Warum sind alle guten Dinge drei?

6 Antworten

Das Sprichwort heißt:   "AlleR guten Dinge sind drei."

Das ist so eine (uralte) Redensart, die man nicht tierisch ernst nehmen sollte.

Das hat (wahrscheinlich) mit Zahlensymbolik und Numerologie zu tun. Ich habe einmal einen Vortrag über dieses Thema gehalten, welchen ich hier nicht wiederholen möchte. Nur soviel: Zwei ist die Zahl der Gegensätze und der Uneinigkeit. Und wenn die Zweiheit (Dualität) überwunden werden soll braucht es dazu einen dritten Faktor. (Hegel: These-Antithese-Synthese) Bei drei Gesprächspartner gibt es eine Mehrheit, ein Tisch auf drei Beinen ist stabil und wackelt nicht. Das heißt: drei ist oft eine Gewährleistung für Stabilität.

In der Musik gilt, das Marschmusik (Soldaten!) in Zweiertakt komponiert wird, und Walzer (Tanz) in Dreiertakt. Für einen Tanz braucht es auch drei: Die beiden Partner und die Musik!

Hat das einen religiösen Hintergrund?

Deine Frage bezieht sich vielleicht auf die Dreifaltigkeit? Damit werden die drei Aspekte bezeichnet, wo sich Gott dem Menschen zeigt: über uns, neben uns, in uns. 
 Die symbolische Bedeutung der Zahl Drei ist aber älter als die religiöse Bedeutung.

Übrigens ist die Erklärung durch die Rechtspflege bei den Germanen sehr lesenswert!

Aller guten Dinge sind drei
Haben die ersten beiden Versuche nicht den gewünschten Erfolg gebracht, starten wir mit diesem Spruch einen erneuten Anlauf - wir probieren etwas mehrfach (dreimal), um es so als Teil einer Gesamtstrategie darzustellen.
Der Ursprung liegt wohl in der altdeutschen Rechtspraxis: Dreimal pro Jahr wurde Gericht (Thing, Ding) gehalten. Ein Angeklagter war dreimal vorzuladen. Erschien er auch beim dritten Mal nicht, wurde in Abwesenheit verhandelt.
Weitere Deutungen ließen sich auch aus der Drei für »Vater, Mutter, Kind« oder für die Trinität (Vater, Sohn, heiliger Geist) herleiten. Schon in der ägyptischen (Osiris, Isis, Horus) und indischen Mythologie (Brahma, Vishnu, Shiva) war die Drei die Zahl des ganzen Menschen aus Körper, Seele und Geist.

http://etymologie.tantalosz.de/index.php

Das THING war bei den alten Germanen das Gericht, bei dem ein Angeklagter erst bei dem dritten Mal des NICHTERSCHEINEN verurteilen konnte.

Also Aller guten Dinge sind drei!

Heutzutage verbindet man es mit dem Gelingen einer Sache bei dem dritten Versuch.

ulrich1919  08.05.2017, 13:06

Diese Redensart kommt wahrscheinlich aus dem Mittelalter, als drei Mal im Jahr eine Ratsversammlung gehalten wurde und ein Angeklagter dabei genau drei Chancen hatte, sich den Richtern zu stellen. Erschien er auch beim dritten Mal nicht zur Verhandlung, wurde er in Abwesenheit verurteilt. Auf altgermanisch hießen diese Gerichtsversammlungen "Thing", es hieß also ursprünglich "Aller guten Thinge sind drei".

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