Warum sagt man zur DDR eigentlich meisten "ehemalige DDR"?

19 Antworten

Hier wird es erklärt. Mit "Drittes Reich" und "Kaiserreich" ist in erster Linie eine Epoche / Zeitspanne innerhalb der deutschen Geschichte gemeint. Beide Begriffe beziehen geographisch sich auf den gesamten deutschen Staat, der bis heute (wenn auch in verkleiberter Form) fortexistiert.

Mit "DDR" umschreibt man aber nicht nur eine Epoche, sondern vor allem ein unter diesem Namen nicht mehr existentes, geographisches Teilgebiet von Deutschland. So würde man auch von den "ehemaligen Ostgebieten" Deutschlands sprechen oder von der "ehemaligen britischen Besatzungszone" etc.

https://www.deutscheakademie.de/de/aktivitaeten/projekte/sprachkritik/2010-11-15/die-ehemalige-ddr-wie-lange-noch

Purer Unsinn: Wer BIS JETZT noch nicht gemerkt hat, dass es dieses Land nicht mehr gibt, dem ist nicht zu helfen. Etwas anders sehe ich das in Bezug auf Jugoslawien: Ältere Leute können oft mit den"neuen Landesnamen" aus denen der "Vielvölkerstaat bestand, nichts anfangen, weshalb der Hinweis "ehemaliges Jugoslawien" hilfreich sein kann. Merkwürdig empfinde ich das Auftreten von Leuten, die mit gesenkter Stimme darauf hinweisen, dass ihr Geburtsort "in der ehemaligen" läge. Es muß niemandem peinlich sein, wo er zur Welt gekommen ist!

Hast Recht, obwohl ich auch schon einige Male "ehemalige DDR" geschrieben habe.
Es war die DDR und ist die DDR, wenn hier über sie geschrieben wird, wie auch immer, die man nicht wegleugnen kann, auch wenn sie nicht mehr existiert.

Ich denke, dass "ehemalig" sich deswegen in den Sprachgebrauch über die DDR eingeschlichen hat, da es deutlich macht, dass es einen Teil des jetzigen Deutschlands gibt, der ehemals ein souveräner Staat, die DDR, war, auch wenn das so nicht von allen gesehen wird.

War mal so ein Gedanke, über den man sicher diskutieren kann. Aber warum?
Es gab die DDR, und sie wird nicht aus dem Gedächtnis der Menschen verschwinden, zumindest so lange nicht, wie es "ehemalige" DDR-Bürger gibt, die das zweifelhafte Glück haben, die Unterschiede aus eigener Anschauung erleben und bewerten zu können.


Lazarius  21.08.2017, 19:30

Ging mir auch schon so.

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Man sagt ehemalige DDR, weil es die DDR nicht mehr gibt.  Darüber brauchst du dich nicht zu ärgern. Das ist einfach eine ganz normale Bezeichnung. Und sie ist auch notwendig. Vor allem, für die Generation, die erst nach der Wiedervereinigung geboren wurde und überhaupt keine DDR mehr kennengelernt hat. Diese Leute würde man doch nur verwirren und durcheinanderbringen, wenn man von der DDR so reden würde als ob es sie noch gibt.


thecheeky  22.08.2017, 10:13


Diese Leute würde man doch nur verwirren und durcheinanderbringen, wenn man von der DDR so reden würde als ob es sie noch gibt.

Niemand redet vom ehemaligen Nazideutschland oder vom ehemaligen 3. Reich.
Ein Schelm, der Böses dabei denkt :)

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thecheeky  20.05.2019, 17:31
@DieElkeDortmund

Ja und? Was war denn die Staatsbezeichnung? Deutschland?
Irgendeine Abgrenzung muss man schon machen, um beim Reden über Deutschland das Deutschland zu meinen, das es vor 1945 gab. Meinetwegen "Deutschland unter Hitler"oder "Hitlerdeutschland". Nur über Deutschland zu reden würde zu Missverständnissen führen. Hätte es eine Abkürzung gegeben, z.B. NFD (Nationalistisches faschistisches Deutschland), hätte man sich "ehemalig" auch sparen können. Jeder hätte gewusst, was gemeint ist.
Wenn man über die DDR redet, weiß auch jeder, was gemeint ist.

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DieElkeDortmund  20.05.2019, 17:37
@thecheeky

Was war denn die Staatsbezeichnung? Deutschland?

Das könnte man wissen. Über meiner Geburtsurkunde steht

"Deutsches Reich".

Ich bin eher für die Schreibweise "DDR" oder sogenannte DDR.

Sogenannte DDR weil sie nie eine Deutsche Demokratische Republik war, selbst in ihrem Selbstverständnis nicht. Eine "Diktatur des Proletariats" kann nicht demokratisch sein, aber wahrscheinlich bist du damit überfordert.

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thecheeky  20.05.2019, 18:29
@DieElkeDortmund

Da du "sogenannte" DDR favorisierst, hast du bewiesen, dass DU überfordert bist mit der Interpretation von "Demokratie" und "Diktatur des Proletariats". Letzteres übrigens ein Ausdruck von Karl Marx, der mit Diktatur lediglich! sagen wollte, dass die Macht nicht vom Großkapital, sondern von den schaffenden Menschen ausgeht, also in umgekehrter Reihenfolge im Vergleich zur Gegenwart.

Ebenso hast du wohl Schwierigkeiten mit dem Begriff "Demokratie", der von jedem Staat so ausgelegt wird, wie er es braucht.

Wenn sich die DDR "demokratisch" nannte, dann deshalb, weil der Staat DDR viel für das Volk (Demos) im Bereiche seiner Möglichkeiten (Mit den Ländern der NATO und ihrer sich selbst verordneten Demokratie als Nachbarn) getan hat: Gesundheitswesen, Gleichberechtigung von Mann und Frau, Gewährleistung von Bildungsmöglichkeiten für ALLE, ungeachtet von Stand und Geldbeutel, Kindergärten, Krippen, Gleichbehandlung Alleinerziehender...

Die jetzt zu erwartenden Entgegnungen wie "Unfreiheit" , Verfolgung Andersdenkender", "Mauer" etc.pp, waren die Reaktionen auf die Versuche des Westens, diesem Staat DDR auf jedem Gebiet das Wasser abzugraben.

Ausführungen dazu kannst du haben bei entsprechender Frage!!!

Zurück zur Demokratie: Wenn man sich vor Augen führt, welche Länder sich als Demokratien sehen, dann kann man den unmittelbaren Vergleich anstellen, wo von wem was für das Volk getan wird und wer dabei die größten Vorteile, sprich "Gewinne" einfährt. Kleiner Vergleich: USA - Indien! Hier erübrigt sich wohl jede Diskussion. Das einzige, was in sogenannten Demokratien stimmt, ist, dass das VOLK in jeder Hinsicht betroffen ist. Das "Wie" spielt eine untergeordnete Rolle...

Das sagt dir jemand, der die DDR kennt, weil dort aufgewachsen ist.

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DieElkeDortmund  20.05.2019, 18:48
@thecheeky

Das sagt dir jemand, der die DDR kennt, weil dort aufgewachsen ist.

Schau einmal in mein Profil. was liest du dort? Vielleicht "Dresden"?

Wo liegt Dresden? Na, kommst´s?

Ich kann die unbegründete Arroganz der Jammerossis nicht mehr ertragen. Ihr seit eine Schande für unser schönes Schachsen/Thürigen.

Kannst du mir sagen warum du persönlich beleidigend wirst.

Du bringst doch nur die Stereotypen, die die "DDR" nur auf Pump bezahlen konnte.

Die jetzt zu erwartenden Entgegnungen wie "Unfreiheit" , Verfolgung Andersdenkender", "Mauer" etc.pp, waren die Reaktionen auf die Versuche des Westens, diesem Staat DDR auf jedem Gebiet das Wasser abzugraben.

Deine Naivität ist schon blamabel. Den Mist und Müll erzählst du jemandem, der zwei Jahre ohne Anklage, ohne Prozeß und ohne Urteil in Bautzen II gesessen hat.

Du bist ja an Naivität und Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Soll ich über dich lachen oder weinen? Ganz ehrlich, ich weiß es noch nicht.

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thecheeky  20.05.2019, 19:33
@DieElkeDortmund
Soll ich über dich lachen oder weinen?

Tu das, was dir die größte Genugtuung verschafft.
Du erwartest doch sicher nicht, dass ich mich dafür entschuldige, nicht in Bautzen gesessen zu haben.
Zumindest verstehe ich jetzt deine Reaktion. Trotzdem solltest du damit leben, dass es außer mir sehr viele gibt, deren "Naivität blamabel" ist, wie du das siehst.
Stimmt sogar, was Bautzen betrifft. Alles andere ist deine Reflektion, die durchaus NICHT repräsentativ ist. Schönen Abend noch!

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DieElkeDortmund  21.05.2019, 01:54
@thecheeky

, dass ich mich dafür entschuldige, nicht in Bautzen gesessen zu haben.

Wo bitte habe ich das gesagt?

außer mir sehr viele gibt,

Ist mir bekannt. Deshalb schrieb ich Jammerossis (Plural). :-)

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Wenn man das geografische Gebiet meint, also das Land, das einmal die DDR war, dann stimmt ja die Verwendung von "ehemalig", das ist dann ein Synonym zu "die neuen Bundesländer".

Daß dann aber das "ehemalig" fälschlicherweise auch in historischem Kontext benutzt wird, dürfte schlicht und einfach Gedankenlosigkeit sein.