Warum kann man das Fach Deutsch nicht abwählen?
Warum ist es ein Pflichtfach ? Das Fach ist unnötiger als Religion/Ethik!
Ich werde niewieder Gedichtsanalysen machen müssen, also warum kann man es nicht abwählen ??
Danke <3
16 Antworten
Sprache ist das Handwerkszeug für jedes andere Fachgebiet. Die meisten Miseren im Arbeitsleben, die meisten Kriege auf der Welt, die meisten familiären Probleme haben nur eine Ursache: Mangelhafte Kommunikation. Bei Gedichtanalysen lernst Du die Bedeutung der Sprache, die Metasprache der Metaphern - das brauchst Du Dein ganzes Leben! Diese Symbolik gibt es nämlich nicht nur in Gedichten...
Und übers Berufliche hinaus pflegst Du für den Rest Deines Lebens keine Kommunikation? Auch Filme enthalten Metaphern, politische Reden und Jubiläumsansprachen. Wenn Du Deine Umwelt verstehen willst, benötigst Du ein breites Sprachverständnis.
Bissel spät aber: Ich brauche, um gut kommunizieren zu können, nicht 5 Seiten über ein Gedicht schreiben, da geht es nicht um Kommunikation sondern um Interpretation. Wenn mir wer sagt ,,Ey du Arschl0ch'', brauche ich nicht wissen um welches sprachliche Mittel es sich handelt um zu verstehen, dass ich beleidigt werde. Nur weil man MANCHE Themen in MANCHEN Fächern EVENTUELL IRGENDWANN gebrauchen kann heißt das nicht, dass man das Fach nicht abwählen können sollte obwohl man den ganzen Rest nicht braucht. Nach der Logik könnte man am Ende gar kein Fach abwählen weil in jedem Fach irgendwer vielleicht davon mal was gebrauchen kann.
Ich bin selber Schüler (9. Klasse) und finde es sehr bedauerlich, dass ich Deutsch nicht abwählen werden kann, weil es mir einfach absolut keinen Spaß bereitet und ich mich da noch 4 Jahre lang durchquälen muss
Nein, Deine Muttersprache ist das Wichtigste Element Deiner Bildung!
Und 5 Seiten muss keiner über ein Gedicht schreiben, das ist Unsinn!
Es täte Dir besser, Deine Antihaltung aufzugeben und Spaß daran zu finden, was man mit Sprache alles machen kann. Ein Rapper muss die Sprache beherrschen, Comedians und Kabarettisten unterhalten mit Sprachspielen - die man nur versteht, wenn man die Feinheiten der Sprache beherrscht...!
Im Fach Deutsch geht es aber nun mal leider nicht über Rhetorik sondern Interpretation und MANCHMAL Rhetorik (welche nur wenige aus meiner Klasse verstehen aus mir unbekannten Gründen). Rapper sind mir sowas von Banane, das ist keine Musik sondern Lärm und damit ich Kabarettisten verstehen kann hilft es mir nichts, dass ich nun irgendwelche Charaktere aus einem Buch, was wir alle lesen, über eine Seite lang charakterisieren müssen, sonst würde ich ja keinen verstehen, welcher einen größeren Wortschatz als 3 Wörter hat. Und zu den "5 Seiten": mir ist öfter mal aufgefallen, dass bei Diskussionen solche Übertreibungen gerne mal ernst genommen werden. Ich meine natürlich NICHT 5 Seiten, sondern meistens 2-3, was aber dennoch viel ist, wenn man ganz und gar nicht hinter seiner Arbeit steht. Es ist eben nicht so, dass man, um "gebildet" zu sein, Gedichte analysieren können muss oder sich überhaupt dafür interessieren muss, da wir alle verschieden sind. Allgemeinwissen ist sowas ganz sicher nicht, Allgemeinwissen ist zu wissen wie unser Bundeskanzler heißt oder wo bekannte Länder liegen. Ich habe bisher noch mit keinem einzigen Menschen (ausgenommen meinen Deutschlehrern) über Gedichte geredet also das ist eine relativ veraltete Denkweise, dass Schulfächer wie Latein oder Deutsch Allgemeinwissen vermitteln. Das Fach Deutsch an sich sollte vielleicht nicht einmal ein Hauptfach sein, da eignet sich sowas wie Biologie viel eher
PS: dazu wäre eventuell ein Entgegenkommen seitens dem Bildungsministerium sehr toll: zum Beispiel ein Thema, wo die Schüler alleine entscheiden können, welche Texte sie interpretieren möchten, dabei wäre ganz egal ob es ein Gedicht, eine Ballade, ein Song oder sonst was ist (sofern Lyrik vorhanden ist). Und das würden sie dann vorstellen. Ich z.B. bin ein großer Fan des Musikgenres ,,Neue deutsche Härte" (kurz NDH) und könnte dort haufenweise interpretieren. Stattdessen sitze ich da mit ,,Der Taucher" von Schiller und bin gelangweilt wie sonst was
Falsch! Das hat nichts mit Rhetorik zu tun! Wortspiele leben von der Interpretation von Begriffen! Und die Bedeutung von Wörtern und mögliche Assoziationen zu kennen, gehört zum tieferen Verständnis von Sprache. Für welche Art Text man dieses anwendet, ist sekundär.
Gute Gedichte transportieren Inhalte, über die sich der Leser Gedanken machen soll und über die sich trefflich diskutieren lässt. Und es ist eine Frage der kulturellen Identität, dass man die wichtigsten Gedichte (auch Märchen und Volkslieder) des eigenen Volkes kennt.
Wenn Du Dir einbildest, dass nur die Gegenwartskultur wichtig ist, zeugt das von einem beschränkten Verstand. Schlimm genug, dass in den Medien heutzutage Gedichte keinen Stellenwert haben.
Es ist respektlos gegenüber den Dichtern früherer Jahrhunderte, ihre Werke zu ignorieren. Wie sonst kannst Du die Kulturgeschichte Deines Volkes verstehen? Abgesehen davon würde ich mir wünschen, dass zeitgenössische Dichter (und damit meine ich keine "modernen", die plumpe Sprachfetzen untereinander setzen) mehr Aufmerksamkeit erfahren würden, denn in ihren Werken spiegeln sich die Fragen der heutigen Zeit.
Leider bzw zum Glück besteht die Kulturgeschichte des Volkes nicht nur aus Gedichten. Für sowas ist eben auch Zeit in der Freizeit, nicht jeder muss Gedichte kennen. Des Weiteren wirfst du hier Respektlosigkeit vor weil man Werke von Dichtern der Veegangenheit ignoriert... dann müsstest du das ja aber an alles anwenden, irgendwann werden Menschen eben unbekannter und unbedeutender da irgendwann der Zeitpunkt da ist, wo deren Einfluss auf die Menschheit nicht mehr so stark ist. Und 'gute Gedichte' sind subjektiv, wenn ein Großteil der Klasse das Gedicht nicht interessiert und man da sitzt und lieber noch ne Stunde Schlaf haben möchte (am schlimmsten für Menschen wie mich also die vom Schlaftyp Lerche sind) ist glaube ich mal ziemlich klar, dass man dann lieber wenigstens ein Fach haben möchte, das einen wirklich interessiert. Kindern Wissen, welches objektiv gesehen nicht lebensnotwendig ist (ja, das muss auch mal klar werden), aufzuzwängen und ihnen dann auch noch Freizeit mit Hausaufgaben rauben, nur um die eigenen Interessen (Ich möchte dir nicht zu nahe treten aber dein Benutzername erklärt schon einiges zu deiner Einstellung) durchzusetzen ist keine Bildung sondern Kinder einfach nur mit Gedichten quälen, Kinder, die an sich schon Probleme haben ihre Augen aufzuhalten. Mich interessiert Chemie zum Beispiel und viele Menschen auch, sollte man deswegen auch Chemie als Pflichtfach haben? Weil sonst wäre das ja respektlos gegenüber den Chemikern der Vergangenheit, wenn man deren Forschung einfach ignoriert? Ich denke nicht, dass sich viele Schüler freuen würden, wenn man ihnen jetzt das Haber-Bosch erklärt, sie benotet und DAS dann entscheidet ob man in die nächste Klasse kommt sprich versetzt wird oder eben nicht. Und genau wegen diesem Zwang sind Dichter heutzutage auch so unbekannt und unbedeutend geworden. Wenn das Interesse von alleine kommt ist das schön, wenn mir jemand jetzt nicht viele Gedichte nennen kann habe ich damit auch keine Probleme. Du ja anscheinend schon
Auch Du wertest die Fächer nach Deinen Interessen! Und Deine Ablehnung von Sprachkultur hat Züge pubertären Trotzes.
Unser Schulsystem hat mir schon missbehagt, als ich vor über 50 Jahren Abitur machte. Seitdem ist es verändert, aber nicht besser geworden - das will ich gar nicht verteidigen. In meinem Buch "Was für Ticker ist ein Politiker und wie ticken seine Wähler" habe ich u.a. einen Entwurf für ein sinnvolleres Bildungs-System vorgestellt, das in ein differenzierteres politisches System mündet.
Ich meine, man sollte aus allen Fächern Grundlegendes lernen - physikalische Grundgesetze, chemische Zusammenhänge, die im Alltag nützlich sind, biologisches Wissen, das für unsere Gesundheit entscheidend ist, philosophische Erkenntnisse, die für ethische Fragen relevant sind - und natürlich auch die Bedeutung von Sprache. Außerdem sollten Musik, bildende Kunst und Sport breiter gefächert angeboten werden.
Was Literatur angeht, so gibt es nunmal Werke, die zeitlos sind und aus denen teilweise auch Fragmente inform von geflügelten Worten in den allgemeinen Sprachgebrauch eingeflossen sind. Sie gehören zu unserer Kultur-Geschichte und ich halte es für überheblich, wenn Leute glauben, nur die Kreationen ihrer Generation seien interessant...
Von Gymnasiasten erwarte ich eine natürliche Neugierde in allen Bereichen und von zukünftigen Akademikern ein breitgefächertes Verständnis unserer Kultur.
Was Du hier verteidigst, sind geistige Scheuklappen. Um Dinge beurteilen zu können, muss man sich erstmal drauf einlassen. Etwas von vorne herein abzulehnen zeugt von Vorurteilen, die Schüler einer höheren Schule nicht haben sollten.
1: zu meinen, dass Gymnasiasten an allem interessiert sein sollen, ist falsch. Jeder hat eigene Interessen und eigene Vorstellungen.
2: Wenn man, wie ich, bereits in der 9. Klasse ist, hat man mindestens 4 Jahre Gedichtsanalyse hinter sich. Ich habe also lange genug Deutschthemen mitmachen müsen und lehne sie auch schon die ganze Zeit ab, da mich sowas auch seit 4 Jahren nicht interessiert.
,,Und Deine Ablehnung von Sprachkultur hat Züge pubertären Trotzes''
Ich lehne Sprachkultur nicht ab, ich wurde mehrmals von meiner Lehrerin für mein Sprachverständnis gelobt, ich lehne es einfach ab, Texte über Themen zu schreiben, die mich nicht interessieren und dafür bewertet zu werden. Auf deinen Satz könnte ich ebenfalls erwidern: Und Deine Ablehnung von Schülermeinungen (die ja ach so ''unwissen sind'') hat wohl etwas damit zu tun, dass du dich vielleicht nicht mehr so sehr an deine Schulzeit erinnern kannst und wie du dich bei Fächern fühltest, die dich so gar nicht interessierten. Du kannst hier schreiben, was du möchtest, es macht keinen Unterschied: nur weil DU Sprachkultur so wichtig findest, dass man dies nicht abwählen kann, heißt das nicht, dass die Pubertät für das Desinteresse genau daran verantwortlich ist.
Weil es nun mal zur Allgemeinbildung gehört etwas über die deutsche Literatur zu wissen. Außerdem werdet ihr in Deutsch wohl nicht nur Gedichte analysieren, sondern auch Erörterungen, etc. schreiben und dass wirst du wahrscheinlich eher später brauchen.
Wenn man damit argumentiert, dass man ein Fach abwählen können sollte, weil es einem später nichts bringt, dann könnte man ab einer gewissen Jahrgangsstufe gleich alles bleiben lassen. Viele Menschen haben nie wieder mit gebrochen-rationalen Funktionen, Klimadiagrammen, Genetik, Tonleitern, dem röm. Reich, etc. zu tun, aber deswegen muss man es trotzdem lernen.
Erörterungen? Nein, sowas haben wir in Deutsch noch nie gemacht...
Aber wenn man etwas lernt was man nie brauchen wird, dann kann man doch wenigstens das lernen woran man auch Spaß hat und nicht das woran man verzweifelt.
Es gibt zahlreiche Dystopien, wo man die Schönheit der Künste nicht kennt, und Technik und Wissenschaft werden mehr bewertet. Da solche Romane über unsere Welt etwas sagen wollen, wir sollen das verstehen. Künste machen uns mehr menschlich, sie gehören zur Kommunikation und Unterhaltung. Durch Literatur kann man sein Wortschatz erweitern, und seine sprachliche Kommunikation verbessern.
Ach ja, man könnte auch fremdsprachliche Literatur lernen, auf eine andere Sprache. Aber man kann sie weniger verstehen, so weniger bekennen. Einige Sprachen, wie Latein und Altgriechisch werden für ihre Literatur gelehrt. Du würdest auch nicht mögen, wenn du auf Oberstufe Deutsch nur gegen Latein oder Altgriechisch abgeben werden könntest.
Doch,ich kenne einige Leute die das definitiv machen würden! (Also Deutsch gegen Latein tauschen)
Es ist ein Hauptfach und da wir nun mal in Deutschland leben meinen alle wir sollten diese Sprache mehr als nur beherschen, sondern auch verstehen und anwenden...
Du wohnst in diesem Land. Vielleicht bist Du hier geboren. Auf alle Fälle gehst Du hier zur Schule. Sie wurde gebaut nachdem sich Menschen durch Nutzung der deutschen Sprache darauf verständigten sie zu bauen. Von Geld dass erst verdient werden konnte durch Beherrschung der deutschen Sprache. Nach Regeln als Steuergelder abgeführt durch Nutzung der deutschen Sprache.
Es ist vollkommen in Ordnung lehnst Du unsere Sprache ab. Damit lehnst Du aber auch uns ab. Und damti hast Du dir selbst dann auch das Recht entzogen auf unsere Schulen zu gehen. Denn wir hindern Dich nicht in das Land zu gehen dessen Sprache Du erlernen willst und dort auf die Schule zu gehen. Bei uns bist Du frei. Du kannst bleiben und Dich uns ein Stück weit anpassen oder gehen. Das ist der Punkt an dem eine unserer Grenzen im Umgang mit uns besteht. So wie es in jedem anderen Land der Welt auch üblich ist. <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
Es ist je nach Lehrer und Lehrstoff schwer zu verstehen wozu diese ätzenden Gedichinterpretationen nötig sind. Es erscheint wie ein Kropf, nur noch flüssiger.
Ein Käfer kam im Mai daher da war der Rasen weiß. Da sprach der Käfer: "Bitte sehr, ich wusst' es ja, das Jahr wird schwer, bringt lauter Schnee und Eis!"
Da kam ein kleiner Schmetterling und lachte vor sich hin und sprach: "Was weinst Du Käfer bang und ach? Die Maiensonne lacht der Maienwind sanft singt."
Nun ja. Die zweite Strophe kann ich nicht mehr auswendig. Aber es war unsere erste Interpretation. Frage den Lehrer, wie das Gedicht genau geht. Er hat heute nicht mehr so viel Freiraum selbst Gedicht auszuwählen wie meine Lehrer früher. Aber er will nichts anderes erreichen als dass auch schwerer verständliche Gedichte bis in die Tiefe verstanden werden können.
Auf diese Art werdet Ihr darauf vorbereitet nicht mehr jedem hohlen Geschätz aufsitzen zu müssen. Denn Ihr lernt hinter den Zeilen zu lesen. Und wenn es sich nicht lohnt das zu lernen weiß ich auch nicht.
Wo denn noch?? Also ich will mal was mit Naturwissenschaften machen, da braucht man denke ich kein Wissen über Metapher, Anapher, Elipse,..etc.