Warum müssen Dinge erst schlechter werden bevor sie besser werden können?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Dinge werden gar nicht wirklich schlechter, eher chaotischer, intensiver, deutlicher .....

Nichts ist gut oder besser, solange wir es nicht entsprechend bewerten.
Es gibt Unterschiede. Ja. Auch Andersartigkeit.

Am besten gehst du mit Dingen um, die du negativ bewertest, indem du erst mal deine Wertung versuchst, herauszunehmen, um klar und objetiv sehen und erkennen zu können.
Es ist nämlich schon auch so, dass vieles ja Gutes in sich bereit hält, was wir jedoch durch unsere ständige fast schon zwanghafte Bewerterei gar nicht erkennen können.
Selten ein Schaden ohne Nutzen!
Das Gute ist immer und überall.
Aber sehen / erkennen müssen wir es schon selbst. Ganz so, wie wir es auch bei vermeintlich Schlechtem ganz leicht können.

Würden wir öfter vertrauensvoll auf alle Vorteile von vielem sehen, müsste gar nichts erst Schlechter werden.

Manchmal muss etwas / oder das Schicksal deutlicher werden, weil wir vorab gar nicht reagieren und hoffen, nichts damit zu tun zu haben und dass der Kelch schon an uns vorbei ziehen wird.
Veränderung macht uns oft Angst, deshalb zögern wir (zu?) lange. Länger, als uns gut tut?
Das Leben will Lebendigkeit, Veränderung, Entwicklung.
Wir aber seltener. Dadurch entsteht schnell mal ein Konflikt zwischen Menschen und deren Schicksal / Leben.

In einem Gebet heißt es "Dein Wille geschehe".
Aus der Kirche raus soll dann aber wieder unser Wille geschehen. ;-))

Oftmals erreicht man Erwünschtes durch das Gegenteil vom Gewünschten.
Der Kugelwerfer muss sich auch erst mal weit nach hinten biegen, um Schwung zu holen und möglichst weit stoßen zu können.
Das Gegenteil vom Ersehnten könnte uns gute Dienste leisten,generell und auch, um an unser Ziel zu kommen.
Aber zu oft fehlt es uns für diese Erkenntnis an Horizont / Vertrauen / Mut.

Probleme bekommen wir Menschen (sonst übrigens keiner :-) immer dann, wenn wir zu sehr bewerten und im Widerstand mit dem Lebensfluß leben.

Den Grund dafür sehe ich darin, dass das Leben nicht bewertet werden will und wirklich nichts im Leben ausgeschlossen werden will. Alles will eine Daseinsberechtigung haben. Wirklich alles.
Und wenn wir etwas zu sehr ablehnen, kommen Probleme die uns die Chance geben, wieder in Frieden zu kommen, uns auszusöhnen, das Gute erkennen zu können, um wieder im Gleichgewicht mit allem sein zu können,
damit unsere Seele gesunden kann.

Wenn etwas schlechter wird, dann wird es größer und mehr und du bekommst automatisch mehr davon ab, musst automatisch mehr davon ertragen / nehmen, was dir im Idealfall das Annehmen (Liebe) dessen einfacher macht. So kommst du schneller ins Gleichgewicht und wieder zu einem inneren Frieden.

Immer passiert alles für uns!


Divanikima 
Fragesteller
 16.08.2021, 17:44

Wow, was für eine geniale Antwort. Die hat es verdient öfter durchgelesen zu werden. Danke!

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das ist nicht pauschal der Fall, viele Dinge sind auch gut und können trotzdem noch etwas optimiert werden

ansonsten gelten die Worte, dass viele Dinge erst dann (wert)geschätzt werden, wenn sie nicht mehr da sind

und dagegen hilft ganz einfach das vorherige (Wert)schätzen und Bemerken, was man hat oder einen umgibt, das trifft nicht nur auf Gegenstände, sondern auch auf Menschen zu


Divanikima 
Fragesteller
 16.08.2021, 10:06

Wertschätzen ist nie ein Fehler...das stimmt.

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Du hast wahrscheinlich ein ganz bestimmtes Szenario vor Augen. Ich denke an ein Projekt, bei dem man sich in etwas verrennt. Dann hilft es manchmal, wenn man zwei Schritte zurück geht, um einen Schritt in die richtige Richtung voran zu kommen.


Divanikima 
Fragesteller
 16.08.2021, 10:05

Ob das bei der Pandemie auch hilft?

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Hier, ein Beispiel zur Nachvollziehbarkeit:
Eine Wunde. Eine Wunde muss zuerst entstehen ("schlechter werden") erst dann kann sie heilen. ("besser werden") ;)

Aktuell wird unsere Anliegerstraße erneuert. Seit 4 Monaten leben wir in einer Sandwüste. Wenn es fertig ist, wird es aber richtig schön.


Divanikima 
Fragesteller
 16.08.2021, 10:08

Davon ist auszugehen... schönes Beispiel.

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