Warum muss man im Leben andauernd Dinge machen auf die man keine Lust hat?

33 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey Cutterrockt, echt supi deine Frage - die "rockt"!!! ;-)

Die Antwort ist ganz simpel: Weil unsere Gesellschaft auf Fremdbestimmung steht! ;-)

Deine Überlegungen haben mich bis vor 6 Jahren verfolgt, und ich bin jetzt Ende Dreissig und habe 3 Kids! ;-D Ich finde es supi, dass du mehr vom Leben verstehen willst und deinen Platz suchst. Ich finde deine Gedanken weder rebellisch noch undankbar. Im Gegenteil, sie zeugen von gesundem Menschenverstand und Individualität! :-) Kennst du den Film Das grosse Krabbeln? Du bist eben wie Flick! :-)

Die Schule ist schon eine gute Basis, aber ehrlich - einiges ist schon etwas unnütz. ;-) Unsere Gesellschaft ist auf Leistung getrimmt, nicht mit Fleiss zu verwechseln. Du brauchst nicht einmal mit einem Psychiater oder Psychologen zu sprechen, um die negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit zu erkennen, sogar bereits bei den Kids. Das Leistungs- und Konkurrenzdenken wird bereits im Windelalter eingeimpft. Wer Schwäche zeigt oder anders ist, wird gemobbt und als dumm oder sogar als nicht "normal" bezeichnet. Wobei "normal" gesellschaftsabhängig ist. Bloss weil die Mehrheit gleichgesinnt ist, muss es nicht zwangsläufig gesund sein! ;-)

Eltern haben Angst, dass ihre Kids Loser werden und dies evt. sogar auf sie selber zurückfallen würde. Das ist krass, gell... Das Festhalten an vorgegebenen Strukturen zeugt m. E. auf Unsicherheit statt auf individuelle Förderung. Was sind denn das für Charakteren, die auf "straffe" Zukunftspläne stehen? Und was sind denn das für Charakteren, die "schlaffe" Zukunftspläne haben und sich gerne überraschen lassen? Beide sind gleichwertig und förderlich für unser Zusammenleben! :-) Plakativ ausgedrückt - die Nomaden und die Sesshaften, die Entdecker und die Abnehmer, die Rakete und die Basis...

Ich schätze dich nicht als faul oder undankbar ein, sondern eher so zwischen über- und unterfordert. Du suchst einfach deinen persönlichen Weg zur Zufriedenheit. Bestimmt bist du dir bewusst, dass du Geld zum Leben brauchst; das können wir hier nun einmal nicht ändern. Ist ja eigentlich auch nicht schlimm, solange du dafür eine befriedigende Tätigkeit ausüben kannst. Tja, aber welche, dass sollte m. E. bitte schön dir überlassen werden. Bloss weil du nicht auf Anhieb den richtigen Job findest, bist du doch deswegen kein Versager! ;-) Wir sollten jedem seine eigenen Erfahrungen sammeln lassen, daraus lernt man am nachhaltigsten und das Wichtigste - man lernt sich selber immer besser kennen!

Die Bedürfnisse sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Deshalb weisst nur du allein, was du zum Zufriedensein brauchst. Jeder sollte sein Flow entdecken! Damit macht das Geben und Nehmen einfach nur Freude! Der grösste Erfolg ist doch die Zufriedenheit selbst (nicht mit Glück zu verwechseln)! :-D

Das sind keine theoretischen Äusserungen, sondern basieren auf meinen persönlichen umfangreichen Erfahrungen! Natürlich kannst du von Tag zu Tag leben, wenn du auch bereit bist die Konsequenzen selber zu tragen. Was eigentlich m. E. sowieso der Fall sein sollte, statt dauernd andere zu beschuldigen. ;-) Jesus sagte mal so schön:

"Vertraue auf Gott; denn wer kann sich durch Sorgen sein Leben verlängern? Quält euch also nicht mit Gedanken an morgen; der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Es genügt, dass jeder Tag seine eigene Last hat."

In diesem Sinne wünsche ich dir ein Leben voller Zufriedenheit & Frieden und dass du dich stets selber akzeptieren kannst, weil du nämlich einzigartig & wertvoll bist!!! :-)

Buckskin  07.06.2011, 12:09

Cutterrockt, vielen herzlichen Dank für deine Bewertung! freu :-)

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cutterrockt 
Fragesteller
 07.06.2011, 18:05
@Buckskin

Kein Problem, ich finde deine Antwort sehr gut, aber auch an alle anderen: Lieben Dank für die vielen Rückmeldungen !

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Das frage ich mich auch immer. Leider merke ich das ich selber schuld bin, wenn ich zu wenig Schlaf bekomme. Ich könnte ja z.B. auch mal nicht ewig noch lesen vor dem einschlafen. Morgens bin ich dann wie gerädert und somit ist der ganze Tagesablauf für mich schwieriger, als wenn ich früher eingeschlafen wäre. Das Leben wäre wahrscheinlich leicht und harmonisch, wenn ich einsehen würde, mich an den Gesellschaftlichen Zeiten-Rhythmus anzupassen und mich nicht aus Mini-Revolutions-Denken dagegen sträuben würde. Vielleicht geht es ja auch anderen Menschen ähnlich wie mir. Herzliche Grüße!

konver  07.06.2011, 16:52

Disziplinschwierigkeiten hat jeder. Das Lesen gehört bei mir aber auch zum Ritual am Abend.

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Weil das unser System ist und die Masse alle aufeinander achten aber gesteuert werden von einem großen Mechanismus den man selbst erschaffen hat, aber nicht kontrollieren kann.

Mach dir weiter solche Gedanken - es gibt auch Möglichkeiten das zu ändern, man kann sich natürlich auch jetzt schon überwinden und das tun was man will aber meistens wird das dann wieder beschränkt sein. Das Problem ist eben dass unser System eben nicht Individualität und eigene Entscheidungen und Wege fördert sondern mit Zahlen arbeitet und nicht mit Menschen wenn es diese denn so noch gibt....

hallo

deine frage finde ich sehr gut und das hat sich jeder von uns gefragt, jeder, ausgenommen er hat viel geld und einige möglichkeiten mehr, aber selbst solche menschen sind noch menschen und geld allein macht auch nicht glücklich. (ehrlich gesagt, wüsste ich mir das leben so zu gestalten, dass ich wirklich glücklich wäre, aber trotzdem hat man keine garantie und ist an das menschsein gebunden. z.B haben promis auch gefühle die verletzt werden und können genauso leiden, aber leider erleben wir das praktisch mit und somit leidet man einfach noch mehr. dazu kommt der menschliche körper, die gesundheit ist das kostbarste gut und man sollte dankbar dafür sein, dass man zwar kein geld, aber dafür gesund und bei klarem verstand ist. ich hoffe, du verstehst was ich meine. ich möchte hier niemanden diskriminieren und mich und empfinde grosses mitgefühl für kranke und betroffene menschen, aber ich war selbst mal schwerkrank und da wird es einem bewusst.

die liebe ist das kostbarste und schönste auf unserer welt, auch wenn man oft den glauben an sie verliert.. für die liebe lohnt es sich zu leben, allerdings empfindet nicht jeder gleich und nicht jedem ist sie das wichtigste. das wiederum bringt menschen dazu, zu leiden und nicht mehr an die liebe zu glauben, sich verschliessen wollen, depresionen und und und.. die liebe ist ein gefährliches spiel und man spielt nicht mit dem feuer ;-) bei mir ist es so, dass ich den glauben an die wahre liebe verloren habe, sowieso zwischen mann und frau, aber ich habe sie erlebt und es ist ein wirklich unbeschreiblich gewaltiges und fast schon unbeschreibliches gefühl. es ist stärker als alles und diese kraft tut mit einem was sie will, man ist einfaach blind und bereit alles zu geben...

ich wollt noch sagen, dass man sich mit geld eine menge der freiheiten kaufen kann die du oben genannt hast und das ist der punkt: geld hatn nicht jeder und aus solchen gründen führen wir menschen kriege, it's all about the money.

ach ja, und wenn man geld hat, dann gibt's auch nen privatlehrer ;-)

das kommt auf deine persönliche einstellung an. wirklich philosophisch ist dein ansatz nicht, denn du schaffst es ja nicht, die dinge aus einem anderen blickwinkel zu sehen. was hindert dich daran dein leben so zu gestalten, wie du es willst? wenn es nur aus ausschlafen und chillen bestehen soll, dann tust du mir leid.

Buckskin  07.06.2011, 08:56

Multikulti88, wieso sollte der Ansatz nicht philosophisch sein? Der Ursprung der Philosphie liegt meines Wissens doch gerade beim Hinterfragen des Lebens, oder liege ich da falsch?

Der FS möchte hier verschiedene Blickwinkel sehen und hat sich vorher bestimmt auch schon einige Gedanken dazu gemacht. Vermutlich fühlt er sich ambivalent; einerseits gefallen zu wollen und anderseits sich selber zu sein. Wobei meine Annahme durchaus auch falsch sein kann. ;-)

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multikulti88  07.06.2011, 22:53
@Buckskin

also ich hatte den eindruck, dass er einseitig denkt, praktisch mit einem "tunnelblick". seine aussagen waren: "schule ist doof", "arbeiten ist doof und macht keinen spaß" usw. dabei kommt dies auf die persönliche einstellung drauf an.wer sagt denn, dass man nicht die arbeit ausüben kann, die einem spaß macht, seinen traumjob, in dem man sich selbst verklichen kann. von der perspektive betrachtet er das nicht, sondern es ist seiner meinung nach einfach doof und macht keinen spaß. und diese einfaltigkeit ist für mich wenig philosophisch, denn er hinterfragt ja nichts.

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Buckskin  08.06.2011, 13:17
@multikulti88

Multikulti88, ich find's interessant, wie unterschiedlich eine Aussage interpretiert werden kann... ;-)

Ich verstehe das geschilderte Szenario als ein Beispiel für ein fremdbestimmtes Leben, welches tatsächlich häufig anzutreffen ist. Manchmal erzählen mir wildfremde Personen unaufgefordert ihre Leidensgeschichten und schliessen oft mit einem tiefen Seufzer und resignierenden Worten ab, "Tja, das ist halt so.", "Da kann man halt nichts ändern.", "Da muss man halt einfach durch.", "Ich kann ja eigentlich zufrieden sein.", "Es könnte ja schlimmer sein.", "Andere Menschen sind ärmer dran als ich." usw.

Schönreden funktioniert aber leider nur begrenzt und deshalb wundere ich mich nicht mehr über die vielen vergrämten Gesichtern von unseren Senioren. Irgendwann reicht die Energie für eine schöne Fassade halt einfach nicht mehr... ;-) Ich erlaube mir, das bekannte Zitat von Albert Camus etwas abzuändern:

"Ab einem bestimmten Alter ist jeder Mensch selbst verantwortlich, wie er aussieht."

"Mir wird jetzt schon in der Schule gesagt, wenn ich erstmal meinen Abschluss habe und arbeiten gehe wünsche ich mit die Schule zurück, die ich im Moment aber ziemlich nervig finde." - Wer als Schüler so was zu hören kriegt und über einen gesunden Menschenverstand verfügt, fragt sich doch zwangsläufig, wofür noch in die Schule gehen? Ich verstehe das so, dass der FS nicht grundsätzlich die Schule anzweifelt, sondern z. Z. eher deren Nutzen, wenn die Zukunft nichts Besseres verspricht. Ich sehe dahinter nicht die Bequemlichkeit oder Trägheit sondern eher die Frage nach dem Sinn des Lebens, also nach der Motivation der momentanen Tätigkeit.

Nicht jeder lässt sich mit beschwichtigenden Worten abspeisen - zum Glück, finde ich. :-) Ich möchte damit absolut nicht werten, sondern auf die Vielfältigkeit und Individualität der Menschen hinweisen.

"Cutterrockt" fragte: "Warum kann man nicht einfach morgens aufstehen und tun worauf man Lust hat und sehen was der Tag bringt?" Damit hat m. E. diese Frage schon einen sozialphilosophischen Charakter, wobei ich bloss ein Hobbyphilosoph bin und kein wissenschaftlicher! ;-)

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multikulti88  08.06.2011, 23:28
@Buckskin

also ich habe mir frage nochmal durchgelesen und denke, dass der fragesteller einfach unser system, in dem wir leben anzweifeln und evtl. den wunsch hat auszubrechen. wir leben in einer gesellschaft, die auf leistung ausgerichtet ist. schon von klein auf heißt es "leistung bringen, dass aus dir mal etwas wird".

desweiteren habe ich den eindruck, dass er nicht nach diesem "typischen" lebenskonzept strebt, sprich: schule, arbeit, geld verdienen bis man in rente geht-fertig. ich glaube er sucht nach mehr bzw. nach seinem persönlichen sinn des lebens. (muss anmerken, dass ich keine philosophin bin, daher sind das nur vermutungen)

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