Warum nur wird man als Sammler von Militaria aus dem 3.Reich immer als Nazi diffamiert?

16 Antworten

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Nicht wenige Menschen sind schlicht zu dumm / zu faul, um zwischen Sammlern historisch interessanter Gegenstände und politisch motiviertem Interesse am dritten Reich zu unterscheiden.

Dazu kommen dann auch noch die Zeitgeist-Jünger, die den " Kampf gegen rechts " auf ihre Fahne geschrieben haben um sich selbst moralisch aufzuwerten.

Und jeh mehr " Naahziees " man überall angeblich aufstöbert, desto heldenhafter wird damit natürlich auch das eigene Wirken.

Aber insbesondere diese moralisch höherstehenden Zeitgenossen fallen sowieso ständig sowohl durch ihr lautstarkes Empörungsgeschrei zu unterschiedlichen Themen, genauso wie ihre tatsächliche Ahnungslosigkeit dazu und ihr völliges Unvermögen zur sachlichen Differenzierung auf.

Viele haben ein derart einfach gestricktes Weltbild, daß bei ihnen sofort alles unter Nazi-Verdacht fällt, selbst wenn es auch nur ansatzweise überhaupt mit der Zeitperiode zu tun hat oder vielleicht sogar etliche Jahrzehnte davor lag.

Aber da bei solchen Leuten oftmals sogar Sportschießen oder Interesse für historische Fahrzeuge bei Bedarf sofort unter Nazi-Verdacht steht verwundert das nicht weiter

Mit derartig dummen Vorwürfen werden Menschen konfrontiert, die sich z.B. mit militärischen Anlagen in Europa mal gerade bis zum 1. Weltkrieg beschäftigen,  Menschen die sich für den Erhalt historischer militärischer Sachen beschäftigen die ausdrücklich nicht aus dem dritten Reich stammen oder sogar Menschen die ihre Freizeit opfern, um in ganz Europa Gefallene sämtlicher Weltkriegsparteien zu bergen.

Ursusmaritimus  28.11.2016, 19:35

Trotzdem deine Ausführungen ein gerüttelt Maß an Wahrheit enthalten verfällst auch du auf Allgemeinplätze welche deine eigene Argumentationskette auf dich Selbst anführen lassen.

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Hallo!

Gerade "linksgerichtete" Menschen sind oft viel intoleranter & verbohrter, als man es denken mag & als sie es selber jemals zugeben würden ------> und kritisieren gern alles Andersdenkende, erst recht wenn es dann in diese Schiene geht wie beim Sammeln von Militaria. 

Da darf man sich aber nix drauf einbilden sondern hakt es ab & gut is'.. meine Ansicht. Hobbys sind dazu da Spaß zu machen & ich musste mir auch mal anhören, es sei spießig & ein Altherrenhobby, dass ich Briefmarkenheftchen und Ministerkarten aus Bundespostzeiten sammle... aber so what?! Eben :)

Kannte übrigens selbst einen, der über Jahrzehnte hinweg Militaria gesammelt hat & der hielt es absolut geheim bzw. das wussten nur seine Freunde, alle anderen hat er in das Zimmer nicht gelassen. Er sagte immer (er starb dieses Jahr mit knapp 70), dass er genau wisse warum er seine Sammlung nur denen zeigt, die ihm nahestehen. Dieser Mann hatte zwar bisweilen schräge Ansichten vom Leben und der Gesellschaft, aber er war alles andere als ein Nazi. Kannte ihn gut und das auch schon weit mehr als 10 Jahre. 

Torrnado 
Fragesteller
 28.11.2016, 11:33

Danke für Deine Antwort !

ich bitte Dich aber zur Kenntnis zu nehmen, daß ich definitiv " linksgerichtet " bin ! ebenso alle meine Freunde ! und wir sind weltoffen, tolerant, haben sogar ausländische Freunde, wir verachten rechtsradikales Gedankengut und Nazis - aber : ich - man glaubt es kaum - bin fasziniert von Militariaobjekten mit Hakenkreuz ! na, was sagste jetzt ? mag für viele ein Widerspruch sein, ist aber so.

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rotesand  28.11.2016, 11:52
@Torrnado

Gerne :)

Das finde ich dann besonders klasse, dass ihr diesbezüglich so offen seid -------> Kompliment ist unterwegs :)

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Demandosigno  28.11.2016, 21:59
@Torrnado

Vielleicht solltet Ihr sogenannten Experten und linke Socken mal mehr mit der Geschichte des Dritten Reiches befassen, mit den Kriegsopfern und den Holocaustopfern. Vielleicht vergeht Euch dann ja diese absurde Lust Militaria von den Nazi-Verbrechern zu horten.

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Wenn sich jemand immer wieder Katzenkalender kauft und Bilder von Katzen an der Wand hat, dann wird doch jeder normal empfindende Mensch daraus schließen, dass diese Person einen ausgeprägt positiven Bezug zu solchen Tieren hat, sogar wenn er selbst nicht Katzenhalter ist, d.h. keine lebende Katze bei sich unterhält.

Auch Militaria kauft sich normalerweise jemand, der vielleicht sein "Größenselbst" ein wenig aufwerten will. Dass sein Unbewusstes einen boost bekommt, wenn er Militaria als Ausdruck von Kampfbereitschaft, Kampfeswille und Kampfesstärke zur Schau stellt, ist nahe liegend, denn meist werden diese Objekte ja präsentiert und nicht in einer Schublade verstaut.

Wenn Du nun Militaria genau aus dem 3. Reich erwirbst, dann ist es für Außenstehende völlig normal, dass sie Dir eine ideologische Nähe zur militärischen Stärke dieser Epoche unterstellen. Absolut gesehen, wird doch die reine Durchsetzungspotenz des militärischen Systems jener Zeit auch heute noch von allen Historikern als beispielhaft gut angesehen. Problematisch wird die ganze Sache doch erst, wenn man sich klar macht, für welche unseligen Aktivitäten diese ganze Machtfülle dann eingesetzt und missbraucht wurde.

So könnte es sein, dass Du Dich von den "Anwendungsbereichen" dieses Machtapparates zwar innerlich distanzierst, jedoch an der absolut erkennbaren Machfülle des Systems innerlich partizipierst. Deine Bekannten sind naturgemäß aber meist nicht der Lage solche Differenzierungen zu bedenken und reagieren in der von dir geschilderten Weise. Da ist es wirklich schwierig, jedesmal auf solche Unterschiede bezüglich Deiner Werthaltung im Gespräch eingehen zu müssen.

Es gibt da sogar eine ganze Menge mehr, bei dem sich mir nicht der Sinn entschließt.

Die selben, die solche Sammler mit Nazis gleichsetzen, haben keine Hemmungen, auch alte Gemäuer (Schlösser, Burgen usw.) hingebungsvoll zu. pflegen, obwohl solche Gebäude doch auch typische Symbole für Feudalismus und Volksunterdrückung sind.

Ebenso haben die selben Nazi-Definierer überwiegend gar kein Problem damit, wenn staatlicherseits nicht Zinnsoldaten, sondern lebende Soldaten und funktionsfähige Waffen gesammelt werden, Bundeswehr genannt.

Ich selbst halte es für Paradox, bestehende oder ehemalige Übel in gute und erwünschte Übel einerseits und in verwerfliche Übel andererseits zu unterscheiden, wenn im Eventuellfall beides die selbe Wirkung hat.

Ebenso meine ich, daß man Museen, in denen archäoligische Fundstücke aus einer Zeit menschlicher Abgründe gesammelt werden, auch nicht als getarntes Tyrannennest bezeichnen sollte.

Es gibt natürlich auch Menschen, die den Nationalsozialismus für so etwas wie den heiligen Gral halten und daneben auch diverse Dinge sammeln, die damit in Zusammenhang stehen. Doch das ist dann eine völlig andere Sache mit völlig anderen dahintersteckenden Motiven.

Intolerant ist schon irgendwo richtig, wenn man sich für Geschichte im Allgemeinen interessiert, kann man die Faszination an solchen "geschichtsträchtigen" Objekten oder Antiquitäten durchaus nachvollziehen.

Allerdings weiß heute natürlich auch jeder, wieviel Leid und Schrecken, vorallem die Kriege des 20. Jhrd. in Europa mit sich gebracht haben. Die USA bspw. haben den gesteigerten Militarismus - vorallem aus Preussen - für den deutschen Imperialismus gepaart mit Nationalismus, verantwortlich gemacht und verboten (bzw. aufgelöst). In Deutschland war die Bevölkerung evtl. noch stärker als in manchen anderen Ländern, eher gezwungen sich mit Gräueltaten des Militärs auseinanderzusetzen und es hat sich eben eine große, pazifistische Gegenbewegung etabliert.

Während also früher in der deutschen Gesellschaft Militarismus hoch angesehen war, wird es heute gnadenlos abgewertet.

Eine Faszination zum Militarismus, vorallem aus dieser Zeit, bedeutet aber gleichzeitig das man eine Form von positiver Assoziation dazu hat und dann kann man evtl. auch nachvollziehen, warum manche Leute etwas verunsichert sind, wenn sie glauben das jemand einen positiven, verromantisierten Bezug zum 3. Reich hat...