Warum sollten Tiere außerhalb des Präferenzbereiches leben?

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eine Analogie aus der Waldwachstumskunde:

  • alle Baumarten mögen humosen, tiefgründigen, gut nährstoff- und wasserversorgten Boden
  • also warum wachsen nicht alle einfach dort?
  • weil es auf diesen optimalen Standorten Arten (und Individuen) gibt, die konkurrenzstärker sind (bei uns ist das z. B. die Rotbuche) und alles andere schlicht "plattwachsen"...
  • die schwächeren Arten müssen daher oft mit weniger optimalen Standorten vorliebnehmen, was letztlich ihre Stärke ist: eine Erle kann sogar im Nassen stehen, eine Kiefer hält es auch im sauren aus, eine Elsbeere im Trockenen, die Eiche auf Tonböden usw.
  • dort überall hat die sonst stärkste Baumart, die Rotbuche so ihre liebe Not (auf Ton z. B. können Wurzeln zerreißen, das mag die Buche nicht, wie auch Nässe usw.) und daher läßt dort ihre Konkurrenzkraft nach und die anderen können dort eben "mitspielen"...

bei den Tieren ist es letztlich nicht anders:

  • innerhalb einer Gruppe: mit dem Silberrücken legen sich die meisten nicht an, also hat er die schönsten und größten Selleriestengel...
  • bei Pflanzenfressern begrenzt die Vorsicht für Räubern die Aktionsräume - oder gegenüber uns Menschen: viele Tiere sind nachtaktiv, um dem Menschen auszuweichen; ohne uns stünden die auch tags auf der Wiese...
  • da fallen Dir sicher auch Beispiele ein...

= inner- und außerartliche (intra-/interspezifische) Konkurrenz und Prädatorendruck

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Gute Frage, und selbst Tante Google hilft nicht wirklich.

Ein Grund, außerhalb des Präferenzbereiches zu leben, könnte eine Überbevölkerung desselben und damit verbundene Ressourcenverknappung sein, wenn die schwächeren Individuen von den stärkeren in Randgebiete verdrängt werden.

Ein Beispiel wäre es vielleicht, wenn Menschen in Slums leben müssen (Keiner unterstelle mir jetzt Rassismus, es geht nur um Biologie!!!).