Warum vertragen sich verschiedene Pflanzen im Garten nicht miteinander, was sollte man bei der Bepflanzung genau beachten deshalb?

6 Antworten

Da ich dauernd diese Erfahrung machen muss, empfehle ich dir, zuerst danach zu schauen, was überhaupt in deinem Garten wächst. So kannst du herausfinden, ob sich Kosten und Mühe für den Anbau bestimmter Pflanzen überhaupt lohnen, denn wenn es bei dir Wasseradern gibt, die alles beeinflussen, kannst du es vergessen.

In meinem Garten wächst sehr gern Efeu, Giersch, Löwenzahn, Brennnesseln, eine Eiche, Haselnuss, und wir haben Ameisen, Wespen, usw. - das alles deutet auf die Kategorie 'Strahlensucher' hin -

während ich gern Petersilie, Dill, Schnittlauch, Möhren usw. hätte (Strahlenflüchter), ebenso ein paar Gemüsesorten - aber die gehen nicht mal auf. Nichts zu machen.

https://swissharmony.de/erdstrahlen/strahlensucher-oder-strahlenfluechter/

Alle, die jetzt Lust verspüren, blöd zu kommentieren: Physikalischen Gesetzen ist es komplett egal, ob man sie kennt, an sie glaubt und sie beherzigt oder nicht - sie wirken einfach.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

manche Pflanzen sind gar nicht so verschieden zb Kartoffeln/Tomaten sind Verwandte und sollten deshalb nicht zusammen oder nacheinander gepflanzt werden. Es treten auch dieselben Krankheiten auf.

Manche geben auch "Giftstoffe" ans Erdreich ab. Petersilie sollte man immermal woanders hinsetzen, anderen Arten ist das völlig egal.

Bodenmüdigkeit gibts auch noch: zB nach 3 jahren Erdbeerbeet oder zig jahren Rosen sollte da mal wieder was anderes hin, neue Erdbeeren wollen da nicht mehr wachsen, bei Rosen ähnlich...nach 2 jahren geht es dann natürlich wieder(erdbeere).

Die berühmten "Guten und Schlechten Nachbarn"

Es gibt eine Vielzahl von Gründe wieso sich Pflanzen nicht vertragen.

  • Pflanzen können Stoffe absondern, die andere Pflanzen nicht vertragen. Ganz extrem soll die Kombination Giersch und Kartoffeln sein, so soll man mit Kartoffeln Giersch im Garten vernichten können. Dies ist jedoch ein eher seltener Grund.
  • Pflanzen nehmen sich gegenseitig die Nährstoffe weg, gilt auch eher selten und gilt nur für Starkzehrer. Ist das Beet gut gedüngt können diese auch näher stehen.
  • Wurzelkonkurrenz - eines der häufigsten Probleme bei Flachwurzlern. z.B. in Erdbeerbeetplantagen. Lichter gesetzt werden die Pflanzen größer und stärker und bekommen mehr Früchte. Zu dicht kann der Fruchtertrag ganz ausbleiben.
  • Sonnenkonkurrenz die eine nimmt der anderen das Licht
  • Wasserkonkurrenten
  • Schädlinge und Krankheiten werden bei gleicher Pflanzenfamilie eher übertragen
  • Eine Pflanze überwuchert die andere
  • Starkzehrer Mittelzehrer und Schwachzehrer werden in der Drei Felder Wirtschaft getrennt so kann der Düngergehalt den Pflanzen besser angepasst werden.
  • PH Wert im Boden die einen lieben es saurer die anderen eher alkalisch
  • die Luftfeuchtigkeit wird dafür verantwortlich gemacht, dass man Tomaten (trockene Wärme) und Gurken (feuchte Wärme) nicht im gleichen Gewächshaus pflanzen soll. Die Tomaten mögen es wenn die Türen auf sind und die Gurken wenn die Türe geschlossen ist. Wurde aber mehrfach erwiesen dass auch beides im gleichen Haus funktioniert.

Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein, falls ich was vergessen habe bitte im Kommentar ergänzen.

Aber es gibt auch den umgekehrten Fall, indem sich Pflanzen besonders gut mit anderen vertragen

  • Einige Pflanzen locken Nützlinge an, welche die andere brauchen kann
  • Einige wehren Schädlinge ab und schützen andere
  • Tiefwurzler vertragen sich gut mit Flachwurzlern
  • Pflanzen können andere Pflanzen auf vor Krankheiten schützen
  • Schutz vor Nematoden (z.B. Ringelblume und Tagetes)
  • Pflanzen können mittels Knöllchenbakterien aus der Luft Stickstoff Dünger gewinnen und anderen Pflanzen verfügbar machen.
  • Beschatten andere Pflanzen die nicht so viel Sonne wollen
  • Windschutz
  • Schützen Boden gegen Austrocknung

Als ich noch den großen Gemüsegarten hatte hab ich alle Regeln über den Haufen geworfen. Keine Dreifelderwirtschaft und keine Rücksicht auf Gute und Schlechte Nachbarn und das Ergebnis war eine große Überraschung.

Kaum Krankheiten, Schädlinge und dennoch hohe Erträge je qm.

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Wieso funktioniert es auch ohne Beachtung der Regeln?

Um dies wissenschaftlich fundiert zu erklären, war der Anbauzeitraum von 3 Jahren zu kurz und die Versuchspflanzungen nicht vielfältig genug. Daher kann man nur Vermutungen anstellen.

  • mein Garten ist extrem Sonnenverwöhnt (ich nenne ihn Klein Florida in der Hohenlohe)
  • pflanzt man in der Reihenmischkultur Bohne neben Bohne, kann man genausogut Erbsen neben Bohne pflanzen, denn eigentlich versteht sich keine einzige Pflanze mit der gleichen Pflanze, je weiter demnach gleiche Arten von einander entfernt sind, desto besser und desto geringer.
  • Ferner hat man eine sehr große Pflanzenvielfalt im Beet und nutzt so die Schutzfunktionen und Hilfsfunktionen von einer großen Artenvielfalt.
  • Unterdrückt wirklich mal eine Pflanze das Wachstum anderer Pflanzen, so reduziert dieser Umstand den Gesamtertrag im Beet nicht. An anderer Stelle wächst dafür die unterdrückte Pflanze besser und somit ist auch sichergestellt dass das unterdrückte Gemüse auf dem Speiseplan später nicht fehlt.
  • Der Boden trocknet nicht so leicht aus.
  • Unkraut hat weniger Chancen
  • Schädlinge finden in dem "Chaos" ihre Wirtspflanze nicht mehr.

Der letzte Punkt ist besonders wichtig. Schädlinge reagieren zumeist auf den Geruch den eine Pflanze ausströmt. z.B. der Kohlweisling. Eine einzelne Kohlpflanze verbreitet weniger Geruch als 10 in einer Reihe. Die Übertragung von einer Wirtspflanze auf eine andere wird unterbunden wenn diese weiter auseinanderstehen und zuletzt wird der Geruch der Pflanze vom Geruch anderer Pflanzen reduziert. So fliegt mitunter selbst der hartnäckige Kohlweisling am Kohl vorbei.

Ich habe diese Anbauweise "bunte Mischkultur" oder auch "Chaoskultur" getauft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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Spielwiesen  22.07.2018, 21:38

Permakultur pur! Tolle Anlage! und tolle Erklärung. So einen roten Amaranth hätte ich gern!!!!!! Danke für den Tipp, dass mit Kartoffeln Giersch aufgibt! Meinst du wirklich? Hättest du dazu etwas nachzulesen? Du würdest mich glücklich machen!

Mir fehlt das Kriterium: Strahlensucher - Strahlenflüchter!

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WAYKOW  22.07.2018, 21:59
@WAYKOW

Andere behaupten man muss die Kartoffel pflanzen weil diese Licht und Dünger dem Giersch rauben. Das glaube ich nicht. Ich glaube auch dann wird die Unkrautunterdrückung vom Giersch durch eine Absonderung der Kartoffel erreicht. Nur was ntzt das wirklich wenn der giersch doch meist in den Hecken wächst, dann ersetzt man das Gierschproblem durch wild wachsende Kartoffeln die man nicht ernten kann ohne die Sträucher zu stören.

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Man muss auf die Pflanzengemeinschaften achten. Manchmal riecht eine Pflanze sehr stark und wird daher nicht vertragen, und manchmal mögen sich Geschwister nicht.

hier ein Video und andere Infos dazu:

https://www.ardmediathek.de/tv/1000-Antworten/Warum-vertragen-sich-manche-Pflanzen-nic/SWR2/Audio-Podcast?bcastId=1065082&documentId=54264460

Gemüse das sich gut verträgt und Gemüse das sich nicht gut verträgt, warum man unbedingt auf die Pflanzennachbarschaft im Beet achten sollte?

hier ausführlich:

https://www.alternativ-gesund-leben.de/gemuese-das-sich-gut-vertraegt-und-gemuese-das-sich-nicht-gut-vertraegt-warum-man-unbedingt-auf-die-pflanzennachbarschaft-im-beet-achten-sollte/

DarkyAngel18 
Fragesteller
 27.07.2018, 09:57

Danke, schöne Links :o)

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Unter dem Suchwort Allelopathie wirst du fündig.

Pflanzen scheiden über die Wurzel Stoffe aus, die Pflanzen anderer Art das Leben schwermachen können.

Unter dem Suchwort Gemüseanbau gute Nachbar Schlechte Nachbarn habe ich diese Liste gefunden:

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/gartentipp313.pdf