Warum schläft man eigentlich AUF der Couch, der Matratze, dem Sofa etc, aber IM Bett?
Faktisch ist das ja falsch, denn das Bett ist kein geschlossener Raum, wie z.B ein Schrank.
"AUF dem Bett schlafen" ist sprachlich nicht so geläufig, dafür aber AUF dem Bett liegen... aber niemand würde jemals sagen, er habe IN der Couch geschlafen oder auch nur gelegen.
Wieso ist das so?
8 Antworten
Bett ist ja auch mit dem Wort Beet verwandt!
Laut Duden Herkunfstwörterbuch war das Bett bei den Germanen eine Grube im Boden, die mit Stroh und Fellen ausgekleidet wurde. Ins Bett heißt also in die Grube. Erst im Spätmittelalter - und somit viel später als bei vielen anderen Völkern - kam das Bett als Möbelstück auf.
Bett · betten · Bettung · bettlägerig · Bettstelle · Bettgestell
Bett n. ‘Liegestatt zum Schlafen, Federbett, Bettdecke’. Dem gemeingerm. Wort für ‘Liegestatt’ ahd. betti ‘Lager, Bett, Federbett, Beet’ (8. Jh.), mhd. bette, asächs. bed, mnd. mnl. bedde, nl. bed, aengl. bedd, engl. bed, anord. beðr m., got. badi. Herkunft ungewiß. Vielleicht liegt die Verbalwurzel ie. *bhedh- ‘stechen, besonders in die Erde stechen, graben’ zugrunde, zu der lat. fodere ‘graben’ und fossa ‘Graben’, lit. bèsti (bedù) ‘stechen, bohren, graben’, aslaw. bosti ‘stechen’, russ. bodát’ (бодать) ‘mit den Hörnern stoßen’, kymr. bedd ‘Grab’, gall. bedo- ‘Kanal, Graben’ gehören. Danach wäre germ. *badja- ursprünglich eine ‘in den Boden eingegrabene Lagerstätte, Schlafgrube’, zunächst wohl für Tiere. (...)"
...zack. O.o
(aus: https://www.dwds.de/wb/Bett)
Ein bisschen mehr Umsicht v o r so einem Kommentar, und es wäre deutlich geworden, dass ausgerechnet ich üblicherweise nicht zur Fraktion derer gehöre, die sich mit copy&paste begnügen.... Aber sei´s drum.
Andererseits ließ sich meinerseits im Vorfeld nicht erahnen, dass all das "Interessante" -über und unter dem hier- einer relativ eindeutigen Antwort vorzuziehen ist. Sorry dann mal dafür.
Man glaubt es überdies ja kaum: Aber noch längst nicht jeder hier vor Ort kommt darauf, die jeweilige Wortherkunft zu ergoogeln. Und auch so ein kokettes "Zack!", sowie alles andere, werd´ich mir in Zukunft dann verkneifen, sollten wir zwei uns einst hier wieder begegnen. Manchmal is´es beser so.
Ein Bett (verwandt mit "Beet") hat vom ursprünglichen Wortstamm her gesehen verschiedene Bedeutungen gehabt, unter anderem auch bedd (walisisch "Grab"), bedre (lettisch, "Loch"). Unter anderem steht hier:
*badją(“plot, grave, resting-place, bed”)
"Perhaps the word originally referred to dug sleeping-places of animals (...)"
https://en.wiktionary.org/wiki/bed#Etymology
"Jemanden zur letzten Ruhe betten" passt auch dazu.
Im Schwedischen liest man sowohl "han ligger i soffan" (er liegt im Sofa) als auch "han ligger på soffan" (er liegt auf dem Sofa).
Präpositionen sind innerhalb der germanischen Sprachen oft recht unvorhersehbar (meiner Ansicht nach). Im Deutschen kann man auch "auf der Lauer liegen" oder "auf eine Schule gehen", ohne dass ersichtlich wäre, warum "auf" hier den Vorzug vor anderen Präpositionen genießt. Im Schwedischen geht man sogar "på bio", "aufs Kino" und man isst "på restaurangen", "auf dem Restaurant".
Der Sprachgebrauch von im Bett schlafen stammt von der Redewendung "ins Bett gehen". Ich gehe ins Bett. Diese Bezeichnung existiert, weil sie nicht nur angibt wo man hingeht, sondern auch gleich die Absicht dahinter mitliefert. Die Absicht schlafen zu gehen.
Die Art der Formulierung, welche das Schlafen gehen mit dem aufs Bett gehen kombiniert existiert nicht nur in der deutschen Sprache und es gibt sogar noch eine weitere etwas veraltete From davon in der deutschen Sprache: "Ich gehe zu Bett."
mfg
Vielleicht ist der Ausdruck "im Bett" historisch zu sehen, - denn frueher befanden sich die Betten in Alkoven, die man durch Klapptueren oder Vorhaenge verschliessen konnte. - Es heisst ja auch heute noch: - "ich gehe ins Bett".
Wäre ich auf die Idee gekommen, die Wortherkunft zu googeln, hätte ich es getan. Dann hätte ich aber auch ein paar interessante Antworten verpasst, die mehr als eine copy&paste- Antwort hermachen.
"zack" macht's nicht unbedingt sympathischer.