Warum könnte Atmungskette nicht ablaufen?

2 Antworten

Hi,

also meine Hypothese wäre, dass einerseits die elektronenübertragenden Gruppen der Redoxpartner, zur Ermöglichung eines Elektronentransports, sehr nahe zueinander positioniert sein müssen. Wenn man sich die Abstände mal anschaut, die Elektronendonator und -akzeptor jeweils voneinander entfernt sind, dann trennen sie nur wenige, vielleicht 5-15 Ångström, das sind 10^-10 Meter, also ein extrem geringer Abstand. Wenn die Proteinkomplexe im Cytoplasma herumschwimmen würden, wäre es äußerst unwahrscheinlich, das ein koordinierter Elektronentransport zustande käme.

Zum anderen ist der Elektronenfluss mit einem Pumpmechanismus verknüpft, den er antreibt, um Protonen durch die innere Mitochondrienmembran zu pumpen. Ohne Membran (im Cytoplasma) wäre das völlig witzlos :D also wenn die Proteinkomplexe gelöst im Cytoplasma vorlägen, würde, selbst wenn es zu einem Elektronentransport käme, keine protonenmotorische Kraft aufgebaut und die Atmungskette könnte nicht mit einer ATP-Synthese gekoppelt werden. Gruß


PFromage  18.12.2019, 08:24

Es käme auch zu Kurzschlussreaktionen zwischen Anfang und Endgliedern.

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Im Cytoplasma oder in der Mitochondrienmatrix wären die Bestandteil der Atmungskette bzw. die Redoxpartner frei beweglich, sprich sie stellen keine "Kette" dar. Das stört natürlich erheblich den Ablauf der jeweiligen Redoxreaktionen.

Stell es dir vor wie eine Reihe von Zahnrädern. Drehst du eins, drehen sich alle. Entfernst du eins, oder wirfst alle in ein Schwimmbecken, ist ein Zusammenspiel unmöglich.

LG