Warum sind Fluor und Chlor gasförmig, Brom flüssig und Iod fest?

3 Antworten

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Ich weiß, dass es vielleicht etwas mit Van-der-Waals Kräfte zutun haben koennte.

Bingo.

VdW-Kräfte steigen im Prinzip einfach mit der Zahl der Elektronen an. Ein Cl₂-Molekül hat 34 Elektronen, eine I₂-Molekül aber 106, deshalb haften die Moleküle stärker aneinander.

Das Argument darfst Du aber nicht überstrapazieren. Es funktioniert nur, weil die Halogene alle gleich gebaut sind, nämlich aus zwei­atomigen Molekülen bestehen. Brom ist z.B. flüssig, aber das viel leichtere und daher elektronen­ärmere Bor ist fest — denn während beim Brom isolierte Moleküle mit den bekannter­maßen schwachen vdW-WW aneinander kleben müssen, bildet Bor ein Gitter, wo  jedes Atom mit seinen Nachbarn über feste chemische Bindungen verknüpft ist, und die dann mit ihren weiteren Nachbarn.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

Da liegst du ganz gut mit deiner Vermutung. Das hängt alles mit der Masse und Volumen zusammen. Beide Eigenschaften werde natürlich größer wenn du von F zu I gehst (At mal weggelassen). Somit verändert sich auch der Charakter der Wechselwirkung zwischen den Teilchen. 

Zur 7.Hauptgruppe steht in der Wikipedia:

Dichte, Schmelz- und Siedepunkt nehmen aufgrund der Zunahme der Molmasse von oben nach unten zu. Bei Standardbedingungen sind Fluor und Chlor Gase, Brom ist eine Flüssigkeit und Iod fest.