Warum müssen so viele Mütter ihre Kinder mit dem SUV fast bis ins Klassenzimmer bringen?

9 Antworten

Hallo,

Die Verkehrsdichte nimmt stetig zu und keine Mutter will riskieren dass ihr Spross unter die Räder kommt. Der Trend geht ausserdem zum Zweitwagen, da kann man sich das leisten.

auf dem Lande ist der Schulweg frei und an den Strassenübergängen tun Schülerlotsen ihren Dienst. In der Stadt müssen die keinen mit Ihrem schweren Ranzen in den Bus, bekommen keinen Sitzplatz, weil jeder nur an sich denkt. Kinder erziehen ist eine Aufgabe aller in der Gesellschaft und nicht nur der Eltern, ber viele denken da brutal anders.

LG

Harry

Sandkorn  23.10.2023, 08:47

>>>> auf dem Lande ist der Schulweg frei und an den Strassenübergängen tun Schülerlotsen ihren Dienst. 

Das war vielleicht früher einmal so. Ich habe bei uns im Ort und auch im weiteren Umkreis in den letzten vierzig Jahren noch keinen Schülerlotsen gesehen. Frag mal ein Kind was ein Schülerlotse überhaupt ist, da musst Du Glück haben wenn das heutzutage überhaupt noch ein Grundschulkind weiß.

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heizfeld  23.10.2023, 09:07
@Sandkorn

In unserer 5000 Seelen-Gemeinde übernehmen die oberen Klassen die Strassenübergänge bis zur Grundschule, damit die I-Männchen sicher ankommen. dafür werden sie freigestellt.

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Sandkorn  23.10.2023, 09:14
@heizfeld

Schön, daß es das heutzutage noch gibt. Ich kenne das nur noch aus meiner eigenen Schulzeit und die war in den 60ern des letzten Jahrhunderts.

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heizfeld  23.10.2023, 09:18
@Sandkorn

Ja, geburtenstarke Jahrgänge waren das. Wegen 3 Schülern machen die kein Fass mehr auf.

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testwiegehtdas  23.10.2023, 11:15
@heizfeld

Schön, wenn es bei euch so funktioniert.

Ich habe in meinem Leben noch nie einen Schülerlotsen erlebt, dabei mussten die Schüler je nach dem von wo sie kamen mehrere große Bundesstraßen richtung nächster Grißstadt (viel befahren, wenig Rücksichtname auf Kinder auf Rädern) oft ohne Ampfel kreuzen und auch teils mehrere km an den Strßaen ohne Radweg fahren.

Gerade im Winter wurde ich mehrfach wild beleidigt, weil ich es gewagt habe mit dem Fahrrad in der fest gefahrenen Fahrspur der Autos zu fahren, wodurch sie nicht vorbei kamen. Dass man das Kindern nicht mehr antun will, kann ich verstehen.

Mehrfach wurde ich bei Überholmanövern auch so eng geschnitten, gerade bei Glätte oder rutschigen Blättern nicht luistig, dass ich mindestens einmal pro Jahr deswegen gestürzt bin und ja, in dem Moment hat man besseres zu tun als sich das Kennzeichen zu merken, geholfe hat mir da auch nie jemand, die Autos düsen einfach mit 70-100 an einem weiter vorbei während man an der Seite liegt und sich aufrappelt.

Meine gesamte Schulzeit wurde da wenigstens ein Radweg gefordert, immerhin treffen sich da die Schulwege mehrerer Dörfer zur den weiterführenden Schulen, getan hat sich bis heute (bin 28) nichts, nur dass die Eltern mittlerweile nicht mehr zum Kind sagen "musst du durch" sondern es fahren, da mehr ein Zweitauto haben.

"obere Klassen" gab es hier an der Grundschule auch nicht wirklich, die weiterführenden Schulen waren nämlich noch weiter weg in einem anderen Ort. Und einen verträumter 3. Klässer hilft da ja auch wenig. Da wurde aber immerhin nach jahrelanger Diskussion eine Fußgängerampel gebaut, die nur wenn man drückt rot wird, damit die Schüler die Bundesstraße sicherer überqueren können.

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erstmal kenne ich nicht wirklich Mütter die einen SUV haben...

und ja früher konnte man mit dem Bus/Rad fahren und das tun auch viele immer noch

ich bin auch einer der "SUV Mütter" (auch wenn ich keinen SUV habe).

Zu Fuß brauche ICH 60 Minuten zur Schule - mit Kind ca. 1,5h. Fahrrad wird es ca. 1h mit Kind sein da wir einen ziemlichen steilen Berg hoch fahren müssen. Bus währe möglich, der fährt aber nur 1x pro Stunde. Der fährt um 6.30 Uhr und sie wäre dann um 6.45 in der Schule. dann müsste sie noch 15 Minuten vor der Tür warten bis sie rein kann. Dazu ging das letzte Jahr 1x von der Direktion und 1x von der Polizei ein Schreiben raus, dass schon mehrmals Kinder von einem Typen angeredet worden sind, der angeblich iphones verschenkt wenn sie mit ihm nach Hause kommen... sorry aber da lasse ich meine 7 jährige Tochter nicht im dunkeln 15 Minuten vor der Schule stehen. um die Uhrzeit ist es da Menschenleer. Dazu müsste sie dann , da sie in der Früh 1h braucht um ca. 5.00 Uhr bis 5.15 Uhr aufstehen damit sie den Bus auch sicher erwischt. da ist verdammt früh...

Weiters muss ich eh jeden Tag zur Arbeit fahren und ich fahre direkt bei der Schule vorbei. Für was sie also nicht mit nehmen? Dazu machen wir, wenn es sich von den Arbeitszeiten ausgeht eine Fahrgemeinschaft mit 2 weiteren Nachbarn. Dann fährt eine Mutter und nimmt dann meistens 2-3 Kinder mit. und ja die werden bis zur Schule gebracht....

Ich bin früher auch selber in die Schule gegangen . bzw. die ersten 2 Jahre hat mich mein Opa noch begleitet und später bin ich dann alleine gegangen. mein Schulweg war aber nur 15 Minuten lang und keine 1,5h einem unbeleuchten Weg entlang der von der Straße teilweise nicht einsehbar ist...

Da gibt es sicher nicht den einen Grund, sondern ein ganzes Potpourri

  • Es fährt kein Bus
  • Der Bus ist zu voll
  • Der Bus fährt zu unmöglichen Zeiten
  • Der Weg ist für das Rad/zum Laufen zu weit oder zu gefährlich

Ich bin regelmäßig von der Schule nach Hause getrampt. Ich war genau in dem Radius, in dem die Schule sagt, du bekommst keine Fahrkarte, für 6km brauchst du keinen Bus. Dumm nur, dass ich diese 6km an einer ziemlich unübersichtlichen und morgens stark befahrenen Landstraße zurücklegen musste.

Irgendwer der Eltern ist immer gefahren. Und wenn es Papas Fendt Vario war, weil man anders nicht durch den Schnee kam.

dancefloor55  23.10.2023, 08:38
Es fährt kein Bus
Der Bus ist zu voll
Der Bus fährt zu unmöglichen Zeiten
Der Weg ist für das Rad/zum Laufen zu weit oder zu gefährlich

da kann ich dir nur zustimmen. Gerade wenn man ländlich wohnt fährt evt gar kein Bus oder nicht zu den Zeiten wo man es benötigt.

Ich habe früher in Stadtnähe gewohnt und da hatte ich öfters das Problem dass ich nicht rechtzeitig in die Schule gekommen bin, weil die Busse voll waren und sogar bei meiner Haltestelle deswegen gar nicht mehr stehen geblieben sind. dabei sind da alle 10 Minuten ein Bus gefahren! Wenn man aber bei 3 nicht rein kommt, dann wird es schon schwer pünktlich irgendwo zu sein..

ch bin regelmäßig von der Schule nach Hause getrampt. 

das wollen aber viele Eltern natürlich nicht und daher bringt man die dann doch lieber selber mit dem Auto in die Schule. würde ich genauso machen.

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Jekanadar  23.10.2023, 08:45
@dancefloor55

Es waren die 90er... Da sah man als Schüler die Dinge noch anders. XD

Heute würde ich auch nicht mehr trampen, aber damals schrie da kein Hahn nach. Oft waren es die Lehrer, die einen aufgegabelt haben. Die Schule wusste um das Problem, aber solange kein "Geldgeberkind" davon betroffen war, war es auch nicht wichtig.

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Von Experte MichaelSAL74 bestätigt

Das ist oft auch so eine Art Schaulauf, wer das dickste Auto bzw. den dicksten SUV hat und sich das leisten kann. Gab es bei uns in den 90ern allerdings auch schon, aber da galt der fetteste Kombi der teuersten Marke als entscheidender Indikator - wer damals den VW-Passat Variant TDI in gehobener Ausstattung hatte, war der "King" und um 2000 war es dann der VW-Sharan. Wir hatten einen Opel Senator B 3.0i 24V Automatik, 1990 neu gekauft; ein sehr teures und technisch sehr hochwertiges Auto mit immerhin 204 PS, das den meisten da aber schon als zu ältlich erschien.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
MichaelSAL74  23.10.2023, 08:17

bei den Klamotten war es auch zu der Zeit nicht anders...

ich warte auf den Tag, daß es DriveIn in der Schule gibt LOL wobei... die Regierung arbeitet ja gut dran, Individualverkehr abzuschaffen

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rotesand  23.10.2023, 08:19
@MichaelSAL74

Ja, da gab es auch Debatten zuhauf. Ich kann mich unter anderem daran erinnern, dass eine Mutter aus meiner Klasse ca. 2001 damit prahlte, sie würde ihrem Sohn teure Jacken mit über 200 D-Mark und teure Markensweatshirts und Schuhe kaufen können, im Gegenzug bedauere sie inständig "arme Teufel", die das nicht könnten und deren Kinder.

Damals war ich der bildungsferne Loser, dem man seine provinzielle und einfache Herkunft anmerkte, der die angesagten Kleidungsmarken nicht mal dem Namen nach kannte, der in der Hauptsache mit der Familie oder Freunden verkehrte, der nie einen Fuß in die teuren Hotels auf den Dörfern gesetzt hatte, der nie im Ausland oder im Skiurlaub war und zur bekannten Keksmischung "Belvedere" nicht "Bell-we-der", sondern in Lautschrift "Bel-ve-de-re" gesagt hat, weil ich nicht wusste, wie man das ausspricht und alle lachten im Chor. Ich höre heute noch die beleidigenden Spottreime. Aber ich habe meinen Weg auch gegangen und bin mit mir sehr zufrieden - am Klassentreffen war ich heuer der, der am meisten erreicht hatte.

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MichaelSAL74  23.10.2023, 08:21
@rotesand

ja, an so Bullshit kann ich mich auch erinnern, wobei so geprahlt nicht von den Eltern sondern dann von den Schülern

Das gab auch öfter mal hitzige Diskussionen an den Elternabenden und das nicht zu knapp...

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rotesand  23.10.2023, 08:26
@MichaelSAL74

Unser (großartiger) Klassenlehrer der 7./8. Klasse warf mehrfach (debile) Eltern aus dem Zimmer, als es ihm zu bunt wurde. Darauf gründeten manche einen "Elternstammtisch", der sich in einer Kneipe traf - dumm nur, dass der Lehrer davon erfuhr und kurzerhand schon eine halbe Stunde vorher dort auf alle wartete.

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MichaelSAL74  23.10.2023, 09:02
@rotesand

hmmm kommt mir auch irgendwie bekannt vor, ja

neija, gibt halt Dinge die ändern sich nie, sie verschieben sich nur in den Gegenständen mit denen um die "Gunst gebuhlt" wird

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Pharmaengel  23.10.2023, 08:56

Also ich bin auch eine SUV Mutter und was die anderen Fahren ist mir ziemlich egal 😂 und meinem Kind auch

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