Warum reden alle so schlecht über die heutige Jugend?
Hallöchen,
die Frage richtet sich an alle.
Die heutige Jugend wird ja von vielen sehr schlecht geredet.
Ich selber bin glaube ich auch teil der heutigen Jugend, ich bin 23. Ich habe eine Fachhochschulreife und eine abgeschlossene Berufsausbildung zur Notfallsanitäterin. Also mir kann man nicht vorwerfen das ich faul bin und was weiß ich was.
Man wirft ja der heutigen Jugend alles mögliche vor, z.B. das sie alle Abi machen und nicht wissen was sie machen sollen, das sie alle Influencer werden wollen, das sie zu nichts zu gebrauchen sind, das sie unfreundlich und respektlos sind usw.
Ich habe als Notfallsanitäterin schon selber an mehreren Schulen 9. Klassen besucht um ihnen den Beruf im Rettungsdienst näher zu bringen und den Rettungswagen vorstellen usw. Es gibt ja viele Vorurteile, doch konnte ich die noch nie an den Schulen wo ich war bestätigen. Die Schülerinnen und Schüler waren alle interessiert und die meisten hatten einen Plan was sie machen wollen nach der Schule. Außerdem waren alle freundlich und respektvoll.
Kann es sein, das viele Erwachsene den asozialen Teil der Jugend sehen und automatisch alle beschuldigen so zu sein? Oder finden die älteren Generationen einfach nur die Kleidung, den Style, die Musik und die neueren Hobbys von vielen schlecht?
Woher kommt dieses Denken und wie denkt ihr darüber?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
27 Antworten
So etwas wurde schon immer gesagt, nur scheint es in der heutigen Zeit teilweise wirklich schlimm zu sein.
Ich hatte immer mal wieder meinen ehemaligen Klassenlehrer getroffen und da erzählt er immer so Einiges, bzw. bei Klassentreffen, die es immer mal wieder gibt und zu denen auch unser Klassenlehrer kommt.
Da kommt es immer mal vor, dass einige Schüler doch reichlich Stress im Unterricht machen, Mitschüler und Lehrer beleidigen usw. Wenn sie dann den Raum verlassen sollen weigern sie sich, so dass dieser Lehrer schon Schüler mit ihrem Stuhl aus dem Klassenraum getragen hatte.
Daraufhin hatten einige dieser Schüler den Lehrer wegen Misshandlung und Belästigung angezeigt und als diese Schüler von der Schule vorübergehend vom Unterricht ausgeschlossen wurden, hatten die Eltern vor Gericht eine einstweilige Verfügung beantragt, da doch eine Schulpflicht besteht und ihre Kinder gefälligst unterrichtet werden sollen/müssen.
Der Lehrer und die Schule hatten dann aber vor Gericht recht bekommen.
Unser Klassenlehrer meinte, dass wir uns das als Schüler nie erlaubt hätten, was da heute teilweise im Unterricht abläuft.
Meine Eltern und die Eltern meiner Klassenkameraden wären nie auf die Idee gekommen, wenn wir nach Hause geschickt worden wären, die Schule und den Lehrer deswegen zu verklagen. Da hätte es wohl eher noch Stress für uns mit den Eltern gegeben.
Heute scheinen viele Jugendliche die Prinzessin oder der Prinz zu sein, der sich benehmen kann wie er will und die Schule und die Lehrer haben das gefälligst so hinzunehmen und noch gute Noten, ohne jegliche Leistung solcher Schüler zu vergeben, andernfalls wird dann auch wieder geklagt.
Daher liegt das dann nicht unbedingt nur an den Jugendlichen, evtl. bekommen sie das ja so schon im Elternhaus vorgelebt und auch wenn sie wer weiß was für Sch... machen, sind die Eltern noch auf ihrer Seite.
Da haben dann etliche Jugendliche wahrscheinlich die Meinung, dass sie sich gar nicht schlecht benehmen, das wäre einfach die Normalität in der heutigen Zeit.
Schule und Lehrer ist so ein Thema. Dieses Obrigkeitsdenken ist eben vorbei. Die Jugendlichen werden selbstbewusster und nehmen nicht alles widerspruchslos hin.. Damit kommen viele Erwachsene nicht klar und urteilen pauschal negativ über die jugendlichem.
Ein Jugendliche ist immer ein Abbild seines Elternhauses. Da wird ihm das vorgelebt, wie er sich dann auch verhält.
Wenn man aus einer sozial schwachen Familie kommt in der nur Gewalt und Streit zur Tagesordnung gehören, so überträgt sich das dann auch auf die Kinder.
Als ich zur Schule ging, gab es noch die Prügelstrafe. Da hatten wir Schüler die fast jeden Tag Schläge mit dem Stock bekamen. Die wehrten sich mit Tritten gegen die Lehrer und bedrohten diese mit Familienangehörigen.
Die Lehrer kamen damals noch mit Fahrrädern zur Schule. Da wurden die Reifen platt gestochen, die Lichtkabel abgerissen, der Klingeldeckel abgeschraubt und weggeworfen.Das waren dann die Schüler die fast täglich bestraft wurden.
Gewalt führt zu Gewalt.
Heute haben wir durch die Zuwanderung andere Verhältnisse.Da kommen eben auch Schüler die eine Lehrerin nicht akzeptieren, weil sie eine Frau ist. In deren Familien haben die Männer das Sagen. Da kommen deren Eltern kaum zu Elternabenden der Schule. Es interessiert eben nicht was in der Schule abgeht.
Dann spielt auch die Armut eine Rolle. Familien in denen gekifft wird, übermässig Alkohol getrunken wird, da herrschen eben andere Zustände. Auch einige Jugendliche kiffen. Selbst in Schulen können die sich Drögen besorgen.
Das gab es früher eben nicht. Heute sieht man schon Jugendliche 14 Jährige mit einem 6er Pack Bier in Parks.
Die Zeiten haben sich geändert. Dennoch würde ich sagen, dass die Mehrheit der Jugendlichen in Ordnung ist. Die Interessen sind eben andere. Früher gab es keine Smartphones, heute undenkbar.. Es gab kein Internet..
Man hat sich mit anderen Dingen beschäftigt.
Hab mir nicht alles genau durchgelesen. Die Jugend ist Dekadent. Genau wie die da oben. Alles schlechte ist nur ein Schrei nach Hilfe.
Die Schlimmsten stechen halt immer am meisten raus und jetzt mit dem Internet, bekommt man halt auch umso mehr davon mit.
Und genauso wie mit den Stereotypen von bestimmten Menschengruppen ist es eben am einfachsten, das direkt auf alle zu übertragen und zu relativieren. Die Leute, die die ganze Jugend als verloren ansieht, macht es sich einfach nur einfach.
Bisher hat sich seit dem alten Sokrates jede Generation das "Recht" und die "Güte" zugeschrieben, besser und reifer und solider und was auch immer zu sein als die ihr Nachkommende, die man dann aller möglichen Untugenden bezichtigt hat - aber das ist auch unfair. Ich bin 33, habe ein positives Bild von vielen Jugendlichen (nicht von allen, wobei es immer Ausreißer gibt!) und weiß, dass viele wirklich interessiert und seriös sind.
Mir sagte mal eine inzwischen pensionierte Lehrerin, dass die Kiddies mit Mitte neunter Klasse aus dem Gröbsten raus seien. Kann ich noch heute grundsätzlich exakt so stehen lassen. Ansonsten sind viele der Deutschen auch begnadete Schwarzseher, die vieles bedrohlicher wahrnehmen, als dass es eigentlich ist.
Nach dem, was ich (mit 48) sehe, ist die Jugend stark durchwachsen. Das Problem ist, dass sie sich als zu wichtig ansieht. Die Alten mögen zwar nicht mehr mit dem aktuellsten Handy perfekt zurechtkommen, aber sie haben schon etwas mehr vom Leben gesehen als nur das. In der Schule lernt man zwar viel, aber Aristoteles hat es schön gesagt: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile". Heißt für mich, dass man auch Zusammenhänge verstehen muss und sich nicht einfach nur an Daten halten sollte.
„Glaubst Du wwirklich das sein ein Phänomen von heute? Google einfach mal "Sokrates über die Jugend"
Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).
Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter steht wider die Mutter, die Schwiegertochter wider die Schwiegermutter“ (Micha 7, Altes Testament um 725 v. Chr.)