Warum verstehen sich Ausländer in Amerika eher als Amerikaner als Ausländer in Deutschland sich als Deutsche verstehen?
Wieso gibt es diese nationale Verbundenheit in Amerika in einem ungleich größeren Ausmaß? Es ist selbstverständlich, dass dort Inder/Chinesen/Jamaikaner sagen "I am american", aber hier in Deutschland erhält man dann eher die Antwort "Ich bin Türkin, ich bin Griechin", sie könnten auch sagen "Ich bin Europäerin", aber wer macht das und bei den gravierenden Unterschieden der europäischen Länder würde die Aussage auch irgendwie inhaltsleer sein, oder?
Woher kommt die Verbundenheit zu Amerika?
6 Antworten
Die USA schon immer ein Einwanderungsland und haben auch eine ganz andere Soft Power, um Deutschland anzulocken. Allerdings fühlen sich viele Menschen eben nicht als Amerikaner, da sie dort diskriminiert worden sind, vor allem die Mexikaner und andere Menschen aus lateinamerikanischen Staaten.
Amerika ist ein Kontinent mit vielen Ländern, es wird nicht überall gleichermaßen gehandhabt. In den USA ist ein Schwarzer beispielsweise ein Afro-American, ein Ureinwohner ist ein Native American oder American Indian und einer mit lateinamerikanischen Ursprung ist ein Latino. Im Nachbarland Mexiko sieht das schon anders aus. Es gibt keine Afro-Mexikaner oder ähnliches. Es gibt nur Mexikaner, unabhängig von der Hautfarbe. Du kannst einen ganzen Kontinent mit seinen verschiedenen Ländern und Kulturen nicht gleichsetzen und meinen, jeder Amerikaner hätte dasselbe Weltbild.
Einerseits sind die USA schon immer ein Einwanderungsland. Die haben das also schon länger "geübt".
Andererseits kann ich das gar nicht so ganz bestätigen. Mir hat in den USA bestimmt jeder Zweite, mit dem ich mich unterhalten habe, ungefragt gesagt, wo seine Vorfahren herkommen.
Es hat ein bisschen gedauert, bis sich englisch als allgemeine Sprache durchgesetzt hat, und es gibt bis heute durchaus Gebiete, in denen andere Sprachen gesprochen werden. Dazu kommen Einwanderer aus Südamerika, die eher spanisch und nur sehr rudimentär englisch sprechen. So homogen, wie man oft glaubt, ist die Bevölkerung in den USA keinesfalls.
Es gibt eben jede Menge Deutsche, die andere nicht als Deutsche akzeptieren, wenn deren Eltern bzw. Großeltern nicht auch schon gebürtige Deutsche sind, selbst wenn die längst eingebürgert wurden.
Wenn sie also per se nicht als Deutsche anerkannt werden, warum sollten sich diese Leute dann als Deutsche fühlen.
Bei manchen reicht es schon, dass man einen "undeutschen" Nachnamen hat oder von der Optik her "fremd" aussieht.
Es bräuchte eben ein wenig Umdenken.
Und warum wird ein Schwarzer in Amerika eher als Amerikaner wahrgenommen?
Was soll daran jetzt komisch sein.
Wer auf so eine Frage kommt, mit dem erübrigt sich jede Diskussion.
Hatte man denn in Deutschland Afrikaner als Sklaven gehalten?
Ja wenn man einen typischen älteren Mann aus Amerika von seiner Hautfarbe her bestimmen sollte, käme man doch zuerst auf einen weißen Mann. Also wieso wird ein Schwarzer trotzdem in Amerika direkt als Amerikaner akzeptiert und auch als solcher erkannt, aber in Deutschland ist das bei Ausländern nicht so?
Weil die Religion einen gemeinsamen Kulturkreis bildet. In Deutschland haben wir es mit Moslems zutun, diese sind einfach fremd. Egal ob man es nett oder direkt ausdrückt, es sind 2 völlig unterschiedliche Kulturen. Moral / Esskultur / Religiöse Regeln.
In Amerika leben hauptsächlich Christliche Ausländer. Das ist schon die einfache Erklärung.
Ich will nicht die Kultur der Muslime schlecht reden, sie ist einfach nur anders.
MFG
Ich danke dir für deine Antwort :) Ja, Amerika ist ein typisches Einwanderungsland, aber selbst wenn Deutschland jetzt (wie es eh aussieht) zu einem Einwanderungsland mutiert, kann ich mir nicht vorstellen, dass die meisten sich positiv als Deutsche vorstellen würden. Weißt du zufällig, wie es damals in Amerika bzgl. einer einheitlichen Sprache aussah? Vielleicht konnten die früheren Einwanderer in Amerika eher noch ihre Unabhängigkeit wahren/ihre eigene Sprache sprechen im Kontrast zu den Nationen in Europa?