Warum leben Autisten in ihrer eigenen Welt. Sie leben doch eigentlich in unserer Welt?
7 Antworten
Viele Leute leben auch in einer virtuellen Welt, obwohl sie keine Autisten sind.
Es gibt ein gewaltiges Spektrum an Autismusstörungen, einige sind so unauffällig, dass sie auch in unserer Welt leben. Nur an kleinen Details kann man bemerken, das was nicht normal ist.
Viele stellen sich Autismus falsch vor.
Du könntest das so sehen:
Das Gehirn eines Menschen mit Autismus/Asperger funktioniert nicht ganz genauso, wie das Gehirn eines Menschen ohne Autismus/Asperger.
Ihre Gehirnverschaltung ist anders und daher leben udn erleben sie das Leben um sich herum eben auch anders.
Wenn man zum Beispiel die Gefühle seines Gegenübers nicht wahrnehmen und interpretieren kann, dann lebt der "Autist" tatsächlich in einer anderen Welt, da die Welt der "Neuro-Typischen-Menschen" eben von Gefühlen geprägt wird.
Autistische Menschen erleben auch sehr häufig den "Overload" - die Überladung mit Gefühlen, Geräuschen, Krach, Handlungen anderer und kommen an diesem Punkt einfach nicht mehr mit den Menschen, welche dies nicht so erleben.
Daher kann man mit Fug und recht sagen, dass zwar jeder in der GLEICHEN Welt lebt (es gibt ja nur eine) - aber eben nicht in DERSELBEN. Denn Die Welt stellt sich für diese Menschen eben anders dar.
Das hat nichts mit der "Welt in der wir Leben" zu tun. Es ist nicht wörtlich zu nehmen. Es hat mit der Wahrnehmung der Welt zu tun. Sie nehmen vieles anders wahr, als wir andere.
Es gibt Autisten, die aktiv ihren Herzschlag wahrnehmen und z.B. auf ihre Atmung aktiv achten. Das sind alles Dinge, die bei "normalos" passiv sind. Den Herzschlag nehmen wir eher wahr, wenn wir Sport machen, aber weniger im Ruhezustand. Das ist aber nur ein Beispiel, um den Unterschied zu verdeutlichen.
Zu unserer Welt haben sie aber keinen Zugang, dazu fehlt ihnen was im Gehirn (?, bzw arbeitet das anders), und da die meisten intelligent sind, können sie das kompensieren, sich eine eigene Welt schaffen oder es auch schaffen, in unserer nicht aufzufallen.