Warum musste Wilhelm Tell auf seinen Sohn schießen?

5 Antworten

Die Sage vom Schuss auf den auf dem Kopf des Sohnes des Schützen liegenden Apfel stammt aus den Gesta Danorum (verkürzt von Latein: res gestae danorum = Geschichte/n der Dänen) des Saxo Grammaticus (etwa 1200–1216 geschrieben) und ist in die Legende um Wilhelm Tell eingegangen. F. Schiller übernahm sie in sein Drama.

Der Landvogt Gessler, der Vertreter des Kaisers, des diktatorischen Herrschers von Gottes Gnaden, ließ seinen Hut öffentlich aufstellen, dass jedermann ihn an seiner Stelle (wie den verhassten Kaiser) zu grüßen habe. Tell tat das nicht, wurde erwischt, die Todesstrafe winkte ihm deshalb.

Gessler wollte aber keine rechtmäßige Strafe für den bekannten Armbrustschützen, sondern aus reiner Bosheit die Ungerechtigkeit der Rache, getarnt als gerechte Strafe Gottes:

Tell würde hingerichtet - mit seinem Sohn, wenn er nicht als doch angeblich so hervorragender Armbrustschütze auf den Apfel auf dem Kopf seines Sohnes schiesse. Treffe er den Apfel, wären beide frei.

Tell traf den Apfel, der Junge kam frei, aber sein Vater Tell wurde trotzdem von Gessler verhaftet.

Damit offenbarte sich Gessler nicht nur als rachsüchtiger Verbrecher, sondern auch als ehrloser Betrüger! So unterschrieb er sein eigenes Todesurteil, das im Denken des Schweizer Volkes längst geschrieben war.

Tell konnte fliehen und erschoss ihn später in der berühmten "hohlen Gasse", der Felsenschlucht, mit eben seiner Armbrust. So wurde er zum Volksheld als Notwehrtäter im Freiheitskampf der Ur-Schweizer, aber zugleich auch als verbrecherischer Mörder aus Rache im Privaten.

Diesen ethischen Konflikt wollte Schiller mit seinem historischen Drama darstellen.

Salue

Die erfundene Geschichte musste dramaturgisch schon etwas hergeben. So ist auch klar, wem die Sympathien zufallen.

An den armen ermodeten Gessler denkt da niemand. Es war ein unglücklicher Job, den er da gefasst hat. Im Nirgendwo, im Schatten der Berge und in den dunklen Wälder um den Vierwaldstättersee, inmitten der der unnahbaren bärtigen Eidgenossen, die sich nicht unterordnen wollen, so lässt sich kein angenehmes Fürstendasein führen.

Der Frieden sei mit ihm!

Tellensohn

Die Sage vom Schützen Toko (hier Tell) – der im Dienst des dänischen Königs gestanden habe – erzählt, dass dieser prahlerische Schütze vom König gezwungen wurde, einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schiessen, und dass Toko den König dafür später aus dem Hinterhalt erschoss.

Tell hat sich sich nicht vor dem Hut des Geßlers verbeugt und so keinen Respekt gezeigt deswegen musste er einen Apfel vom Kopf seines Sohnes schießen !

Weil er sich mit seinem Sohn nicht vor dem Geßler Hut verbeugt hat und das sozusagen die Strafe dafür war.