Warum spielen Theater egal wo immer das Gleiche?
Wer nach einem Theater in seiner Stadt sucht kann sich fast schon sicher sein, daß dort etwas von Shakespeare aufgeführt wird.
Ein Sommernachtstraum, McBeth, ...
Und auch sonst immer das Gleiche. Man könnte sagen, daß es bewundernswert ist, wie sich Menschen diese langen Textzeilen merken und darstellen können.
Aber aus Zuschauersicht ist es dann doch wieder das Gleiche.
Warum funktioniert das, warum gehen dort noch Menschen hin und schauen sich an, was sie schon zigmal gesehen haben?
Weil es live ist? Oder wird das zu Tode vom Staat bezuschußt und die "spielen" vor leerem Haus?
Die Theaterschauspieler reden ja schon untereinander, daß sie "den McBeth" spielen, jeder weiß sofort, was gemeint ist.
3 Antworten
Die Frage ist sehr berechtigt, und es mag verschiedene Antworten darauf geben:
- Das Bekannte ist das Vertraute (für das Publikum), und auch in einer fremden Stadt versammelt sich daher das Theaterpublikum wie eine Familie
- Das Einstudieren neuer Stücke ist kostspielig und schwierig (auch in der Musik!)
- Der Geschmack kann sich allein durch die Wiederholung weniger Stücke heranbilden, wenn man nämlich dadurch vergleichen kann. So haben die drei großen Tragiker der Antike (Sophokles, Euripides, Äschlyos) fast alle die gleichen Themen behandelt, und daraus konnte das Publikum sehen und lernen, was bei dem Einen besser ist als bei einem andern! So freute man sich schon, wie ein bekanntes Thema beim nächsten Mal dargestellt werden wird!
- Die Klassiker vermitteln Erfahrung und Menschenkenntnis; die Modernen stellen gern zur Frage oder experimentieren inhaltlos mit der Form und Inszenierung: was auf Dauer nicht gefallen kann.
Glaub mir, wenn Theater zu 100% staatlich finanziert und alleinige Entscheidungsgewalt über die Aufführungen hätten, würden da fast nur neue Stücke aufgeführt werden. Aber anhand des durchschnittlichen Alters der Theaterbesucher, kannst du dir sicherlich vorstellen, dass diese einen Hang zum Konservatismus haben und bevorzugt dafür bezahlen.
Auch der Kulturbetrieb ist unterfinanziert und deren Angestellten wollen Leben, daher wird das aufgeführt was die Zuschauer sehen wollen.
Genauso im TV, denkst du die Schauspieler/innen sind für das Traumschiff, Notruf Hafenkante, oder die Rosenheim-Cops jahrelang auf die Schauspielschule gegangen? Die machen das damit sie ihre Miete bezahlen können.
"Genauso im TV, denkst du die Schauspieler/innen sind für das Traumschiff, Notruf Hafenkante, oder die Rosenheim-Cops jahrelang auf die Schauspielschule gegangen?"
Hier ist es anders. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk IST zu 100% durch erpreßte Gelder finanziert. Das heißt, am Geld mangelt es nicht.
Du irrst dich, die öffentlich rechtlichen müssen von den Gebühren jedes Jahr hohe Summen an Rücklagen bilden, um die überdurchschnittlich hohen Pensionszahlungen ihrer ehemaliegen Mitarbeiter auszahlen zu können - ich habe dieses Thema vor ein paar Jahren schon mal hier auf GF als Frage thematisiert, aber die allgemeine Politikverdrossenheit macht, dass es (fast) niemanden interessiert. Sind vermutlich mittlerweile einfach zu viele Baustellen wo was schiefläuft, deshalb werden solche exklusiven Unverschämtheiten mittlerweile einfach stillschweigend hingenommen.
Das wissen wir alle bereits, das Geld ist dennoch da.
Deine Antwort hört sich etwas nach dem rechtspopulistischen Sperktrum an, oder irre ich mich da gewaltig?
Du irrst dich da gewaltig. Es sei denn, du setzt die Massenvernichtung von Juden mit Widerstand gegen die Erpressung von Zahlung für ungewollte Rundfunkdienstleistungen gleich. Dann muß ich für dich ein lupenreiner Nazi sein.
Nein, es schien mir nur so als wärst du nicht zugänglich für logische Argumente, was meist auf das rechte Millieu, oder Geistesschwache, oder beides zutrifft.
Lustig, daß du das schreibst, ich dachte bei dir zuerst, du wärst minderbemittelt, als du geantwortet hast, dann bemerkte ich, daß ich dich mit "minderbemittelt" doch noch zu wohlwollend beschrieben habe.
Weis der Geier (oder nicht) ;-) Da könntest Du auch Freaks fragen, die ständig zur Helene F. oder Silbereisen -Auftritten reisen. Immer das gleiche Gedudel ("Atemlos") ! Immer das gleiche Lied als Zugabe vorm (Gott sei Dank) Bühnenabgang. Keine Angst, ich war selber nie dort. Berichte von meinen Tanten !
Du sagst also, die Theater bedienen lediglich ihr Publikum, das auf keinen Fall etwas Neues sehen will.