Warum sind Babys so unfähig und hilflos?

14 Antworten

Wir Menschen sind sehr soziale Wesen und vor allem auch sehr komplex aufgabaut. Bis unsere Knochen richtig ausgebildet sind, unser Hirn soweit ausgewachsen ist und wir gelernt haben selbstständig für uns zu sorgen dauert es einfach sehr lange.

Ich denke, man nennt das Nesthocker (ist schon etwas länger her, mit Bio XD)

Deshalb müssen wir uns um unseren Nachwuchs eine sehr lange Zeit kümmern. Außerdem leben wir Menschen auch (im Vergleich zu anderen Tieren) sehr lange uns können uns die lange Aufzucht und Betreuung auch erlauben.

Elli113  11.05.2021, 08:56

Streng genommen ist der Mensch kein Nesthocker, sondern ein Tragling.

Die Bezeichnung Tragling wurde 1970 von Bernhard Hassenstein geprägt, der Primaten weder den Nesthockern noch den Nestflüchtern zuzuordnen vermochte. Er stellte fest, dass die Primatenjungen zwar in vielerlei Hinsicht den Nestflüchtern gleichen – so haben sie voll entwickelte Augen, Ohren und ein Fellkleid – doch sind ihre Gliedmaßen nicht zur selbständigen Fortbewegung, sondern zum Festklammern am Fell der Mutter ausgebildet, wozu es an den Händen und Füßen einen Klammer-Reflex (Moro-Reflex) gibt.

Auch der Nachwuchs von vielen Beuteltieren wird als Tragling bezeichnet.

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Die Babys von Tieren können meistens schon nach kurzer Zeit laufen und alles was man zum Überleben braucht.

Das stimmt so absolut nicht. Man kann Tiere in Nestflüchter und Nesthocker einteilen. Nestflüchter können bereits nach wenigen Stunden aufstehen und laufen. Das liegt daran, dass sie meistens Fluchttiere sind, z. B. Pferde. Die Stuten können ihre Fohlen nicht tragen. Sie müssen bei Gefahr also selber weglaufen können, auch kurz nach der Geburt. Raubkatzen oder auch Affen können ihre Babys tragen.
Nesthocker sind alle Tiere, die länger bei den Eltern bleiben. Neben den Menschen zählen dazu vor allem Raubtiere, z. B. Katzen. Raubtiere müssen nur bedingt Angst vor anderen Räubern haben und können sich eine längere Kindheit „erlauben“. Auf den ersten Blick mag eine Kindheit von einigen Wochen zwar nur recht kurz erscheinen, aber wir müssen bedenken, dass die meisten Tiere nicht so lange leben wie wir. Und dass unsere Kindheit hierzulande gesetzlich festgelegt ist. Geschlechtsreif sind wir ja schon deutlich früher.

Viele Tiere kommen auch extrem unreif, nackt und blind oder als Larve zur Welt....

Aber es stimmt, das Menschenkinder im Vergleich zu anderen Primaten tatsächlich unreif zur Welt kommen - sie werden eigentlich ein Jahr zu früh geboren (habituelle Frühgeburt)

Das ist schlussendlich dem aufrechten Gang geschuldet, welcher das Becken stark verändert hat und den Geburtskanal verengt hat. Menschenkinder werden so spät wie irgend möglich geboren, deshalb ist die Geburt auch so beschwerlich - noch später geht aber wirklich nicht, sonst wären sie zu gross.

Diese frühe Geburt ermöglicht dem Menschenkind aber auch einen frühen Start in die menschliche Gemeinschaft - in diesem einen Jahr lernt es das Vertrauen in die ihn umsorgenden Mitmenschen, welches die Basis für alle anderen sozialen Entwicklungsstufen ist.

Irgendein Wissenschaftler hat es mal so formuliert: "Menschenbabys sind frühgeborene Nestflüchter".

Weil das Gehirn so groß und das Nervensystem so komplex ist, können Menschen nicht "fertig" auf die Welt kommen (da wären sie zu groß um durch den Geburtskanal zu passen). Deshalb müssen sie erst noch mehrere Monate außerhalb des Mutterleibs "reifen", bis sie krabbeln können etc.

Das können Neugeborene auch, sie können sogar schwimmen aber sie verlernen es wieder schnell.

Weder Knochen noch Muskulatur sind für alles ausgestattet, deshalb müssen Babys das erst langsam aufbauen.

BackupBone  10.05.2021, 17:55
Das können Neugeborene auch, sie können sogar schwimmen

Sagt wer? Kann ich nicht bestätigen...

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