Warum suchen sich die Menschen immer einen Sündenbock?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Hat das evolutionäre Gründe oder liegt das an der heutigen Erziehung?

Eher evolutionär und wenn dann an der vergangenen Erziehung, denn die heutige hat ja noch nicht vollends stattgefunden. Das Beschweren ist ja in Ordnung, es sollte nur kurz gehalten werden und nicht im Streit enden.

Zum Thema Sündenbock in der Psychologie bei anderen Themen:

Sündenbocktheorie1) Modell, das davon ausgeht, daß die aus Frustration herrührende Aggression auf andere verschoben wird (Frustrations-Aggressions-Theorie, Mobbing). 2) Aus Sicht der Psychoanalyse werden auf einen Sündenbock eigene Wünsche projiziert (Projektion): “Die Ausländer machen sich an unsere Frauen ran und sind potentielle Vergewaltiger” (Rassismus).

Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/suendenbocktheorie/15116

Im Falle Hitlers waren es ja die Juden und andere Minderheiten. Das ausgrenzen gab ein Nationalgefühl, dass man nicht mehr alleine ist mit seiner Meinung. Gleichzeitig gehört man zur Gruppe und in der Gruppe ist das Überleben wahrscheinlicher.

Ich greife mal Dein Beispiel auf und sage Dir, wer das Licht brennen lässt, zahlt auch die Stromrechnung! Ich finde, in diesem Fall sollte der Schuldige schon gefunden werden - er muss für die Zukunft erzogen werden! So lange ich die Stromkosten zu zahlen habe, muss ich denjenigen anpissen - tut mir leid!

Wenn es jedoch "höhere Gewalt" ist, dann ist es mir recht schnurz, wer da in Wuhan was falsches gegessen hat. Dann trag ich die Konsequenzen und tu, was ich kann. Denn ändern kann ich Corona auch nicht.

Es kommt immer auf die Konsequenzen an - finde ich. Wenn es sich lohnt, den Schuldigen zu finden, weil dann etwas zum besseren gewendet werden kann, sollte er auch gesucht werden.

Menschen schauen nicht gern in sich selber. Es ist immer einfacher mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Verständnislose Menschen suchen immer einen schuldigen.