Warum kann man nicht auf eine Hochspannungsleitung klettern?

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Die Stange mag nicht leitend sein, aber sie verändert das Dielektrikum, so dass Du mit der Funkenstrecke neu rechnen musst: Nicht in Luft, sondern in der Stange bzw. auf deren Oberfläche.

im Falle 1 ist das wie mit einem Vogel, der kann auch auf so einer Leitung landen, ohne gebraten herunter zu fallen. Die Masse eines Vogels ist aber auch sehr klein, so dass kaum ein nennenswerter Strom fließen kann, wenn sich die Potentiale angleichen.
Ein Hubschrauber ist da schon größer. Bei der Annäherung fließen durchaus Ströme, um unterschiedliche Potentiale auszugleichen. Die Unterschiede sind natürlich nicht der Wert der Hochspannung. Wie hoch der sein kann, weiß ich nicht. Trotzdem ist es sicherer, den Lade- bzw. Entladestrom nicht über den Körper eines Menschen fließen zu lassen. Mit einem leitenden Seil oder Draht ist der Ausgleich schnell erledigt und der Handwerker kann turnen wie ein Vogel.

Einen Hochspannungsmasten aus Keramik habe ich noch nie gesehen. Der ist aus Stahl. Der Handwerker hat, wenn er bis in die Nähe der Stromleitungen klettert, hat über das Stahlgerüst durchaus Kontakt zu Erde. Da nützen auch Betonfundamente für den Mast nichts.
Mit einer 20m Leiter aus Keramik oder einem Kunststoff könnte es vielleicht klappen. Wir bekommt er das Ding aber da hoch?
Ich würde es nicht probieren.
Von den 20m der Leiter muss man dann auch noch die 2,5m zwischen den Füßen und den Händen beim Klettern anziehen. Die Leiter müsste auch völlig trocken sein, um wirklich keinen Strom zu leiten. So etwas gibt es im Freien aber nicht, Luft enthält immer auch Wasser (auch wenn es nicht regnet), das sich auf der Stange oder Leiter absetzt (Tau).
Beobachte mal nachts eine Hochspannungsleitung. Da knistert immer etwas. Das sind Entladungen. Und das bei der Höhe. Unter einer Hochspannungsleitung können dir auch die Haare zu berge stehen, das macht die Hochspannung.

Das ist eigentlich Selbstmord, zu klettern-