Warum mußten Josef und Maria nach Ägypten fliehen?
Die Forschung sagt, dass es keinen Kindermord des Herodes gegeben hat. Wieso dann die Flucht nach Ägypten?
Welche Forschung sagt?
Die neutestamentliche Forschung und auch Historiker sagt.
Wieso berufst du Dich auf Flavius Josephus, obwohl der doch erst 37 oder 38 n.Chr. geboren wurde. Der kann doch gar nicht Zeitzeuge gewesen sein, oder doch?
Wenn sich nur Zeitzeugen als Historiker betätigen können, dann wird es eng mit der Geschichtsschreibung.
Vielleicht war ihre Duldung abgelaufen?
Wäre möglich.
18 Antworten
Die Geschichte wurde gebastelt, um dem Alten Testament zu entsprechen bzw eine Prophezeiung zu erfüllen: "Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen"
Matthäus 2,15
15 Und er war dort bis zum Tod des Herodes; damit erfüllt wurde, was von dem Herrn geredet ist durch den Propheten, der spricht: »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.«
https://www.bibleserver.com/ELB.NG%C3%9C/Matth%C3%A4us2%2C15
Hosea 11,1:
1 Als Israel jung war, gewann ich ihn lieb und rief meinen Sohn aus Ägypten.
https://www.bibleserver.com/LUT/Hosea11%2C1
Bei Lukus gehen sie zum Tempel in Jerusalem und dann nach Hause nach Nazareth.
Darum sind manche der Meinung, dass die Flucht nach Ägypten nicht passierte:
Followers of the Jesus Seminar thus conclude that both Luke's and Matthew's birth and infancy accounts are fabrications
Es ist richtig, dass die Mehrheit der Forscher keinen Kindsmord in jener Zeit erkennt.
Auf der anderen Seite gibt es Wissenschaftler, die das nicht so sehen. Es wurden auch Massengräber von Kindern entdeckt, welche etwa diesen Zeitraum betreffen sollen.
Eine Tatsache ist, dass vieles, was man in der Bibel angezweifelt hat, später durch Funde bestätigt wurde. Ein alter Klassiker dazu:
Und die Bibel hat doch RechtForscher beweisen die historische Wahrheit.
von Werner Keller
Die Forschung sagt, dass es keinen Kindermord des Herodes gegeben hat.
Archäologisch kann nachgewiesen werden, dass Bethlehem zur damaligen Zeit ein recht kleiner Ort war. Wenn es damals tatsächlich einen Mord an Neugeborenen gab, dann konnten es folglich nur wenige Kinder gewesen sein. Das war für einen Historiker wie Flavius Josephus nebensächlich, so dass er das nicht weiter erwähnen musste. Flavius Josephus hatte bereits genug damit zu tun zu berichten, wie Herodes drei seiner Söhne wegen angeblicher Putschpläne hinrichten ließ.
Die Zeit um 7 v. Chr. war aber sehr krisenhaft und es waren am Hof Weissagungen im Umlauf, welche vom Tod des Herodes sprachen und auch von einem neuen Herrscher war die Rede. In dieser Atmosphäre des Mißtrauens ist so ein Kindermord durchaus denkbar. Wenn außerbiblische Quellen fehlen, dann ist das noch lange kein Beweis, dass dieses Ereignis nicht stattgefunden hat.
Oder man benötigte einfach einen Grund für die Flucht nach Ägypten. Die Bedrohung des Lebens eines Neugeborenen gab es ja schon bei Moses. Es war in der Antike ein verbreiteter Topos.
Die Formulierung von Hypothesen ist in der Bibelwissenschaft genauso legitim wie in anderen Wissenschaften auch. :)
Die Forschung kann höchstens sagen, dass sie keine Belege für einen Kindermord in Bethlehem hat, aber das hat sie für die meisten Ereignisse vor zweitausend Jahren nicht. Und in einer Zeit, in der das Aussetzen und Töten von Neugeborenen legal war - wie die Forschung anhand von Gesetzestexten belegen kann - wird der Mord an nur wenigen Kindern in einem kleinen Dorf wenig Aufsehen erregt haben.
Und in einer Zeit, in der das Aussetzen und Töten von Neugeborenen legal war
Aber nicht bei den Juden, sondern bei den Römern.
Die Forschung sagt
Egal was die Forschung sagt, die Erzählung folgt hier doch ihrer eigenen Logik, da gibt es nichts zu meckern.
Ja, Märchen haben schon ihre eigene Logik. Nur haben sie selten etwas mit der Realität zu tun.
Ein sehr beliebter Vorwurf an Christen, die nicht parieren wollen.
Mit solchen albernen Sprüchen kannst du die offensichtllichen Defizite deines Auftrittes hier nicht kompensieren.
Ich denke, du hast genug damit zu tun, dich um deine eigenen Defizite zu kümmern. Interessant ist es ja trotzdem, dass die christliche Nächstenliebe als albern bezeichnet wird.
Oder man benötigte einfach einen Grund für die Flucht nach Ägypten. Die Bedrohung des Lebens eines Neugeborenen gab es ja schon bei Moses. Es war in der Antike ein verbreiteter Topos.