Warum sind schlechte Noten immer wichtiger als gute Noten?

9 Antworten

Weil wir leider in einer Leistungsgesellschaft leben. Das fängt schon im KIgaalter an: Es wird mehr das Fehlverhalten getadelt als das Wohlverhalten gelobt. Und auch in der Schule geht das weiter: Gute Noten werden eher als selbstverständlich angesehen. Als was normales. Dem ist aber nicht so. Nur: so schnell wird sich die Gesellschaft nicht ändern.

Dultus, UserMod Light   29.06.2020, 12:33
Nur: so schnell wird sich die Gesellschaft nicht ändern.

Weiß ich nicht. Aber vergleiche es mal;

Früher wurden Kinder in der Schule geschlagen und bekamen zuhaus einen hinterher. In 50 Jahren hat sich dort viel getan. Den ersten Schritt macht man selbst.

Im Grunde erinnert es an die Hundeerziehung.

Früher; Hund kommt nicht, man haut, wenn er da ist.

Heute; Hund kommt nicht zurück, wenn er es aber tut, wird er für das Kommen gelobt.

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Dein Ausbilder und dein Ansprechpartner sollen dir helfen. Die Zeit für das Gespräch ist begrenzt. Sie müssen also Themen auswählen, wo du Hilfe brauchst. Dass sie sich dann nicht Stunden über deine guten Leistungen unterhalten, ist verständlich.

Trotzdem wäre es pädagogisch sinnvoll, dir auch eine Bestätigung zu geben, dass deine übrigen Leistungen top sind!

Generell hilft es, wenn man so etwas bemerkt, wenn man versucht, sich in die Lage der anderen hineinzuversetzen. Worüber würdest du an deren Stelle mit einem Auszubildenden mit deinem Zeugnis sprechen?

Eine 4 ist jetzt nicht toll, aber mMn auch kein Drama (was für Themen? Ich habe nach den Ferien, wenn ich im zweiten Jahr bin, dann eng. Kommunikation).

Es kommt auch auf die Vorbildung und das KlassenNiveau an. Und der IHK Notenschlüssel ist eh strenger als Gym.

Hat man denn was zu deiner Leistung im Betrieb gesagt? Das ist mMn viel wichtiger.

Ich habe Freitag auch wegen der Unterschrift mein Zeugnis vorlegen müssen. Man meinte, es ist gut (alles 2), aber Noten sagen nix über die Arbeitsleistung und mit dieser wäre man sehr zufrieden.

Ärgere dich nicht....manchen Ausbildern fehlt halt Empathie. Ich als junger Mann habe be Frau als Ausbilderin, das merkt man😊.

Wie gesagt, letztendlich muss die Arbeitsleistung stimmen. Was nützen 1er, wenn man praktisch ne Niete ist.

Und...sagte uns unser Lehrer, die Betriebe vergleichen auch oft und geben mit Azubis/Noten/Leistungen an😐. Zum Glück bin ich der einzige Azubi in meinem Ausbildungsjahr.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Industriekaufmann

Im Arbeitsleben gilt für viele immer noch, "Nicht gemeckert ist genug gelobt!". Nicht unbedingt die beste Einstellung, um Mitarbeiter zu motivieren und langfristig zu binden, aber immer noch weit verbreitet...

Allerdings denke ich, dass auch du dich von der Vorstellung und eventuell deinem bisherigen Erleben daheim lösen musst, dass es für jedes noch so kleine Bemühen direkt Lobeshymnen gibt. "Er hat sich stets bemüht" ist in Zeugnissprache halt eine fünf, kein "Gut gemacht" ;).

Dein Ausbildungsbetrieb hat zudem die Pflicht, im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür zu sorgen, dass du die Ausbildung schaffst. In den Fächern, wo du Zweier oder vielleicht sogar Einser hast, ist es sehr sicher, dass das klappen wird. Eine Vier hingegen deutet darauf hin, dass es dort hapert und dass dadurch das Erreichen des Ausbildungsziels gefährdet sein könnte. Entsprechend muss man dann als Ausbilder hier genauer hinschauen, wo die Probleme liegen und was man dort eventuell tun kann, um den Azubi zu unterstützen. Und deshalb ist es im Gespräch über das Zeugnis umso wichtiger, auf diese Problembereiche einzugehen, als dem Azubi das Köpfchen zu tätscheln für die guten Noten.

Es sagt einiges über deinen Charakter aus, wie du das begründest.

Macht mir kein Spaß subkommunizieren etwas ganz anderes als "kann das einfach nicht auch wenn ich lerne" oder "mein Lehrer ist doof"

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung