Warum outet man sich?

5 Antworten

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Jeder Mensch hat das Bedürfnis, Angehörigen anzuvertrauen was man fühlt, wer und wie man ist und was einen Beschäftigt. Liebe und Sexualität sind zwei der wichtigsten Dinge im Leben für die meisten von uns. Es ist ganz natürlich, dass Menschen offen über diese Dinge sprechen wollen. Das geht aber nicht, wenn man so tun muss, als würde man auf das andere Geschlecht stehen, wenn es gar nicht so ist.

Da kommen wir zum zweiten Punkt. Wir leben in einer heteronormativen Gesellschaft. Das bedeutet, dass bei jedem Menschen einfach ausgegangen wird, dass er heterosexuell sei. Man könnte sich ja auch bewusst sein, dass man es nicht weiß, welche sexuelle Orientierung jemand hat, und diese Person vielleicht nicht heterosexuell ist, vielleicht aber auch schon.

Wenn eine homosexuelle Person also über Liebe und Sexualität sprechen will, dann kann sie das nicht ohne die falsche Annahme, hetero zu sein, zu korrigieren.

Nun, das ist ganz einfach.

Der Großteil der Menschen geht davon aus, dass unsere Mitmenschen Heterosexuell sind, weil es der Norm entspricht. Wenn das nicht zutrifft, ist ein Outing also mehr oder weniger notwendig, denn ansonsten wird fälschlicherweise angenommen, man sei heterosexuell.

Gleichzeitig kann es sehr befreiend sein, sich zu outen. Für mich z.B. war es befreiend, als ich mich geoutet habe. Es ist eben Teil meiner Identität und diese möchte ich nicht verstecken. Wenn man nicht gefragt wird, mag es irrelevant sein, aber für manche Menschen ist es eben wichtig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community
Von Experte Devoid8 bestätigt

Weil es zu einer Person gehört. Teilst du deiner Familie/Freunden mit, wenn du einen neuen Partner hast? Teilst du ihnen mit, wenn eine Klausur in der Uni gut lief? Für die Person ist es nun mal wichtig, dass er sagt, wer er ist. Teilweise outen sich Menschen gar nicht und werden gezwungen sich bei gewissen Menschen zu verstecken, weil diese homophob sind. Ich denke auch, dass diese selbst entscheiden können und sollen, wem sie das ganze mitteilen.

Zum anderen kannst du dann auch unangenehme Fragen vermeiden. Viele Menschen kriegen mit Mitte/Ende zwanzig zu hören, wann es endlich soweit ist mit Kindern. Dies kann mit dem Outing umgangen werden.

Thomas 34 ist schwul. Er hat das seiner Familie nie gesagt. Er wollte sie nicht enttäuschen. Sie haben sich immer gegen Schwule geäußert. Ihr Sohn könnte niemals Schwul sein, denn so haben sie ihn nicht erzogen.

Mittlerweile Löchern sie ihn mit Fragen wann er endlich eine Frau mit nach Hause bringt und Kinder bekommt. Thomas Eltern wollen unbedingt Enkelkinder.

Derweil hält Thomas seinen Freund Frieder, mit dem er seid 7 Jahren zusammen ist, geheim. Er ist extra weit weg von seiner Familie gezogen um in Ruhe zu leben.

Thomas muss nur die Pflichtbesuche überstehen. Zu Hause kann er sein wer er ist.

SchmittimitD  01.05.2023, 22:08

Gutes Beispiel! Es geht ja bei outing nicht nur um "Schau was ich bin" , die Probleme stecken meist viel tiefer. Meist weil Familien falsche Bilder oder Ängste auf ihre "Kinder" übertragen und so weitere Wege verkomplizieren.

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Ich weis es nicht würde es auch nicht machen sondern einfach irgendwann mit einer Freundin ankommen :) da müsste mein umfeld dann damit auskommen Lg MIKO45