Warum regnet es am Äquator so viel und an den Wendekreisen so wenig?

3 Antworten

In der innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) am Äquator prallen die nördlichen und die südlichen Passatwinde aufeinander. Die Verdunstungsrate ist hier aufgrund der verfügbaren Feuchte und dem annuell hohen Sonneneinstrahlungswinkel besonders hoch. In den Boden kann die Luft nicht weichen, also muss sie in die Höhe steigen. Die Luft kühlt sich dabei adiabatisch ab.

Sobald die Luft soweit abgekühlt ist, dass sie Sättigung erreicht, kondensiert der Wasserdampf, wobei Energie in Form von Wärme freigesetzt wird. Daraus entstehen Wolken, die sich wegen des reichhaltigen Wasserangebots zu mächtigen Kumulonimbuswolken auftürmen, die sich in den Tropen abregnen.

Die Luft, welche die Tropopause erreicht, muss nun seitlich, also polwärts am Oberrand der Hadley-Zelle entweichen. Denn nach oben hin unterbindet die wärmere Stratosphäre ein weiteres Aufsteigen der Luft, da warme Luft leichter ist als kühlere.

Auf circa 30° Nord/Süd trifft die horizontal polwärts ausströmende, nun trockene Luft auf die diametral strömende, ebenfalls trockene Luft aus der Ferrel-Zelle. Weil hier die Luft zusammenfliesst, muss sie in Richtung Erdoberfläche absinken. Dabei erwärmt sich die Luft trockenadiabatisch. Infolge all dessen ist die Luft hier brotmehlstaubtrocken.

Die Tropopause stellt den oberen Randbereich der irdischen Wetterküche dar.

das liegt an der Hadley Zelle, welche auf einem Planeten ohne Gebirge und ohne störende Land-Meer Verteilung sämtliche Feuchtigkeit von den Wendekreisen weg hin zum Äquator transportieren würde. Die Wirkung der Hadley Zelle ist deshalb so effektiv weil sie über mehrere Wirkfaktoren wirkt. Neben dem Abtransport der Feuchtigkeit, verhindert die Konstruktion der Zelle an sich (Hochdruck über den Wendekreisen), dass Luftmassen an den Wendekreisen aufsteigen, selbst wenn die Luftmassen den Taupunkt überschreiten fällt die Feuchtigkeit höchstens in Form von Tau aus (siehe Namib/Atacama, Küsten-, oder auch Nebelwüsten). Die Luftmassen können nicht aufsteigen was für Regen allerdings essentiell ist, da erst durch die adiabatische Abkühlung beim Aufstieg größere Mengen Regen frei werden. gleichzeitig trocknen die Luftmassen dadurch extrem aus und sinken gen Wendekreis ab. Die frei werdende latente Wärme beim Regen befeuert unterdessen weiter das Tiefdruckgebiet über dem Äquator.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dipl Geograph

Hallo Lilli,

kann man eigentlich pauschal nicht sagen. Gilt sicherlich für Afrika, aber wenig für Asien oder Amerika, was den Nördlichen Wendekreis betrifft.

Asien: Indien, Bangla Desh, Nord-Myanmar, Süd-China. Regnet es dort wenig? Ich glaube nicht.

Die Trockenheit dürfte in Afrika den geografischen Verhältnissen geschuldet sein.

christianb219  28.06.2022, 19:38

In Relation zum Äquator regnet es an den Wendekreisen normalerweise durchaus weniger, in einer "Normallandschaft". In Asien wird diese Situation durch die Land Meer Verteilung, das Himalaya, sowie Monsuneffekte verzerrt.

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WisperndesGras  28.06.2022, 20:11
@christianb219

Danke, so kann es wohl sein.

Vielleicht ist es aber auch eine Frage der Sichtweise. Ich denke, dass es am Äquator herausragend viel regnet. Warum, weiß ich leider nicht.

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