Warum jagen Jagdhunde gerne? Geht es um die Aussicht auf eine Beute, oder um die Jagd an sich?

8 Antworten

Schönes Foto! DK im Dienst!

Und jeder hat einen eigenen Antrieb und macht jagdlich etwas anderes.

Natürlich hat ursprünglich jeder Hund einen jagdlichen Trieb, aber über die lange Zeit wurde es bei vielen Showlinien bzw. Rassen, die ausschließlich dem Vergnügen dienen und dem Hübschsein, "weggezüchtet". Ausgesprochene Jagdhunden, die aus jagdliche Zucht stammen, sollten tunlichst in Jägerhand kommen, sonst werden Halter und Hund nicht glücklich miteinander.

Leider ist es Mode geworden, beispielsweise Weimaraner, weil sie so schön sind, sich als "Privathund" anzuschaffen. Den meisten Menschen, die das tun ist nicht klar, wen sie sich ins Haus geholt haben: Einen passionierten Jäger, der mannscharf ist, der arbeiten muss, der bewegt werden will. Dem reicht nicht, zweimal am Tag um den Block zu wackenln (das reicht aber keinem Hund!) und ein reines elegantes Stadthundchen zu sein. Da sind dieProbleme programmiert. Oder schlimm sind auch Leute, die sich Schweisshunde anschaffen, ohne jemals dem Hund eine Schweissfährte und die regelmäßige Arbeit darauf bieten können. Gehört veboten, sowas.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jäger. Gesundheitswesen. Hundeführer

Es ist der Bewegungsanreiz. Es macht Spaß.

Meine Hündin jagt gar zu gerne katzen, wenn ich es nicht rechtzeitig verhindere. DAbei tut sie Katzen nichts, aber sie hat einen Riesenspaß, wenn die weglaufen.

Sie trifft aber schon mal auf eine Kampfkatze. Die bleibt einfach sitzen und sagt: "Wat willste? Willste Blut sehen?" Mein Hund bleibt dann in ca anderthalb Meter Entfernung stehen und bellt. "Lauf doch mal weg. DAs macht doch Spaß." Die Kampfkatze sagt dann: "Nö."

Mein Hund findet das doof. Aber sie ist auch kein richtiger Jagdhund als Spitzmix. Ein richtiger Jagdhund würde natürlich auch töten.

Bei meinen jadglich interssieren Hunden (Terrier, Podengo-Mix und Dackel/Beagle-Mix) kann ich sagen, dass der Bewegungsreiz der der Auslöser dafür ist, dass sie loslaufen. Sie sind mal hinter einer Nachbarskatze hinterhergelaufen. Die Katze stand fauchend unter einem Baum und die Hunde bellend davor. Ich konnte sie dann wieder einsammeln.

Ich bin mir sicher, dass sie auch mit einem kleinen Wildtier wie einem Hasen nichts anfangen könnten wenn sie ihn erwischen würden. Mäuse fressen sie aber. Da ist es dann die Aussicht auf Beute.

Es gibt aber Hunde die Wildtiere, auch Rehe, töten. Gefressen wird dann aber nur wenig bzw. gar nichts. Richtig hungrig sind Hunde die bei Menschen leben im Grunde doch nie.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

Jeder Hund jagt gerne, bei manchen Jagdhunderassen (nicht allen) wurde der Jagdtrieb gezielt durch Zucht gefördert.

Hunde jagen gerne, weil sie damit ihren Jagdtrieb befriedigen. Es ist also eine Bedürfnisbefriedigung so wie manche Menschen Lust haben Sport zu treiben oder Spiele zu spielen. Und am Besten ist es, wie auch beim Menschen, wenn man die Beschäftigung auch noch erfolgreich abschließt. (Gewinnen, etwas Schaffen, etc.)

Im weitesten Sinne könnte man sagen: Das Jagen macht ihnen Spaß.

Ich habe einen Sichtjäger. Bei ihm ist der Bewegungsreiz Auslöser.

Allerdings kann er unterscheiden. Vögel, Eichhörnchen, Katzen, Radfahrer, Autos... alles unspannend. Aber wehe ein Kaninchen oder Hase geht hoch, dann ist er weg. Da hilft auch kein Rückruftraining; da stecken über 2000 Jahre Zucht hinter.

Windhunde wurden gezüchtet, um fliehende Beute zu schlagen und das bekommt man aus dem Tier auch nicht wieder raus. Man muss wissen, was man sich da ins haus holt. Aber wer einmal einen Windund jagen gesehen hat, versteht die Faszination, welche diese hochspezialisierten Rennmaschinen ausüben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter