Warum kann sich mein Sohn nicht konzentrieren?

5 Antworten

Ich bin leider kein Experte aber and dieser Stelle sollten einfach Prioritäten gesetzt werden. Es wäre beispielsweise angebracht Handy und Tablet erst wieder zur Verfügung zu stellen, wenn sich 1. die Noten verbessert haben oder 2. er für Schule gelernt hat. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass besonders Kinder sich sehr schlecht konzentrieren können, wenn sie viel Zeit am Bildschirm verbringen. Sie möchten ihrem Sohn bestimmt bestmögliche Zukunftschancen ermöglichen und dazu muss man eben manchmal auch hart sein und schwere Entscheidungen treffen. Nur weil "alle" viel am Handy sind heißt das nicht, dass es bei ihrem Sohn genauso sein muss. Man sollte seine Chancen immer nutzen, das Beste aus allem zu machen. Je früher ihr Sohn lernt sich zu konzentrieren und damit umgehen kann, dass er Medien erst nach dem erledigen der Aufgaben bekommt. Solche "Kompromisse" sind völlig normal und fast alle Eltern machen etwas in die Richtung um ihre Kinder für die Schule zu motivieren. Ich hoffe ich könnte ein wenig weiterhelfen, es ist auf jeden Fall nett gemeint und ich wünsche ihnen ganz ganz viel Glück, ich glaube an Sie :)

Sie müssen ihn nichts weg nehmen oder so,denn das liegt meistens daran das er sich an der Schule und die neuen Lehrer angewöhnen muss. Ich bin in der 5 Klasse auch ein bisschen schlechter geworden obwohl ich ganz gut war,jetzt in der 6 Jlasse schreibe ich wieder gute Noten (ich bin auch in einem Gymnasium) und habe sogar eine Belobigung bekommen mit den Schnitt 1.5

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde es schon etwas erstaunlich mit 10 schon in der 5. Klasse zu sein, dann wäre er mit 5 eingeschult worden. Ich vermute mal, dass das von euch so gewollt war, aber nicht jedes Kind ist ein Wunderkind auch wenn du das vielleicht so glaubst. Daher denke ich, dass er mit der 5. Klasse am Gymnasium schlichtweg überfordert ist mit 10. Falls dem so ist, dann wird Lerndruck daran wohl nichts ändern (es schadet höchstens), früher oder später wird er dann wohl eine Klasse wiederholen müssen, was keineswegs ein Nachteil ist.

ToniT257  16.10.2023, 21:38

naja, wenn man mit 10 in der 5. Klasse ist, kann man trotzdem mit 6 eingeschult worden sein. Also wenn der Sohn jetzt bspw. grade seit einem Monat 10 ist oder so. Ich war in der 5. Klasse auch 10 Jahre alt und wurde mit 6 eingeschult, also das ist eigentlich auch so ziemlich die Norm, dass man in der 5. Klasse 10 ist und im Laufe des Schuljahres dann 11 wird.

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Das kann man natürlich nur sehr schwer beurteilen, das könnte ehrlich gesagt alles mögliche sein. Es könnte am Handy liegen, an Demotivation, aber rein theoretisch natürlich auch an ernsten (krankheitsbedingten) Konzentrationsstörungen. Ehrlich, das könnte alles sein.

Das liegt nicht nur am Handy oder anderen Faktoren des modernen Lebens.

So, wie du deinen Sohn beschreibst, war das bei mir damals auch. Die Beschreibung passt fast 1:1 auf mich. Nur dass ich damals nicht aufs Gymnasium ging (trotz ausreichend guter Noten), sondern auf die Realschule, zumal alle meine Freunde dort auch hingingen.

Ich war schon immer ein Kind, das es gehasst hat, zu lernen, geschweige denn, Hausaufgaben zu machen. Für meine Mutter ein wahrer Graus, sie musste mich fast jeden Tag mehr oder weniger dazu zwingen, Hausaufgaben zu machen. Und das war zu Zeiten, in denen es weder Handys gab, noch einen Fernseher in unserem Haushalt.

In der Grundschule hatte ich dennoch sehr gute Noten. Ich hab es zwar gehasst, in die Schule zu gehen, aber wenn ich mal dort war, lief es dann schon irgendwie. Später traf ich mich auch hin und wieder zum Lernen mit Schulfreunden. Das lief immer dann ganz gut, wenn es spielerisch war. Wir spielten sozusagen Schule. Jeder musste mal Tests für die anderen vorbereiten. Das machte irgendwie Spaß.

Dennoch lernte ich insgesamt kaum. In den meisten Fächern hatte ich gute Noten, obgleich ich wie gesagt kaum etwas dafür tat.

Dann kam die Realschule. Ich dachte eigentlich, es ginge ähnlich weiter wie bisher. Ich hatte mich sogar etwas gefreut drauf, zumal ich den Kunstzweig wählte. Hier hoffte ich drauf, meiner musischen Begabung nachgehen zu können. Ich wurde ehrlich gesagt maßlos enttäuscht. In Prüfungen ging es um leidige Kunstgeschichte, anstatt Kunst zu schaffen.

Was den ganzen Rest des Unterrichts an der Realschule betraf, so war kaum etwas davon wirklich interessant für mich. Gleichzeitig wurde der Leistungsdruck schlagartig stark erhöht. Was zuvor in der sogenannten Hauptschule noch recht entspannt ablief, war plötzlich gar nicht mehr entspannt. Ich war zwar jemand, der sich in den meisten Bereichen relativ gut zurechtfand, egal ob Deutsch, Mathe, Englisch oder Lernfächer, gleichzeitig jedoch brauchte ich einfach meine Zeit in den Prüfungen. Prüfungen machten mir in Grund- und Hauptschule eigentlich immer Spaß. Später, also in der Realschule, gab's dann wohl weniger Zeit für mehr Aufgaben.

Ab da ging's mit meinen Noten rapide bergab. Natürlich hatte ich immer noch genauso wenig Lust, mir sinnloses Wissen ins Gehirn zu pressen - ich erinnere mich noch dunkel an den Begriff "Wormser Konkordat". Heute würde es mich vielleicht in gewisser Weise interessieren, was es damit auf sich hatte. Damals fand ich's schlicht und einfach zum Kotzen. Und ich kann's mir absolut nicht verdenken. Jeden Tag 7, 8 Schulstunden trockenster Unterricht. Und dann sollte man zu Hause auch noch für die Prüfungen lernen. Was ich so gut wie nicht tat, zumal ich es einfach nicht aushielt. Ich wollte den ganzen Sch... nicht. Ich wollte kreativ sein. Während des Unterrichts zeichnete ich Comics, zu Hause beschäftigte ich mich lieber mit Gärtnern als damit, mir weiter Wissen in den Kopf zu pressen.

Meine Noten wurden so schlecht, dass es nach einem Gespräch mit dem Rektor der Schule auf die Hauptschule zurückging. Da war dann tatsächlich wieder alles anders. Zwar auch nicht sinnvoll, zumal hier Talente genauso wenig gefördert wurden wie auf der Realschule, dafür aber war es wieder entspannt. Und ich fand einige Unterrichtfächer sogar sehr interessant. Wir bekamen einen tollen Englischlehrer, der den Stoff bzw. die englische Grammatik erstmals richtig gut rüberbringen konnte.

In der Realschule war ich in Englisch und Geschichte durchgefallen - sehr zum Leidwesen von Frau Vogel, meiner damaligen Klassenlehrerin, die beide Fächer unterrichtet hatte.

Auf der Hauptschule war's nun eigentlich geplant, nach dem Hauptschulabschluss den Realschulabschluss nachzuholen. Ich merkte allerdings, es würde sich nichts ändern. Auch dafür hätte ich wieder anfangen müssen, mir wider meiner Natur, unsinniges Wissen ins Hirn zu pressen. Vor allem der Matheunterricht wurde dann schnell abstrakt. Und nachdem ich einmal krank war, verlor ich den Faden.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich machte den Hauptschulabschluss mit dem in der Klasse besten Durchschnitt (2,1) - das waren nur ein paar Prüfungen, für die ich mal wieder nichts lernte - und ging dann von der Schule.

Was kann man nun aus dieser ganzen Geschichte lernen? Die Frage ist natürlich auch, ob du etwas draus lernen willst.

Für mich liegt die Sache klar auf der Hand: Das System dient nicht dazu, Schüler nach ihren Talenten zu fördern. Es geht einfach nur drum, sie in selbiges System zu pressen.

Als Empfehlung für deinen Sohn würde ich dir ans Herz legen, ihn von der für ihn vollkommen ungeeigneten Schule zu nehmen. An deinem Sohn ist nichts falsch - diese Art von Schule ist einfach nur falsch für ihn.

Alternativen gäb's z.B. in Form von Walldorfschulen (gab's bei mir damals leider nicht), oder aber du steckst ihn wieder in die Hauptschule. Was auch überhaupt kein Beinbruch ist. Kann ja auch sein, dass er einen Handwerksberuf erlernen will. Handwerker werden händeringend gesucht und mittlerweile verdient man sich damit eine goldene Nase.

Aber egal, welchen Weg er einschlägt, du solltest ihm vermitteln, dass es nichts an seinem Wert ändert. In unserer Leistungsgesellschaft ist das leider alles andere als selbstverständlich, deshalb erwähne ich das überhaupt erst.