungszielen. Im Zweiten Weltkrieg versahen HJ-Einheiten soziale, polizeiliche und militärische Hilfsdienste. Ab Anfang 1943 wurden sie teils als Flakhelfer eingesetzt, in den letzten Wochen des Krieges auch im Volkssturm; viele der Jungen fielen dabei. Auch unter den Jugendlichen, die in die eigens für sie eingerichtete SS-Division „Hitlerjugend“ eingezogen wurden, kam es zu hohen Verlusten.

Die Nazis wollten einen Kadavergehorsam erreichen. Jeder sollte sich aufopfern für das hitlerische System.

  1. Die deutsche Gesellschaft war sehr viel jünger als heute.
  2. Der Nationalsozialismus war totalitär, die Vorbereitung der Kinder und Jugend darum staatlich organisiert, im Rahmen einer Politik der Gleichschaltung.
  3. Hitler wollte den totalen, also einen ständigen Krieg. Es musste darum jeder Deutsche im Bewusstsein leben und aufwachsen, in diesem ständigen Krieg überall auch irgendwann zu kämpfen.
  4. Der Krieg verlangte so viele Opfer, dass irgendwann Schüler eingezogen wurden.
3.3 Militarismus und Krieg im Unterricht

Der Militarismus als zweiter Pfeiler des NS meint das Vorherrschen militärischen Denkens im Alltag. In der Schule äußerte sich dieses Denken schon in dem sich wandelnden Sprachgebrauch: Bald „redete man sich offiziell mit Rang an“16. Schüler wurden nun „Jungmannen“ genannt, Lehrer „Zugführer“ und die Schulleiter stellten die „Schulführer“ dar. Dass der Militarismus jedoch nicht nur ein Teil der Schule, sondern maßgebend war, wird in dem Auftrag deutlich, der der Schule zugeteilt wurde: Sie sollte die Arbeit der Wehrmacht entlasten. Eine Aufgabe der schulischen Erziehung bestand also offensichtlich in der Kriegsvorbereitung. Den Kindern und Jugendlichen sollten grundlegende militärische Kenntnisse bereits während der Schullaufbahn beigebracht werden, damit die spätere Ausbildung bei der Wehrmacht verkürzt werden konnte und somit schneller Soldaten für den Krieg bereitstanden. Zu diesem Zweck diente zum einen die Wehrertüchtigung, die für die damalige Untersekunda durchgeführt wurde. Dort lernten die Jugendlichen wie man Landkarten liest und mit einem Kompass umgeht. Ähnliche Praktiken findet man im regulären Sportunterricht, in dem Disziplinen wie Kleinkaliberschießen und Vorübungen zum Granatenwurf eingeführt wurden. Die Ausrichtung auf den Krieg zeigte sich jedoch auch in den normalen Unterrichtsfächern wie Mathematik. Dort wurden zum Beispiel militärische Aufgabenstellungen formuliert, bei denen berechnet werden sollte, wie viele Bomben zur Zerstörung einer Stadt benötigt werden.

Neben dieser praktischen Kriegsvorbereitung, die vor allem auf die körperliche Ertüchtigung abzielte, wurde außerdem mentale Vorbereitung getroffen, die möglicherweise von noch größerer Bedeutung war. Denn wichtiger als theoretische militärische Kenntnisse, war die echte Begeisterung und Motivation für den Krieg. So wurde zum Beispiel die Schlacht bei Langemarck von 1914 verherrlicht und angepriesen, es wurden Aufsatzthemen über den Heldentod im Krieg geschrieben und Ehrenfeiern für gefallene Krieger abgehalten. Diese waren besonders eindrucksvoll und verherrlichten nicht nur, wie manch andere Inhalte, die Gewalt, sondern den Tod selbst. Denn sie wurden oft von Leitsprüchen wie „Süss und ehrenvoll ist es, fürs Vaterland zu sterben.“17 begleitet. Diese Parolen priesen das Sterben in der Schlacht als ehrbaren und vor allem erstrebenswerten Tod an. So sollten die Jugendlichen für den Krieg gewonnen werden. Zu solch besonderen Anlässen, aber auch so sang man gerne Lieder von Kameradschaft, Treue und Kampf – letztlich jedoch Lieder des Todes. Man sang Zeilen wie diese: „Vom Schlachtfeld kehren wir nicht heim … für Adolf Hitler sterben wir.“ oder „Und gibt man uns den Todesstoß, wir machen dennoch Deutschland groß.“18

Quelle: "Das Schulwesen im Dritten Reich. Agitation und Manipulation" - Auszug Facharbeit - Autor: anonym - 2020

Indoktrination und Gleichschaltung

Unterdrückung anderer Meinungen und Ansichten

Kontrolle der Bildung = Kontrolle des Denkens in einer Gesellschaft