Warum rinnt Tinte bei Montblanc Füllfeder?

2 Antworten

Liegt das an älteren Tintenpatronen (sind nur noch zu ca. 60 - 70 % gefüllt)?

Das kann durchaus sein, da sich die Tinte in ihren Fließeigenschaften dadurch ja auch verändert.

Und die Tinte ist aufgrund der verdunsteten Flüssigkeit jetzt auch intensiver in der Farbe, was das "durchbluten" im Papier begünstigen kann. Sie wäre ja sonst "dünnflüssiger" und "weniger kräftig".

Versuche mal, die Patronen direkt nach dem Öffnen ("aufstechen" im Füller) wieder herauszunehmen und sie mit destilliertem(!) Wasser aufzufüllen. Das geht mit einer Spritze mit stumpfer Nadel (hier ein Beispiel) ziemlich gut.

Ach, und: Die Fließeigenschaften hängen ja grundsätzlich mit der Tinte zusammen. Es kann also auch generell davon abhängen was für eine Tinte (Farbe, Typenbezeichnung, Hersteller) Du verwendest.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich mag gute Schreibgeräte und habe einige Erfahrungen damit

Danke für die Hinweise. Verstehe das mit den Flieseigenschaften schon, aber warum „patzt“ die Tinte erst immer kurz vor dem Leersein der Patrone? Also nicht weil Tinte verdunstet ist sondern weil sie zumindest zu 90/95 % durch Schreiben entleert wurde. Dabei ist sie natürlich kräftiger in der Farbe - es kommt ja 3x so viel Tinte heraus wie normal. Oder wird die Tinte in der Patrone nach oben hin (zumindest während des Schreibens) dünner und sie rinnt mehr? Da die Füllfeder bei Nichtgebrauch liegt ist eine Durchmischung ja gegeben.

Vielleicht sollte ich doch nähere Angaben zum „System“ machen: Füllfeder Cartier Stylos Pasha, Tintenpatronen Cartier VXRP0212 Farbe Bordeaux. (Hatte die Feder als Montblanc bezeichnet, da Montblanc wie Cartier zum Richemont Konzern gehören.)

Sollte die Feder mangelhaft sein ergibt sich die Frage: warum erst bei den letzten 5 - 10 % des Füllstandes?

Vielleicht führen diese detaillierteren Infos zu neuen Erkenntnissen. Würde mich freuen. Vielen Dank jetzt schon.

Waldmensch70  02.12.2021, 15:25
Danke für die Hinweise. Verstehe das mit den Flieseigenschaften schon, aber warum „patzt“ die Tinte erst immer kurz vor dem Leersein der Patrone?

Ich weiss nicht ob ich jetzt einen Denkfehler mache, aber...

Wenn die Patrone schon relativ viel Luft enthält, dann reagiert sie auch empfindlicher auf Druck- und Temperaturschwankungen, weil sich Luft leichter ausdehnt / zusammenzieht als die Tinte. Darum empfiehlt man Leuten die mit Füller im Flugzeug reisen ja auch, die Füller vorher möglichst voll zu machen / volle Patronen einzusetzen und ihn mit der Feder nach oben zu transportieren, damit die Wechsel im Luftdruck während des Fluges nicht die Tinte herausdrücken sie sich somit ihre Sachen mit Tinte beflecken.

Wenn also einerseits die Tinte schon dicker / schwerer ist und andererseits der Füller einen höheren Innendruck in der Patrone bekommt (Weil die Luft hinter der Tinte sich durch die Handwärme beim Schreiben ausdehnt), dann kann ich mir schon vorstellen, das das um so stärker wirkt, je mehr Luft sich da in der Patrone hinter /über der Tinte befindet.

Ist jetzt nur ein laienhafter Erklärungsversuche, aber dass das Phänomen existiert, das habe ich selber schon erlebt. Besonders stark im Winter, wenn der Füller vorher kalt war und man ihn dann mit hinein in die Wärme nimmt und dann sofort mit der Feder nach unten hält und schreibt.

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GerhartAlfred 
Fragesteller
 04.12.2021, 17:03
@Waldmensch70

Dankeschön für die Erklärung - sie leuchtet mir ein. Überlege mir jetzt, ob ich mit neuen/vollen Patronen weiter schreibe oder ob ich künftig den Original-Konverter mit Tintenfass benutzen werde. Nochmals vielen Dank - ich denke damit ist meine Frage beantwortet.

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