Warum sind die Epen Homers (Troja und Odyssee) so wichtig?

4 Antworten

Sie sind u.a. deshalb kulturgeschichtlich besonders, weil sie eine Vielzahl an Motiven geprägt haben ("Raub" einer Frau an Anlass für einen Krieg, Irrfahrt mit Abenteuern etc.), die auch heute noch literarischen Texten zugrundeliegen. Hinzu kommen Redewendungen, die ebenfalls direkt diesen Epen entstammen.

- "sich zwischen Skylla und Charybdis befinden"

- "Achillesferse"

- "Odyssee"

All das sind Beispiele für Begriffe oder Redewendungen, die extrem eingängig sind und sich letztlich auf Homer beziehen.

Sein größtes Verdienst sind aber die Hexameter, mit denen schon Generationen von Schülern gepeinigt wurden. ;-)

Weil diese Epen von Homer, die Ersten sind, die in Europa eine große Bekanntheit erlangten und die Sprachkunst und den Intellekt der alten Griechen wiedergaben. Schließlich stammen diese Schriften aus dem 8.Jahrhundert vor Christus. Was Homer angeht, ist man sich bis heute nicht sicher, ob dieser wirklich existierte oder es mehrere unterschiedliche Autoren waren, die diese Sagen niederschrieben. So gesehen sind diese Werke, auch die Ersten, die in Europa niedergeschrieben wurden und noch bis heute existent sind.

als die ältesten europäischen Epen sind sie unschätzbare Zeitzeugnisse, wie die Menschen gelebt, gedacht und gefühlt hatten. Und sie sind auch Dichtungen von ausserordentlich hohem Niveau. Die Irrfahrten des Odysseus sind als Motiv nicht wegzudenken aus europäischen Literatur, zuletzt James Joyce Ulysses.

Ohne die Ilias hätte Heinrich Schliemannn weder Troja gesucht noch Troja gefunden und ausgegraben.

Außerdem waren die Odyssee und die Ilias in der Antike in Griechenland vielerorts Standard-Schullektüre. Vor diesem Wissen versteht man auch besser die antiken Tragödien und wie diese rezipiert wurden.