Warum teilen sich Menschen in Gruppen?
Also z.B. die aller meisten sagen erstmal: ich bin Deutscher, ich bin Bayer, ich bin weiß, ich bin schwarz, ich bin Ghanaer usw.
Anstatt zu sagen ich bin ein Mensch.
Warum wollen Menschen so sehr zu einer Gruppe dazugehören, also einer kleineren Gruppe. Reicht es nicht ein Mensch zu sein?
Und könnte sich das in Zukunft sogar ändern, dass die meisten eher sagen sie sind Menschen und nicht Deutsche, Amerikaner oder was weiß ich was?
7 Antworten
das hat etwas damit zu tun, weil der Mensch ein soziales Wesen ist und Menschen sich deshalb sehr gruppenorientiert verhalten und der Mensch sich demzufolge auch seinem Alltagsumfeld sehr verbunden und zugehörig empfindet. Und dieses Verhalten ist auch nicht nur Menschen typisch, sondern auch im Tierreich so gut wie gang und gäbe. Da dieses Gruppenverhalten in sozialen Verbänden das Überleben des einzelnen in schweren Zeiten absichert.
Und könnte sich das in Zukunft sogar ändern
Wir haben es bisher nicht gelernt, von daher unwahrscheinlich.
Ansonsten ist man mit gleichen Interessen oder sonstwas eben gerne unter sich.
Das hat auch was mit Vertrautheit zu tun...
Gruppenbildung, Zugehörigkeit und Stämme waren mal ein Evolutionsvorteil.
Die Aussage "ich bin ein Mensch" ist so offensichtlich, dass man das nicht sagen muß und wird.
Ansonsten braucht der Mensch Struktur und Ordnung. Im Kindergarten lernt man, in welche Gruppe man gehört. Das ist wichtig, denn es schafft Sicherheit. "Ich gehöre hier hin, hier bin ich richtig". In der Schule kommt man in seine Klasse. Man lebt in einem Land, in einer Region. Man hat ein Hobby (oder mehrere).
Warum gehen so viele Menschen zum Fußball und sind Fan einer Mannschaft? Wegen des Balls, der da hin und her rollt? Im Leben nicht! Die Triebkraft ist die Zugehörigkeit zur Gruppe der Fans. Das ist ein Urbedürfnis, sich einzuordnen, seinen Platz zu haben.
Man versucht derzeit, vieles dieser Gruppenzugehörigkeit aufzulösen. Kindergärten führen das "offene System" ein. Keine Gruppen, die Kinder können jeden Tag neu entscheiden, was sie machen wollen, wo sie hingehen, bei welchem Erzieher sie sind. Ich habe das erlebt, und es war grausam. Kinder werden haltlos und teilweise verhaltensauffällig. Ich habe erlebt, wie Kinder nicht mehr in den Kindergarten wollten, die zuvor sehr gerne gegangen sind. Ich habe Kinder erlebt, die so lange provoziert haben, bis sich jemand um sie gekümmert hat.
Der Mensch will überschaubare Verhältnisse. Und dazu gehört auch, dass er sich als Teil von Gruppen versteht. Ob diese Gruppe "Deutschland" sein muß, ist eine andere Frage.