Warum sind impressionistische Werke Momentaufnahmen?

3 Antworten

Hallihallo. Eigentlich ist jedes Bild eine Momentaufnahme.

Bei impressionistischen Werken kommt es allerdings beim Betrachten zu einem besonderen Moment.

Es ist der Moment in dem die verwischten Farben ein klares Bild ergeben. Man sieht es ganz klar, fast Fotorealistsch. Für einen Moment.

Es ist wie ein Tarnanzug der mit seiner umgebung verschmilzt. Nur umgekehrt.

Tanzmaus614 
Fragesteller
 21.01.2022, 06:03

Danke. Aber irgendwie verstehe ich es doch noch nicht ganz..also ich meine jetzt eher ·warum passiert der Impressionismus nur im Moment?

0
TheoPhysi  21.01.2022, 06:24
@Tanzmaus614

Ja das ist schwierig zu erklären. Ich versuche es. Du schaust dir das impressionistische Werk an. Oberflächlich betrachtet sind es ungenaue/verwischte Punkte, Striche und Farben. Die aber zusammen ein Bild ergeben. Man ist erstaunt das so viel durcheinander ein Bild ergeben kann. Dann sieht man weiter in das Bild hinein. Quasi durch das Bild durch. Der Brennpunkt der Augen liegt hinter dem Bild. Plötzlich geschieht dann etwas. Das Gehirn malt das Bild aus und es erscheint dir fast wie ein Foto. Das ist der Moment in dem sich jedes Gehirn sein eigenes Bild malt. Jeder wird es anders wahrnehmen. Die Momentaufnahme die für jeden erscheint. Zurückzuführen auf das selbe Bild.

Schau dir so ein Bild an. Dann wirst Du merken was ich meine. Es ist schwer zu erklären wenn du diesen Effekt noch nie hattest.

1
Tanzmaus614 
Fragesteller
 07.02.2022, 23:00
@TheoPhysi

Vielen Dank für die Erklärung, das hat mir wirklich weiter geholfen :)

0
Von Experte rotmarder bestätigt

Die Impressionisten wollten sich von der idealisierenden Malerei lösen und den Augenblick einfangen; mit all seinen Unzulänglichkeiten. Die damals aufkommende Fotografie hat sie darin bestärkt. Es ist kein Zufall, dass die erste bedeutende Impressionisten-Ausstellung 1874 im Atelier des Fotografen Nadar stattfand. Die Impressionisten malten, wann immer es möglich war, »vor Ort« anstatt im Atelier. Sie vermieden z. B. geschönte Licht- und Wetterdarstellung und versuchten im Gegenteil, die Einzigartigkeit und Besonderheit solcher Situationen herauszuarbeiten. Man beachte z. B. bei Claude Monet und Auguste Renoir die Licht- und Schattenmuster auf der Kleidung und Haut von Menschen, die sich unter Bäumen aufhalten. Einige Impressionisten versuchten, wie in der Fotografie Bewegungsunschärfe darzustellen. Deshalb sind manche Personen auf einer belebten Straße nur als verwischte Flecken zu sehen.

Die Künstler des Impressionismus versuchten, den momentanen Eindruck und die Stimmung eines Ereignisses oder Gegenstandes wiederzugeben. Sie wollten auf diese Weise besonders die Licht- und Lufteinflüsse und Bewegungen in ihren Bildern festhalten.