Warum schießen wir den Atommüll nicht in die Sonne?

7 Antworten

Gute Idee, wird schon darüber diskutiert und das ist wirklich eine Möglichkeit, aber...

stell dir für einen kleinen Augenblick vor, die Rakete würde versagen.

Dann wird es uns allen schlecht gehen, sowohl mir, als auch dir, als auch den 2-köpfigen Welpen meines Nachbars

gfb08 
Fragesteller
 01.03.2018, 19:16

2-köpfige Welpe ?! :O

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AbcDead  01.03.2018, 19:31
@gfb08

Jaaa! Merkst du wie schockierend es wäre?

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Hallo "gfb08". Diese Frage ist so alt wie die Kernenergie selbst. Grundlegend wird niemand Abfall, ob nun radioaktiven oder chemischen, mittels Raketen (nur ca. 5% der Raketenmasse ist die Nutzlast) in den Weltraum schießen. Es ist, runter gerechnet auf das kg Abfall, viel zu teuer und dazu viel gefährlicher als das Endlagern Untertage (chemischer oder radioaktiver Abfälle). Aus diesem Grund wird technisch mit den radioaktiven Abfällen fast genauso umgegangen wie mit den hoch giftigen chemischen Abfällen, man lagert sie untertage in alten Salzstollen (siehe Untertagedeponie, Klasse 4 Deponie, Versatzbergwerk). Weltweit gibt es, entgegen grün-deutschem Stammtisch-Parolen, Endlager für radioaktive Abfälle (siehe https://de.nucleopedia.org/wiki/Liste_von_Endlagern)

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Atommüll: In einem deutschen KKW ergibt sich jährlich etwa 23 t hochradioaktiver Müll (abgebrannte" Brennelemente). Die deutsche Industrie (auch Photovoltaik-, Halbleiter) produziert jährlich 820 Mio.t CO2 (etwa 1/3 für Strom) und 50.000 t chemisch hoch giftigen/krebserregenden Sondermüll, welcher nicht verbrannt werden kann. Dieser Sondermüll wird in der BRD in ca. 16 Endlagern, z.B. der Untertagedeponie Herfa-Neurode (K+S Wintershall), endgelagert. Sämtliche Abgasrückstände der Filteranlagen von Verbrennungsanlagen (Biogas-, Holz-, Kohle-, Müllverbrennungs- oder Sondermüllverbrennungs-Kraftwerken) landen ebenfalls in einem chemischen Endlager (ca. 2,5 Mio. t/a nach Prognos-Bericht 2012), nochmals verbrennen ist nicht sinnvoll. In Herfa-Neurode haben sich so schon 700.000 t hoch krebserregend-giftiges Dioxin und Furan haltige Filterrückstände angesammelt. (toxcenter.org/artikel/Herfa-Neurode-groesste-Sondermuelldeponie-der-Welt.php). Nur auf Abgasrückstände bezogen stehen also 17 mal 23 t (etwa 400t) hoch aktiver Nuklear-“Müll“ den etwa 2,5 Mio. t/a hoch chemisch giftigen Abfällen der Verbrennungs-Technik gegenüber.

Abgebrannte Brennelemente sind nach 300 000 Jahren wegen der Radioaktivität (Halbwertszeitenprinzip) auf ein Radio-Giftigkeitsniveau von natürlichem Uranerz (Pechblende) abgeklungen (schau hierzu mal im Netz unter radiotoxicity). Der nukleare Abfall aus der nuklearen Mülltrennung (Wiederaufbereitungsanlagen aus z.B. Sellafield, Le Hage) ist nach 10 000 Jahren auf dem Radio-Giftigkeitsniveau von Pechblende abgeklungen. Durch das Abtrennen vom mittel-radioaktiven Plutonium und dem sehr schwach radioaktiven Uran verbleiben nur noch die hoch radioaktiven Spalt-Produkte und die mittel-radioaktiven Minor-Actinide (ohne U, Pu). Somit wird der hochaktive nukleare Müll der KKW um den Faktor 20 reduziert (siehe bei Wiki nach „Wiederaufarbeitung“). Wendet man das auf die 17 KKW der BRD an (Stand 2010) , fallen nicht mehr 400t Atom-Müll pro Jahr an, sondern nur noch 20 t pro Jahr (hochradioaktiver Abfall jetzt aber nur noch die Spalt-Produkte + Minore-Actinoide). Weiter verringert das Abtrennen (Wiederaufarbeiten) die Lagerzeit des Abfalls um den Faktor 10.

Bei einer alternativen Reaktortechnik (schnelle Reaktoren, Flüssigsalz-Reaktor, homogene Fluid-Reaktoren,ww.Energyfromthorium.com, Dual-Fluid-Reaktor.de/technik/prinzip) würden nur noch die Spalt-Produkte als Abfall anfallen. Der nukleare Müll solcher alternativen Reaktor-Typen ist bereits nach etwa 500 Jahren auf das Radio-Giftigkeitsniveau von Pechblende abgeklungen. Das ist möglich, da alle Transurane (Minore-Actinoide) im Reaktor verbleiben und dort vom schnellen Neutron-Fluss gespalten/ transmutiert werden. Somit nutzt man die Minore-Actinoide wie das Uran-235 oder das Plutonium-239 (Siehe unter Transmutation ).

Bei den chemischen Giftstoffen, wie den hoch krebserregenden Dioxin, Furan,... der Verbrennungs-Technik oder den Abfällen der Halbleitertechnik (inklusive der Photovoltaik, Elektrotechnik, Metallurgie ) ist nicht mit einer Zersetzung zu rechnen. Chemikalien zerfallen nicht wie radioaktive Stoffe. Somit verbleiben diese gefährlichen Abfälle für immer.

Leider wurde 2005 unter den SPD/Grünen die nukleare Mülltrennung (Wiederaufbereitung), auch die deutscher Abfälle im Ausland, verboten. Interessanter Weise lagert die BRD chemisch hochgiftige Abfälle des Auslandes (Österreich, Italien, Frankreich, …) gegen Geld in deutschen Untertagedeponien ein. Damit haben die Grünen kein Problem. Weiter wurde das größte chem. Endlager weltweit (Fläche Münchens inklusive Autobahnring) in Herfa Neurode (K+S-UTD Wintershall) vom damaligen hessischen Umweltminister Joschka Fischer 1986 ausgeweitet und als "Juwel" bezeichnet [ww.spiegel.de/spiegel/print/d-13520557.html]. Also, wer "GRÜN" wählt, wählt chemische Endlager (die zweifellos notwendig sind). Es werden 16 chemische Endlager in der BRD betrieben. Davon sind 6 sogenannte Untertagedeponien (UTD, Klasse 4 Deponie), die in alten Salzbergwerken eingerichtet sind wie die radioaktiven Endlager Morsleben oder Asse.

Zur chemischen Endlagerung:

ww1.wdr.de/fernsehen/quarks/sendungen/sbmuelldiegiftigstenortedeutschlands102.html, de.nucleopedia.org/wiki/Endlagerung#.C3.9Cberblick, de.wikipedia.org/wiki/Endlager, de.wikipedia.org/wiki/Müllverbrennung, ww.sueddeutsche.de/wissen/untertagedeponie-herfa-neurode-das-giftgrab-1.910158, ww.ks-entsorgung.com/de/about/standorte/index.html, ww.gses.de/, ndhe.de/versatzverfahren.html, ww.vks-kalisalz.de/fileadmin/user_upload/vks_kalisalz/downloads/entsorgung/Prognos-Endbericht UTV_UTD.pdf, ww.vivis.de/phocadownload/Download/2014_mna/2014_mna_273_284_schmidt.pdf, ww.focus.de/politik/deutschland/sondermuell-ab-ins-bergwerk_aid_152486.html, ww.badische-zeitung.de/elsass-x2x/wohin-mit-dem-hochgiftiger-sondermuell-aus-wittelsheim—36297444.html, ww.spiegel.de/spiegel/print/d-13489952.html, toxcenter.org/artikel/Herfa-Neurode-groesste-Sondermuelldeponie-der-Welt.php, ww.richter-hess.de/?pgid=43, ww.spiegel.de/wirtschaft/gefaehrlicher-goldabbau-ein-ehering-produziert-20-tonnen-giftmuell-a-542725.html, ww.dw.de/zerstörte-umwelt-der-preis-des-goldes/a-15295336undvielemehr. Schaut einfach mal im Netz unter Untertagedeponie (UTD), Untertageversatz (UTV), Versatzbergwerk ,Joschka Fischer Herfa Neurode, Filterstaub Bergwerkt....

Resultat: Jede Energietechnik verursacht Müll, welcher endgelagert werden muss. Die Frage ist nur, welche Technik macht den geringsten Aufwand und Umfang pro erzeugte kWh-Strom. Hier schneidet die Kernenergie wegen der weit größeren Energie- und Leistungs-Dichte deutlich besser ab als die politisch „Erneuerbaren“ oder die Verbrennungstechnik.

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Das wurde, gefühlt, schon 100 mal gefragt, z.B.:

https://www.gutefrage.net/frage/atommuell-ins-weltall

https://www.gutefrage.net/frage/warum-verbrennt-man-atommuell-nicht-in-der-sonne

Zusammengefaßt:

wir haben weder die nötige Startkapazitäten, die dafür min. 1000-fach höher sein müßte. So viele Raketenstarts würden aber ein ganz eigenes Umweltproblem bedeuten. Die Sicherheit ist nicht gewährleistet, denn ein Fehlstart wäre höchst unschön. Und es wäre viel zu teuer.

die Sonne ist einfach VIEL zu weit weg...wir schaffen es ja grad so zum mond und diese Raketen sind sehr sehr teuer

ToxicWaste  02.03.2018, 08:24

Dir ist möglicherweise entgangen, dass die ersten Raumsonden bereits unser Sonnensystem verlassen haben.

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Ist zu teuer. Am besten wäre es, man hätte damit nie angefangen.