Warum sagen die Leute "die Amerikaner haben keine Kultur"?

8 Antworten

Die USA haben das Problem, dass man sie nur schwer als Nation oder ethnokulturelle Gruppe fassen kann.

Die USA als solches sind extrem jung und haben in vielen Bereichen nicht das was eine Nation ausmacht: eine gemeinsame , zurückliegende Tradition, Abstammung, ethnische Zugehörigkeit und geschichtliche Entwicklung.

Auch in anderen Aspekten wie zb Kunst oder Baustil fehlen oft.

Bei zweiterem kann man sehr gut den Unterschied zu zb Europa sehen.

Während Städte in Europa über die Jahrhunderte gewachsen sind und mehr oder weniger in die Natur eingebettet und ergänzt wurden und daher teils verwinkelt und mit viel Grün und freier Fläche mittendrin bestehen - sind die US amerikanischen Städte aufgrund dessen, dass sie noch nicht so lange existieren von Grund auf geplant und durchstrukturiert worden folglich gibt es dort keine alten Burgen, alte Stadtmauern, Gebäude, Straßen oder Stände von zb der Römerzeit o.ä

Oder verwinkelte Gassen und sich windende Straßen usw - das gibt es verhältnismäßig selten.

Auf der anderen Seite ist es aber auch eine abwertende Reaktion auf das worüber sich viele und vieles in den USA definiert : den sehr eigenen Freiheitsbegriff und Konsum.

Grundsätzlich sind die USA vergleichsweise jung wenn man Kultur und Gesellschaft der Ureinwohner außen vor lässt und nur die Siedler betrachtet.

Damit ist einfach auch Kulturell vieles weniger geschichtsträchtig, importiert usw.

Das ist der eine mögliche Aspekt wenn man Kulur als Traditionen, Geschichte usw. auslegen möchte. Ich meine mal eine Fotostrecke männlicher Models gesehen zu haben die in Kultureller Kleidung ihres Landes gekleidet waren. Die meisten waren in historischer Tracht dargestellt, der Ami war Superman.

Der andere wäre Kultur im Sinne von Kultiviert sein (Oper, Ballet, ....) . Auch da wird den Amis gerne nachgesagt das sie es da nicht so mit haben. In wie weit das Gerücht oder Fakt ist sei da mal dahingestellt.

"Keine Kultur" - in welchem Kontext?

Manche Leute benutzen diese Worte auch einfach "nur so" wenn sie mit Verhaltensweisen von Amerikanern/ mit Geschehnissen von denen sie hörten konfrontiert werden.

Manche Leute orientieren sich an ihren eigenen Lebensgewohnheiten, an dem was sie selbst kennen - um entsprechend dann über beispielsweise die US-amerikanische Kultur zu urteilen.

Die Kultur der USA ist regelrecht ein Eintopf. Ein Eintopf, bestehend aus Einflüssen verschiedenster Länder und Kulturen, teils modernisiert, teils unverändert seit anno dunnemals.

Weil es teilweise stimmt, auf eine stark vereinfachte Weise.

Die USA entwickelte sich aus Kolonien und Einwanderern aus vielen Ländern, die alle ihre heimische Kultur mitbrachten und anpassten. Eine EIGENE Kultur hatten nur die Ureinwohner und DIE wurden fast ausgerottet und zwar systematischer, als die Juden durch die Nazis.

Hinzu kommt, dass es die USA noch nicht sehr lange gibt. Alle anderen Kulturen sind hunderte oder tausende Jahre älter.

adelaide196970  22.11.2022, 16:52

Ureinwohner: Die letzten übriggebliebenen mußten durch den "Pfad der Tränen" in die Reservate in Oklahoma. Ein Gebiet, dass keiner haben wollte, weil unfruchtbar. Fast die Hälfte starb auf dem Weg.

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Blackwell22  22.11.2022, 16:55
@adelaide196970

Und bis etwa in die 60-70er wurde versucht, sie durch Sterilisation weiter zu dezimieren.

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Von Georges Clemenceau stammt der Spruch: "Amerika ist die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur."

Verglichen mit der Kultur europäischer Länder, die sich über Jahrhunderte in mehreren Epochen fortentwickelt hat, ist da auch was Wahres dran.